Vulnerabilität

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In der Vulnerabilitätsanalyse werden die Daten der Sensitivitätsanalyse und der Anpassungskapazitätsanalyse zur Vulnerabilität zusammengeführt. Die Vulnerabilität „gibt an, inwieweit ein System für nachteilige Auswirkungen der Klimaänderungen (inklusive Klimaschwankungen und -extreme) anfällig ist bzw. nicht fähig ist, diese zu bewältigen (IPCC, 2007)" (Umweltbundesamt GmbH, Wien)

Inhaltsverzeichnis

Vulnerabiltätsanalyse

Die Vulnerabilitätsanalyse kann qualitativ oder quantitativ erfolgen, je nach Datenmenge und Qualität. Mögliche Abläufe werden in der BMVBS-Online-Publikation „Vulnerabilitätsanalyse in der Praxis“ skizziert:


Qualitativ

In der qualitativen Vulnerabilitätsanalyse werden die Ergebnisse der Sensitivitätsanalyse mit den Ergebnissen der Anpassungskapazitätsanalyse in einer Tabelle zusammengeführt.

Siehe Beispiel aus “Preparing for Climate Change A Guidebook for Local Regional and State Governments”, S.84:


Quantitativ

Die unterschiedlichen Sachverhalte einer quantitativen Vulnerabilitätsanalyse werden über Verknüpfungsregeln zusammengeführt und zu einem aggregierten Vulnerabilitätsindikator verbunden. Hierzu werden die vorhandenen Daten zunächst in Klassen eingeteilt. Über Verknüpfungsregeln lassen sich dann in einer Matrix jeweils zwei Merkmale miteinander zu einem Teilindikator verbinden, die Teilindikatoren wiederum zum Vulnerabilitätsindikator.

Klasseneinteilung
Um die unterschiedliche Sachverhalte miteinander in Verbindung bringen zu können, müssen diese in dimensionslose Klasseneinteilungen überführt werden. Hierzu ist zunächst für jedes Merkmal eine Messvorschrift zu definieren und eine Transformationsregel für die Skalierung festzulegen. Dabei kann im besten Fall auf vorhandene Klasseneinteilungen aus der Literatur zurückgegriffen werden oder die aus den vorhandenen Daten ersichtliche Spannweite der Ausprägungen zu brachten und die Werte in Stufen zu gliedern

Aggregation
Für die Aggregation der einzelnen Informationen zu einem Vulnerabilitätsindikator sind bei jedem Aggregationsschritt Verknüpfungsregeln erforderlich, bei denen z.B. je zwei Merkmale miteinander zu einem Indikator verbunden werden. Eine einfache Form der Verknüpfung ist eine Matrix.


Beispiel Verschneidungsmatrix aus “Vulnerabilitätsanalyse Westsachsen”, S.46:

Anzahl der Hitzetage: 1, 2, 3,…
Nutzungsbedingte Aufheizung in Abhängigkeit des Versiegelungsgrads: hoch, mittel gering, vorhanden, ausgleichende Wirkung


Beispiele

Vulnerabilitätsbericht der Region Stuttgart
http://www.klimamoro.de/index.php?id=40

Raumentwicklungsstrategien - Anpassung an den Klimawandel in der Planungsregion Vorpommern
http://www.klimamoro.de/index.php?id=40

Vulnerabilitätsanalyse Westsachen - Themenfelder Hitzebelastungen, Starkregen, Hochwasser, Verringerung des sommerlichen Wasserdargebots, Klimaveränderungen und Kulturlandschaft
http://www.klimamoro.de/index.php?id=40


Referenzen

[1] BMVBS-Online-Publikation (2011): Vulnerabilitätsanalyse in der Praxis; BMVBS-Online-Publikation, Nr.21/2011, Hrsg.: BMVBS PDF

[2] Snover, A.K., L. Whitely Binder, J. Lopez, E. Willmott, J.Kay, D. Howell, and J. Simmonds. 2007. Preparing for Climate Change A Guidebook for Local Regional and State Governments. In association with published by ICLEI – Local Governments for Sustainablility, Oakland, CA. PDF

[3] Umweltbundesamt GmbH, Wien: http://www.umweltbundesamt.at/umweltsituation/klima/klimawandel/vulnerabilitaet/ (abgerufen am 10.04.2012)


Informationen

Vulnerabilitätsanalyse in der Praxis
http://www.bbsr.bund.de/nn_499606/BBSR/DE/Veroeffentlichungen/BMVBS/Online/2011/ON212011.html

Preparing for Climate Change: A Guidebook for Local, Regional, and State Governments
http://cses.washington.edu/cig/fpt/guidebook.shtml

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