Auswirkungen des Klimawandels - Hitzewellen
In den letzten Jahren kommt es immer häufiger zur Aufzeichnung von Hitzewellen. Im August 2003 trat eine der größten bisher verzeichneten Hitzeperiode in Süd- und Westeuropa auf. In diesen Teilen Europas sollen den Folgen der Hitze fast 15.000 Menschen zum Opfer gefallen sein. Im Jahr 2010 ereignete sich eine ebensolche Hitzeperiode über Osteuropa und Teilen Russlands. Diese Hitzewelle übertraf das Ausmaß von 2003. Die Sommer der Jahre 2003 und 2010 sollen die beiden heißesten Sommer der letzten 500 Jahre gewesen sein.
Praktische Tipps zum Schutz bei Hitze
- Zunächst ein einfacher und oft gehörter, aber unbedingt zu beachtender Tipp: Trinken Sie ausreichend, möglichst Wasser oder Tee! Alkoholkonsum sollte eingeschränkt werden, da Alkohol dem Körper weitere Flüssigkeit entzieht.
- Tragen Sie helle, luftige Kleidung. Kleidung aus natürlichen Stoffen wie Baumwolle, Seide oder auch Leinen sind bei Hitze am angenehmsten. Denken Sie auch an eine Kopfbedeckung, am Besten luftig, etwa ein Strohhut.
- Lüften Sie am frühen Morgen oder spät abends, wenn es draußen nicht mehr zu heiß ist. Halten Sie sonst die Fenster geschlossen, wenn möglich mit Rollläden abgedunkelt.
- Jalousien, Roll- oder Klappläden, die außen an den Fenstern angebracht sind, schützen in den Sommermonaten besser vor einer Überhitzung der Räume als ein innen liegender Sonnenschutz.
- Sonnensegel auf Balkon oder Terasse sorgen für Schatten vor dem Haus und auch für kühlere Temperaturen in den Räumen.
- Eine gute Gebäudeisolierung verhindert ein starkes Aufheizen der Räume im Sommer!
- Benutzen Sie beim Aufenthalt in der Sonne eine Sonnecreme mit hautabhängigem Lichtschutzfaktor. Meiden Sie die direkte Sonne und achten Sie besonders auf Kinder!
- Schalten Sie nicht verwendete Elektrogeräte aus, diese produzieren sonst Wärme.
- Meiden Sie Sport zur heißen Mittagszeit. Sportliche Aktivitäten sollten auf die Morgen- oder Abendstunden verlegt werden.
- Gehen Sie erst abends einkaufen, viele Supermärkte haben bis 22 Uhr geöffnet.
- Nahrungsmittel sind bei großer Wärme leichter verderblich. Bewahren Sie Lebensmittel daher im Kühlschrank oder an einem kühlen Ort z. B. im Keller auf. Beim Transport von Kühlwaren darauf achten, das die Kühlkette nicht unterbrochen wird. Auf angebene Kühltemperatur der Ware achten. (Vor allem bei Fleischwaren!)
- Leichte Kost ist im Sommer besser verträglich, vor allem Gemüse und Obst sind zu empfehlen.
- Bei Warnungen vor extremer Hitze sollten Kinder alte und kranke Menschen schattige und kühle Bereiche aufsuchen.
- Vor allem ältere Personen sind von den Folgen der Hitze betroffen. Achten Sie auf das Befinden Ihrer Angehörigen und Nachbarn und stellen Sie eine ausreichende Flüssigkeitszunahme sicher.
- Kontaktieren Sie bei Medikamenteneinnahme Ihren Arzt, evtl. muss die Dosierung bei Hitze verändert werden.
- Meiden Sie Innenstädte, wo tendentiell eine schlechte Luftzirkulation herrscht. In Parks ist es dagegen kühler und Hitze besser erträglich.
- Vielfältige Begrünungsmaßnahmen im Garten, auf dem Balkon, oder am Haus wie z. B. schattenspendende Bäume oder Dach- und Fassadenbegrünung sorgen für ein angenehmes Mikroklima und fördert zudem die Artenvielfalt der Pflanzen und Kleintiere.
- Kühlen Sie mit feuchten Umschlägen Nacken und Handgelenke, auch ein kühles Fußbad wirkt erfrischend.
- Wenn Ihnen eine Person auffällt, die an Überhitzung leidet, bringen Sie sie in den Schatten und reichen ihr möglichst etwas zu Trinken. Lockern Sie engsitzende Kleidung. Sollte sich das Befinden nicht bessern, rufen Sie einen Krankenwagen.
- Lassen sie ihre Haustiere nicht im heißen Auto, auch nicht bei leicht geöffneten Fenstern. Gleiches gilt selbstverständlich auch für Kinder!
Weitere Tipps zum Thema Hitze finden Sie auch unter den Betroffenheitsgruppen "Hausbesitzer", "Kleingärtner", "Verkehrsteilnehmer" und "Senioren".
Weiterführende Informationen
Das schweizerische Bundesamt für Gesundheit hat eine Reihe von Flyern, Postern und Faktenblätter mit Informationen zu Hitzewellen herausgegeben. Diese können hier heruntergeladen werden.
Das Institut Frauenhofer Fokus hat das Warnsystem KATWARN entwickelt, das in Katastrophenfällen alarmiert. Ortsgenau werden Warnungen ausgesprochen, die Sie sich auch per Mail oder SMS zukommen lassen können. Anmelden können Sie sich hier.
Referenzen
- http://www.hitze.nrw.de/de/gesundheitstipps/fuer_alle.php
- http://www.gesunde.sachsen.de/72.html
- http://www.thueringen.de/de/tmsfg/gesundheit/gesundheitsdienst/hitze/
- http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/1419941/
- http://www.dwd.de/bvbw/generator/DWDWWW/Content/Oeffentlichkeit/KU/KU2/KU22/klimastatusbericht/einzelne__berichte/ksb2003__pdf/09__2003,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/09_2003.pdf