Nordic Parc Fichtelgebirge

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So sind beispielsweise Downhill-Strecken für Mountainbiker, ein Nordic-Walking-Zentrum und eine (Ski-)Rollerbahn entstanden. Hauptstandort der neuen, ganzjährigen Angebote ist der Ochsenkopf, mit 1.024 Metern der zweithöchste Berg im Fichtelgebirge. Seit 2006 wurden für Mountainbiker zwei Downhill-Strecken eingerichtet. Die Fahrt auf den Berg bewältigen die Biker mithilfe der Seilbahn, die auch im Winter von Skifahrern und Wanderen benutzt wird. Der Vorteil hierbei: Die Seilbahn ist auch im Sommer stärker ausgelastet. Die Abstimmung mit den Naturschutzbehörden erfolgte zu einem früheren Zeitpunkt der Konzeption.
 
So sind beispielsweise Downhill-Strecken für Mountainbiker, ein Nordic-Walking-Zentrum und eine (Ski-)Rollerbahn entstanden. Hauptstandort der neuen, ganzjährigen Angebote ist der Ochsenkopf, mit 1.024 Metern der zweithöchste Berg im Fichtelgebirge. Seit 2006 wurden für Mountainbiker zwei Downhill-Strecken eingerichtet. Die Fahrt auf den Berg bewältigen die Biker mithilfe der Seilbahn, die auch im Winter von Skifahrern und Wanderen benutzt wird. Der Vorteil hierbei: Die Seilbahn ist auch im Sommer stärker ausgelastet. Die Abstimmung mit den Naturschutzbehörden erfolgte zu einem früheren Zeitpunkt der Konzeption.
  
Gemeinsam mit Vertretern aus Forst, Wasserwirtschaftsamt und Mountainbikern wurde die Strecke abgelaufen und so gewählt dass die angrenzende sensible Landschaft sowie Flora und Fauna geschützt bleiben. Durch Ausweisung getrennter Routen wird zudem ein verträgliches Nebeneinander von Wanderen, Nordic Walkern und Mountainbikern gewährleistet. Ein weiteres Highlight des Sommertourismus ist das Nordic-Walking-Zentrum mit einem 570 km langen Streckennetz.
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Gemeinsam mit Vertretern aus Forst, Wasserwirtschaftsamt und Mountainbikern wurde die Strecke abgelaufen und so gewählt, dass die angrenzende sensible Landschaft sowie Flora und Fauna geschützt bleiben. Durch Ausweisung getrennter Routen wird zudem ein verträgliches Nebeneinander von Wanderen, Nordic Walkern und Mountainbikern gewährleistet. Ein weiteres Highlight des Sommertourismus ist das Nordic-Walking-Zentrum mit einem 570 km langen Streckennetz.
  
 
Dieses zieht sich über das gesamte Fichtelgebirge hinweg. In das Streckennetz sind bereits vorhandene Ressourcen wie Seilbahnen einbezogen worden. Mit Ausnahme des Schneebergs - der höchste Berg im Fichtelgebirge - nicht touristisch genutzt. Das Naturschutzgebiet auf dem Schneeberg, das eines der letzten Auerhuhn-Vorkommen außerhalb der Alpen beherbergt, wurde bewusst geschont.
 
Dieses zieht sich über das gesamte Fichtelgebirge hinweg. In das Streckennetz sind bereits vorhandene Ressourcen wie Seilbahnen einbezogen worden. Mit Ausnahme des Schneebergs - der höchste Berg im Fichtelgebirge - nicht touristisch genutzt. Das Naturschutzgebiet auf dem Schneeberg, das eines der letzten Auerhuhn-Vorkommen außerhalb der Alpen beherbergt, wurde bewusst geschont.
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Die vielen Einzelprojekte im Fichtelgebirge stellen die Tourismus auf mehrere Standbeine. Sie sind wirksame Maßnahmen, um den Klimawandel zu begegnen und die Region auch ohne Schnee für Besucher attraktiv zu gestalten. Die Umsetzung des Projektes eröffnet Chancen, neue Marktsegmente für den Tourismus zu erschließen. Durch das erweiterte Angebot wird eine neue Zielgruppe angesprochen, nämlich die der Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Gleichzeitig wird auf die bestehende Winter-Infrastruktur zurückgegriffen und diese für Sommeraktivitäten genutzt.
 
