Potsdam - Stadtgrün und Parkanlangen

Aus KLIMASCOUT für Kommunen
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In Potsdam sind die innerstädtischen Freiflächen nicht nur wegen ihrer klimatischen Funktion - die Durchschnittstemperaturen liegen in diesem Bereich erheblich niedriger als der bebauten Umgebung - sondern auch wegen ihres touristischen Angebots sowie den Nutzungsmöglichkeiten für Erholungssuchende und Sportler von hoher Bedeutung. Neben der reizvollen Kulturlandschaft mit ihren Schlössern und historischen Parkanlagen, die in ihrem zentralen Teil seit 1990 zum UNESCO-Welterbe gehören, bietet Potsdam weitere, über das gesamte Stadtgebiet verteilte Grünflächen. Ziel ist die nachhaltige Sicherung und Aufwertung innerstädtischer Grün- und Freiflächen über das gesamte Stadtgebiet.

Es wurden mehrere Vulnerabilitäten für das Stadtgrün in Potsdam festgestellt. Die steigenden Temperaturen, längere Trockenperioden und eine Verlängerung der Saison, in der das öffentliche Leben im Außenbereich stattfinden kann, werden eine verstärkte Nutzung von öffentlichen Grün- und Freiflächen durch Erholungssuchende, Touristen und Freizeitsportlern bewirken. Dies erfordert einen erhöhten Pflege- und Bewässerungsaufwand für die genutzten Flächen und Straßenbäume, was einem erhöhten Wasserbedarf zur Folge haben wird.

Vor allem für die repräsentatitven Grünflächen bedeutetet die längere Vegetationszeit auch einen erhöhten Aufwand an Mäharbeiten und das Bepflanzen von Blumenbeeten, ggf. können häufiger Wechselbepflanzung notwendig werden als bisher. Hier steigen auch die Anforderungen an die Bodeneigenschaften, das Pflanz- und Saatgut und es werden angepasste Dünge- und Bewässerungskonzepte erforderlich. Bei Sportanlagen, hier vor allem Strand- Freibäder, ist die Besucherzahl erfahrungsgemäß bei hohen Temperaturen sehr hoch. Durch Hitze und starke Sonneneinstrahlung werden einerseits die Besucher durch hohe UV-Strahlung belastet. Andererseits nimmt auch die Belastung auf die Natur zu: Bäume leiden unter Trockenstress, ihre Anfälligkeit gegenüber Schädlinge nimmt zu, es steigt die Brandgefahr und in den Gewässern sinkt die Badewasserqualität.

Die Stiftung Preußischer Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) betreuung ca. 750 ha Gärten und Parks in Berlin und Brandenburg, von denen die zentralen Bereiche 1990 in die Welterbeliste UNESCO aufgenommen wurden.

Allein der Park Sanssouci hat eine Fläche von ca. 300 ha, der Babelsberger Park von ca. 140 ha. Zunehmende Trockenhei, häufiger auftretende Wetterextreme mit Stürmen und Starkregen als Auswirkungen des Klimawandels haben auch Folgen für den Erhalt und die Pflege der Gartenkunstwerke in Potsdam. Probleme ergeben sich bei den für die Gestaltung wichtigen Altbäumen, die aufgrund von klimatischen Stresssituationen früher absterben, oder aufgrund von Vorschädigung anfälliger für Sturm, Schädlinge und Krankheiten werden können.

Neben Forschungsprojekten besinnt man sich in den Potsdamer Gärten auch auf altes Wissen. So wurde und wird im Park Sanssouci das aus dem 19. Jahrhundert stammende Bewässerungssystem, dem vor allem in längerwerdenden Trockenperioden eine besondere Bedeutung zukommt, schritttweise wieder instand gesetzt und durch eine neue Leitung ergänzt, so dass ein ressourcensparendes Wassermanagement enstehen kann.

Referenzen

Stadtverwaltung der Landeshauptstadt Potsdam, Koordinierungsstelle Klimaschutz, Friedrich-Ebert-Str. 79/ 81, 14469 Potsdam, (hrsg.: 2015), Klimaschutzteilkonzept Anpassung an den Klimawandel der Landeshauptstadt Potsdam  pdf

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