Weinbau- Auswirkung des Klimawandels auf Weine

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Der Klimawandel mach Weine süßer und alkoholhaltiger. Ein Wein muss in der EU mindestens 8,5 Prozent Alkohol einhalten. Durch die steigenden Temperaturen im Sommer werden es jedoch immer mehr. Die Winzer versuchen gegenzusteuern - möglichst ohne Gentechnik.

Für die hießigen Winzer ist die zunehmende Erwärmung ein doppeltes Problem: Neue Schädlinge machen sich auf den Reben breit und der Alkoholgehalt der Weine nimmt zu. Denn mit zunehmender Sonneneinstrahlung steigt der Zuckergehalt des Weines. Dies hat einen zunhehmenden Alkohlgehalt - gemessen in Grad Oechsle - zur Folge. Dieser wird durch ein Refraktometer bestimmt.

Um den steigendem Alkoholgehalt eintgegen zu wirken, wird überlegt wie dies verhindert werden kann. Möglichkeiten dazu sind entweder durch das Ausfiltern von Zucker vor der Fermentierung oder durch Alkoholreduktion danach.  450 Wissenschaftler, Verband- und Regierungsvertreter aus 46 Ländern, die unter dem Dach der Internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV) beraten aktuell in Mainz über neue Herausforderungen durch den Klimawandel.

Im Kampf gegen Krankheiten und Schädlinge setzen die USA, Australien und Frankreich auf die Gentechnik. Auch in Deutschland wurde in der Pfalz 1999 gentechnisch veränderte Weinreben gepflanzt. Die Versuche wurden eingestellt. Zum einen gibt es inzwischen neue Möglichkeiten in der traditionellen Kreuzungszüchtung. Zum anderen werden transgene Pflanzen von der Öffentlichkeit mehrheitlich abgelehnt.

Neue Rebsorten gegen den Klimawandel

Die Experten des Julius-Kühn-Institut (JKI) haben gerade eine neue Rebsorte vorgestellt, Caladis Blanc, die mehrere Resistenzen kombiniert: gegen die Pilzkrankheiten Echter und Falscher Mehltau, Botrytis (Schimmelbefall) und Schwarzfäule. Mit ihr lassen sich spritzige, leichte Sommerweine produzieren.

Die Züchtung neuer Rebsorten könnte also auch eine Antwort auf steigende Temperaturen sein. Schädlinge wie die Kirschessigfliege, Rebzikaden und Eichenprozessionsspinner profitieren von höheren Temperaturen. Das rheinland-pfälzische Weinbauministerium setzt auf biologsiche Schädlingsbekämpfung, etwa mit Lockstoffen. Im Kampf gegen den Traubenwickler wird das Verfahren mit solchen Pheromonen bereits auf mehr als der Hälfte der Rebflächen in Rheinland-Pfalz mit Erfolg eingesetzt.

Mit dem Klimawandel lassen sich schon jetzt dramatisch steigende Alkoholgehalte feststellen, etwa bei griechischen Weinen. Am Institut für Önologie an de Hochschule Geisenheim im Rheingau, forschen Mikrobiologen an Hefepilzen, die weniger Alkohl produzieren. Bei einer Reduzierung um 2.5 Prozentpunte, etwa von 15 von 12,5 Volumenprozent Alkohol, wäre geschmacklich kein Unterschied spürbar.


Referenzen

DIE WELT Onlineausgabe vom 07.07.2015

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