Betroffene: Gesundheit

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Durch den Klimawandel bedingt können sich auch in Deutschland immer mehr Krankheiten etablieren. Dies ist jedoch kein Grund zur Panik. Zwar sollte ein Augenmerk darauf gelegt werden, jedoch ist der medizinische Standard in Deutschland sehr hoch. Außerdem können Sie auch als Privatperson Schutzmaßnahmen ergreifen.


Inhaltsverzeichnis

Praktische Tipps für die Gesundheit

Hitzewarnsystem

Nachdem durch die Hitzewelle im Jahr 2003 viele Tausend Menschen in Europa ums Leben kamen, entwickelte der Deutsche Wetterdienst (DWD) ein Hitzewarnsystem. Bei einer bevorstehende Hitzewelle gibt der DWD einen Warnhinweis an die Bundesländer weiter. Über die Gesundheitsbehörden können dann entsprechende Maßnahmen in Alten- und Pflegeheimen getroffen werden.

Eine Warnkarte für Deutschland mit Hitzewarnungen können Sie auf der Seite des DWD (www.dwd.de/hitzewarnung) finden und sich selbst über die Warnlage informieren. Zusätzlich können Sie sich dort für einen Newsletter anmelden und bekommen dann im Fall einer Hitzewarnung eine Informations-E-Mail zugesandt. Es gibt auch eine kostenfreie Hitzewarnung-App des DWD für Smartphones mit Android-Betriebssystem. Die App ist im Google Play Store unter ‚Hitzewarnung‘ oder  http://bit.ly/17T49MQ zu finden. Hitzewarnungen können als SMS auch an Nutzer von Mobiltelefonen mit anderen Betriebssystemen versandt werden.

Tipps bei Hitze finden Sie auch unter Hitzewellen.

Eichenprozzessionsspinner

Der Eichenprozzessionsspinner ist ein nachtaktiver Falter, der in Mitteleuropa beheimatet ist. Anfang Mai schlüpfen die Raupen des Falters aus den Eiern. Insgesamt  gibt es sechs Larvenstadien. Ab dem 3. Larvenstadium entwickeln die Raupen reaktionauslösende Haare, die zu Allergien oder asthmatischen Anfällen führen können. Die späteren Larvenstadien bilden die typischen Gespinste, die nur zur Nahrungssuche verlassen werden.

Ein vermehrtes Auftreten des Nachtfalters soll nach warmen und trockenen Sommer vorkommen.



Wenn Sie mit den Haaren in Kontakt gekommen sind:


Weitere Informationen finden Sie im Faltblatt "Eichenprozzessionsspinner" der Stadt Frankfurt oder dem Vorkehrungshinweis zum Thema der Stadt Düsseldorf.


Salmonellen und Campylobacter

Diese Krankheitserreger werden zumeist über infizierte Lebensmittel aufgenommen. Dazu gehören Geflügel, Rohmilchprodukte und Speiseeis. Beide Erkrankungen treten häufiger im Sommer auf. Das liegt an den höheren Temperaturen in den warmen Sommermonaten, bei denen sich die Krankheitserreger besser vermehren können. Zusätzlich werden häufiger Lebensmittel verzehrt, die Krankheitserreger beinhalten können (z.B. Eis, Grillgut).

Salmonellen und Campylobacter gehören in Deutschland  zur den häufigsten Durchfallerkrankungen. Bewahren Sie daher Lebensmittel im Kühlschrank auf und braten Sie Geflügel vor dem Verzehr gut durch.

Die Symptome von einer Erkrankung durch Salmonellen sind Durchfall, Übelkeit oder Erbrechen. Die Krankheitsanzeichen dauern meist nur kurze Zeit an.

Die Anzeichen für eine Campylobacterinfektion sind ebenfalls Durchfall und Bauchschmerzen.


Schimmelpilze

Durch ein Hochwasser können Mauerwerke feucht werden. Wenn diese nicht ausreichend trocknen, können sich leicht Schimmelpilze bilden. Diese sind gesundheitsgefährdend. Kontrollieren Sie daher Ihr Gemäuer auf andauernde Feuchtigkeit und befragen Sie gegebenenfalls einen Experten.


Borreliose und FSME

Ob die Anzahl an Zecken durch den Klimawandel ansteigt, ist bisher schwer vorherzusehen, da mildere Winter das Vorkommen von Zecken begünstigen. Durch große Trockenheit, wie sie in heißen Sommern vorkommt, sterben Zecken jedoch ab. Zum Schutz vor einer Infektion sollte bei Aktivitäten im Freien auf jeden Fall auf lange Kleidung geachtet werden, unter der sich Zecken nicht festbeißen können. Suchen Sie sich nach einem Ausflug auf Zecken ab.

Borreliose ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die durch Zecken übertragen wird. Erkrankungen treten vor allem in warmen Monaten auf. Symptome können Kopfschmerzen, Wanderröte, Muskel- und Gelenkschmerzen sein. Entfernen Sie eine Zecke so früh wie möglich (die Drehrichtung spielt dabei keine Rolle), da so die Wahrscheinlichkeit steigt, nicht infiziert zu werden.

Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird ebenfalls durch Zecken verbreitet, ist jedoch eine Erkrankung, die durch Viren verursacht wird. FSME wird oft mit Hirnhautentzündung gleichgesetzt.