Die vielen Einzelprojekte im Fichtelgebirge stellen die Tourismus auf mehrere Standbeine. Sie sind wirksame Maßnahmen, um den Klimawandel zu begegnen und die Region auch ohne Schnee für Besucher attraktiv zu gestalten. Die Umsetzung des Projektes eröffnet Chancen, neue Marktsegmente für den Tourismus zu erschließen. Durch das erweiterte Angebot wird eine neue Zielgruppe angesprochen, nämlich die der Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Gleichzeitig wird auf die bestehende Winter-Infrastruktur zurückgegriffen und diese für Sommeraktivitäten genutzt.
  
Weil die Skilifte nun auch im Sommer vewrwendet werden können und die Rundwege für Sommer- wie Wintersportarten nutzbar sind, lassen sich die Angebote des Nordic Parc bei verschiedenen klimatischen Bedingungen nutzen. Das touristische Angebot ist robust gegenüber zukünftigen Klimaveränderungen. Zudem lassen sich viele Angebote, etwa die Wanderwege, relativ kostengünstig modifizieren.
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Weil die Skilifte nun auch im Sommer verwendet werden können und die Rundwege für Sommer- wie Wintersportarten nutzbar sind, lassen sich die Angebote des Nordic Parc bei verschiedenen klimatischen Bedingungen nutzen. Das touristische Angebot ist robust gegenüber zukünftigen Klimaveränderungen. Zudem lassen sich viele Angebote, etwa die Wanderwege, relativ kostengünstig modifizieren.
  
Durch die Kombination von EU-Fördermitteln, Stiftungsgeldern und privaten Mitteln war das Vorhaben für die Region außerdem finanziell tragbar. Durch die Anforderungen des Förderprogramms LEADER zu Vernetzung  und Kooperation konnte die Zusammenarbeit über die Gemeindegrenzen hinweg stark verbessert werden. Das Projekt zielt auf nachhaltige Strukturen für Natur und Gesellschaft ab. Langfristig müssten dafür jedoch energieintensive Beschneiungsanlagen aufgegeben werden und auch im Winter neue attraktive Tourismusangebote geschaffen werden. Durch das breitere  Angebot und die zunehmende Attraktivität sind auch private Unternehmen auf die Region Fichtelgebirge aufmerksam geworden.  Ein weiters Beispiel ist die Wiederinbetriebnahme einer Unterkunkft mit Gastwirtschaft und Fahrradverleih. Auch wurde im Fichtelgebirge Deutschlands ersterZiplinepark eröffnet. Per Seilrolle gleiten die Besucher dort in hohem Tempo den Berg hinab.
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Durch die Kombination von EU-Fördermitteln, Stiftungsgeldern und privaten Mitteln war das Vorhaben für die Region außerdem finanziell tragbar. Aufgrund der Anforderungen des Förderprogramms LEADER zu Vernetzung  und Kooperation konnte die Zusammenarbeit über die Gemeindegrenzen hinweg stark verbessert werden. Das Projekt zielt auf nachhaltige Strukturen für Natur und Gesellschaft ab. Langfristig müssten dafür jedoch energieintensive Beschneiungsanlagen aufgegeben werden und auch im Winter neue attraktive Tourismusangebote geschaffen werden. Durch das breitere  Angebot und die zunehmende Attraktivität sind auch private Unternehmen auf die Region Fichtelgebirge aufmerksam geworden.  Ein weiters Beispiel ist die Wiederinbetriebnahme einer Unterkunkft mit Gastwirtschaft und Fahrradverleih. Auch wurde im Fichtelgebirge Deutschlands ersterZiplinepark eröffnet. Per Seilrolle gleiten die Besucher dort in hohem Tempo den Berg hinab.
  
