Regionalplanung / Raumplanung / Bauleitplanung - Auswirkungen des Klimawandels

Aus KLIMASCOUT für Kommunen
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== <br/>'''Beispiele für mögliche Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel'''<br/> ==
 
== <br/>'''Beispiele für mögliche Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel'''<br/> ==
  
*Freihaltung hochwassergefährdeter Bereiche von Bebauung , ggf. Rückbau
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*Freihaltung hochwassergefährdeter Bereiche von Bebauung, ggf. Rückbau
 
*überschwemmungsgefährdete Gebiete schon im Regionalplan von der Nutzung als Siedlungs- oder Verkehrsfläche freihalten
 
*überschwemmungsgefährdete Gebiete schon im Regionalplan von der Nutzung als Siedlungs- oder Verkehrsfläche freihalten
 
*im Regionalplan Flächen für Deichbau bzw Wasserrückhaltung freihalten
 
*im Regionalplan Flächen für Deichbau bzw Wasserrückhaltung freihalten
*bei weiterem Anstieg des Meeresspiegels sind voraussichtlich nicht alle Flächen durch Deiche zu schützen. Deshalb sollten im Regionalplan ggf aufzugebende Flächen vermerkt werden
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*bei weiterem Anstieg des Meeresspiegels sind voraussichtlich nicht alle Flächen durch Deiche zu schützen. Deshalb sollten im Regionalplan ggf. aufzugebende Flächen vermerkt werden
 
*im Regionalplan Freiräume schützen für Frischluftaustausch, Hochwasserschutz und die Neubildung des Grundwassers. Solche Gebiete sollten von Bebauung freigehalten werden
 
*im Regionalplan Freiräume schützen für Frischluftaustausch, Hochwasserschutz und die Neubildung des Grundwassers. Solche Gebiete sollten von Bebauung freigehalten werden
 
*in der Raumplanung Vorrang- und Vorbehaltsgebiete Natur und Landschaft festsetzen als Grundlage für ein Biotopverbundsystem
 
*in der Raumplanung Vorrang- und Vorbehaltsgebiete Natur und Landschaft festsetzen als Grundlage für ein Biotopverbundsystem
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*Insgesamt: Der Planungshorizont von 10 bis 15 Jahren sollte größer werden, denn Klimaprojektionen haben einen Zeithorizont von 50 bis 100 Jahren
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*Regionalplanungsstellen mit sehr eingeschränkten Kapazitäten (Einpersonenämter) sollten sich mit benachbarten Planern vernetzen
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*Kooperationen von Regionalplanern sind notwendig, da Klimawandel ganze Naturräume betrifft und nicht an administrativen Grenzen Halt macht
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*Sicherung innerstädtischer Frischluftschneisen und Grünzüge
 
*flächensparende Siedlungs- und Infrastrukturen
 
*flächensparende Siedlungs- und Infrastrukturen
 
*keine Zersiedelung, um nicht neue Schutzmaßnahmen zu begründen (z.B. im Küstenraum)
 
*keine Zersiedelung, um nicht neue Schutzmaßnahmen zu begründen (z.B. im Küstenraum)
 
*hochwasserangepasste Bauweisen
 
*hochwasserangepasste Bauweisen
*Sicherung innerstädtischer Frischluftschneisen und Grünzüge
 
 
*bei knappen Wasserressourcen im Sommer deren Nutzung einschränken
 
*bei knappen Wasserressourcen im Sommer deren Nutzung einschränken
 
*Bodenentsiegelung, Schutz von Wasserressourcen bei der Flächennutzung
 
*Bodenentsiegelung, Schutz von Wasserressourcen bei der Flächennutzung
*Insgesamt: Der Planungshorizont von 10 bis 15 Jahren sollte größer werden, denn Klimaprojektionen haben einen Zeithorizont von 50 bis 100 Jahren
 
*Regionalplanungsstellen mit sehr eingeschränkten Kapazitäten (Einpersonenämter) sollten sich mit benachbarten Planern vernetzen
 
*Kooperationen von Regionalplanern sind notwendig, da Klimawandel ganze Naturräume betrifft und nicht an administrativen Grenzen Halt macht
 
  
 
'''Hitze'''
 
'''Hitze'''
  