Hantaviren

Diese Viren werden übertragen durch den Kot, Urin und Speichel von Nagetieren. Eine Infektion kann stattfinden durch Hautkontakt oder Einatmen dieser übertragenden Stoffe. Die Folgen einer Infektion können Lungenerkrankung, Nierenversagen oder blutbrechendes Fieber sein. In Deutschland wird die Krankheit durch Mäuse übertragen, jedoch ist der Krankheitsverlauf weit weniger schlimm. Die Symptome ähneln einer Grippe mit Nierenfunktionsstörung. Ein Impfstoff ist nicht erhältlich. Halten Sie Räumlichkeiten (insbesondere Keller und Speicher) von Mäusen frei. Entsorgen Sie tote Tiere oder Kot nur mit Atemmaske und Einmalhandschuhen.

 

Malaria

Malaria tritt in Deutschland im Normalfall nur bei Personen auf, die in ein malariagefährdetes Gebiet gereist sind. Malaria wird durch Stechmücken auf den Menschen übertragen. Bisher kommen in Deutschland nur wenige Arten vor, die diese Krankheit übertragen könnten. Eine Ausbreitung in Deutschland ist unwahrscheinlich, da die medizinische Versorgung einen hohen Standard hat.

 

Denguefieber

Etwa eine halbe Million Menschen erkrankt jährlich weltweit an Denguefieber. Diese Krankheit tritt jedoch nur in den Tropen und Subtropen auf. In Deutschland kommen bisher keine krankheitsübertragenden Mücken vor. Ein Aufkommen von Denguefieber in Deutschland scheint vorerst sehr unwahrscheinlich, da die Klimabedingungen voraussichtlich auch zukünftig noch sehr unterschiedlich zu den Lebensbedingungen für die übertragenden Mücken sein werden.


Allergie

Durch den Klimawandel wird die Allergieperiode vermutlich länger, wodurch auch die Symptome länger andauern. Außerdem können Erkrankungen vermehrt auftreten. Allergiehervorrufende Pflanzenarten erlangen ein größeres Verbreitungsgebiet durch die veränderten Klimabedingungen. Dazu gehört auch Ambrosia artemisiifolia (Beifußblättriges Traubenkraut). Ambrosia bildet hochallergene Pollen und kann sogar Asthma auslösen. Falls Sie diese Pflanze in Ihrem Garten entdecken, graben Sie sie (bei Pollenflug mit Atemschutzmaske) aus und entsorgen sie diese im Hausmüll.

Stechmücken

Stehende Gewässer wie Gartenteich, Regentonne oder Vogeltränke werden von Stechmücken zur Eiablage genutzt. Ab Juli schlüpfen dann diese und es kann zu einer Insektenplage kommen. Sollten sie Mückenlarven in ihrer Regentonne finden, ist Eile geboten. Eine Mücke kann sich unter günstigen Bedingungen in zwei Wochen voll entwickeln.

Zur biologischen Bekämpfung eignet sich unter anderem das Bakterium Bacillus thuringiensis israelensis (Bti). Dieses wird bereits seit vielen Jahren eingesetzt. Das Bakterium ist in vielen Mitteln enthalten, die über den Handel zu beziehen sind. Es gibt sie in Tablettenform oder flüssig. Es bekämpft die Mückenlarven. Die Wirkung hält bis zu vier Wochen an und das Bakterium hat keinerlei schädigende Auswirkungen auf auf nützliche Insekten, Menschen, oder Pflanzen. In einem Teich fressen Fische und Vögel die Mückenlarven.




Reise

Urlaubsreisen in entfernte und exotische Länder haben in den vergangenen Jahren immer mehr zugenommen.  Bei Reisen in exotische Länder gilt es jedoch einiges zu beachten. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt Ihre regelmäßig einzunehmenden Medikamente in ausreichender Menge verschreiben. Lassen Sie sich während der Vorbereitungen auf die Reise über  eventuell nötige Schuztimpfungen für das Urlaubsland informieren. Lassen Sie Ihren Impfpass von Ihrem Arzt überprüfen.  Der Impfschutz gegen Tetanus, Polio und Diphtherie sollte auch im Erwachsenenalter alle zehn Jahre erneuert werden.

Reisen Sie in ferne und exotische Länder, sollten Sie sich spätestens sechs Wochen vohrher bei ihrem Hausarzt oder Ihrem Gesundheitsamt nach den vorgeschriebenen oder empfohlenen Impfungen und Vorbeugemaßnahmen erkundigen, z. B. nach Schutz vor Typhus, Gelbsucht, Cholera oder Malaria. Achten Sie in tropischen Ländern auch bei der Ernährung auf Hygiene. Trinken Sie möglichst nur abgekochtes Wasser und keine Getränke mit Eiswürfeln. Essen Sie keine rohen oder schon vor längerer Zeit  zubereiteten Speisen und schälen Sie Obst vor dem Verzehr selbst.

Vermeiden Sie in Ihrem Urlaub übermäßige Sonnenbestrahlung, verhindern Sie einen Sonnenbrand. Jeder Sonnenbrand läßt ihre Haut vorzeitig altern und erhöht die Gefahr von Hautkrebs. Verwenden Sie in jedem Fall ein Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor. Bedenken Sie jedoch, das durch Schwitzen und durch Wasser die Schutzschicht allmählich abgespült werden und Sie deshalb öfter - besonders nach dem Schwimmen - die Haut neu eincremen sollten.


Referenzen

  1. http://edoc.rki.de/oa/articles/re0BdUKX9pUL6/PDF/29ETCuO6ZOtk.pdf
  2. https://www.berlin.de/special/gesundheit-und-beauty/gesundheit/allergien/896105-2256954.gallery.html?page=1
  3. http://www.ambrosiainfo.de/
  4. http://www.bmu.de/gesundheit_und_umwelt/klimawandel/extremwetterereignisse/doc/44291.php
  5. http://www.altenburgerland.de/sixcms/detail.php?id=15070&_nav_id1=4868&_nav_id2=4940&_lang=de
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