*Förderung von „blue and green“, z. B. Dach- und Fassadenbegrünung, Straßenbäume, Straßenbegleitgrün, zusammenhängende Grünflächen, zusammenhängende Wasserflächen
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*Förderung von „blue and green“, z.B. Dach- und Fassadenbegrünung, Straßenbäume, Straßenbegleitgrün, zusammenhängende Grünflächen, zusammenhängende Wasserflächen
 
*Freihaltung von Frisch- und Kaltluftschneisen
 
*Freihaltung von Frisch- und Kaltluftschneisen
  

Version vom 28. Juni 2012, 10:15 Uhr

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Planerische Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel setzen bereits auf der Ebene der Regionalplanung und im Flächennutzungsplan an. Hier geht es um


Inhaltsverzeichnis

Hochwässer

Wenn Hochwässer wahrscheinlicher werden, ist es aus Vorsorgegründen wichtig,

Neue Gebäude, Parkplätze und Straßen versiegeln den Boden und verstärken die Hochwasserwahrscheinlichkeit zusätzlich. Entschärfend wirkt es dagegen, wenn der Regen da versickern kann, wo er fällt. Verbesserte Versickerungsmöglichkeiten können geschaffen werden durch

Deiche müssen auch künftig Küsten und Inseln so gut wie möglich vor Sturmfluten schützen. Zusätzlich gilt es, neue Formen von Sicherungsmaßnahmen zu entwickeln, die auch nach Deichbrüchen noch funktionieren.

In den Alpen werden

zunehmen, wenn es häufiger Starkregen und Sturm gibt. Hier muss die Raumordnung vorsorgen, um Risikobereiche von Bebauung und Verkehr frei zu halten.


Bebauung

Im Rahmen des städtebaulichen Entwurfes und seiner Umsetzung in einem Bebauungsplan werden zB definiert die Festlegung von

der Gebäude. Abkühlung und Durchlüftung von Baugebieten, gebäudebezogene Wärmeverluste und Gewinne durch Solarenergie werden beeinflusst durch

Simulationsprogramme zu Sonneneinstrahlung und Verschattung ermöglichen die Optimierung von Entwürfen bezüglich ihrer klimatisch-energetischen Eigenschaften.

Eng bebaute städtische Regionen können sich im Sommer wie Backöfen aufheizen - was für die Bewohnerinnen und Bewohner unangenehm und ungesund ist. Für Durchzug sorgt dagegen die Verbindung zu Wäldern und anderen Gebieten mit kühlerer Luft. Diese Luftwege oder Klimaschneisen offen zu halten ist eine wichtige Aufgabe von Raumordnung, Regionalplanung und Stadtentwicklung.


Die Landschaft verändert sich

Wenn klimabedingt weniger Grundwasser gebildet wird, muss dieses raumordnerisch gesichert und eine angepasste Nutzung erreicht werden

Steigt der Meeresspiegel, steigt auch der Grundwasserspiegel. Ferner erodieren Küsten stärker als zuvor. Raumordnung und Küstenschutz müssen Klimawandel als Faktor in die Entwicklung von Küstenlandschaften einbeziehen.

Wenn sich Art und Ziel von Tourismus verändern sollte, zum Beispiel mehr Touristen zur Nord- und Ostsee reisen oder Touristen in den Bergen andere Aktivitäten entwickeln als bisher, muss die Infrastruktur mit klimaangepassten Konzepten darauf ausgerichtet sein.

Auch Tier- und Planzenarten werden mit steigenden Temperaturen ihre Standorte ändern. Die Raumordnung und die Landschaftsplanung können Vorranggebiete für den Naturschutz ausweisen und Biotopverbundsysteme fördern.

 

Beispiele für Auswirkungen des Klimawandels


Beispiele für mögliche Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel

Hitze


Referenzen

[1]   Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU, Hrsg.): Dem Klimawandel begegnen / Die deutsche Anpassungsstrategie, 2009, Berlin

[2]   Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel / Hintergrundpapier, o.O. u.J.

[3]   Deutscher Städtetag (Hrsg., 2011): Klimagerechte und energieeffiziente Stadtentwicklung, Positionspapier der Fachkommission Stadtentwicklungsplanung

[4]   Franck, Enke und Peithmann, Ortwin (2010): Regionalplanung und Klimaanpassung in Niedersachsen, E-Paper Nr. 9 der Akademie für Raumforschung und Landesplanung, Hannover

[5]  Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (Hrsg., 2010): Konferenzbericht / Klimawandel, Extremwetterereignisse und Gesundheit / Climate Change, Extreme Weather Events and Public Health, Bonn

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