 
'''Zur Planung und Umsetzung'''
 
'''Zur Planung und Umsetzung'''

Aktuelle Version vom 26. Januar 2017, 11:26 Uhr

Das Fichtelgebirge passt sich mit einem breiten Freizeitangebot im Sommer an den Klimawandel an.

Durch den Kimawandel wird die Mittelgebirgsregion Fichtelgebirge in Zunkunft stark beeinflusst werden. Durch die steigenden Durchschnittstemperaturen muss künftig in der Region mit weniger Schnee gerechnet werden. Geeignete Wintersportverhältnisse im Gebiet werden immer seltener. Dies hat die Wohlfühlregion Fichtelgebirge e. V. zum Anlass genommen, neben dem Wintersport alternative Angebote zu entwickeln, um die Region weiterhin für Touristen und Bewohner attraktiv zu gestalten.

So sind beispielsweise Downhill-Strecken für Mountainbiker, ein Nordic-Walking-Zentrum und eine (Ski-)Rollerbahn entstanden. Hauptstandort der neuen, ganzjährigen Angebote ist der Ochsenkopf, mit 1.024 Metern der zweithöchste Berg im Fichtelgebirge. Seit 2006 wurden für Mountainbiker zwei Downhill-Strecken eingerichtet. Die Fahrt auf den Berg bewältigen die Biker mithilfe der Seilbahn, die auch im Winter von Skifahrern und Wanderen benutzt wird. Der Vorteil hierbei: Die Seilbahn ist auch im Sommer stärker ausgelastet. Die Abstimmung mit den Naturschutzbehörden erfolgte zu einem früheren Zeitpunkt der Konzeption.

Gemeinsam mit Vertretern aus Forst, Wasserwirtschaftsamt und Mountainbikern wurde die Strecke abgelaufen und so gewählt, dass die angrenzende sensible Landschaft sowie Flora und Fauna geschützt bleiben. Durch Ausweisung getrennter Routen wird zudem ein verträgliches Nebeneinander von Wanderen, Nordic Walkern und Mountainbikern gewährleistet. Ein weiteres Highlight des Sommertourismus ist das Nordic-Walking-Zentrum mit einem 570 km langen Streckennetz.

Dieses zieht sich über das gesamte Fichtelgebirge hinweg. In das Streckennetz sind bereits vorhandene Ressourcen wie Seilbahnen einbezogen worden. Mit Ausnahme des Schneebergs - der höchste Berg im Fichtelgebirge - nicht touristisch genutzt. Das Naturschutzgebiet auf dem Schneeberg, das eines der letzten Auerhuhn-Vorkommen außerhalb der Alpen beherbergt, wurde bewusst geschont.

Eine neu errrichtete, 2,6 km lange (Ski-) Rollerbahn steht im Winter Langläufern, im Sommer Inline-Skatern, Joggern und Radfahrern zu Verfügung. Auch die Trendsportart Nordic Cross - eine Art Skilanglauf mit Rollskiern - kann im örtlichen Nordic-Cross-Center erlernt auf der Rollerbahn getestet werden.

Kriterien für die gute Praxis

Die vielen Einzelprojekte im Fichtelgebirge stellen die Tourismus auf mehrere Standbeine. Sie sind wirksame Maßnahmen, um den Klimawandel zu begegnen und die Region auch ohne Schnee für Besucher attraktiv zu gestalten. Die Umsetzung des Projektes eröffnet Chancen, neue Marktsegmente für den Tourismus zu erschließen. Durch das erweiterte Angebot wird eine neue Zielgruppe angesprochen, nämlich die der Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Gleichzeitig wird auf die bestehende Winter-Infrastruktur zurückgegriffen und diese für Sommeraktivitäten genutzt.

Weil die Skilifte nun auch im Sommer verwendet werden können und die Rundwege für Sommer- wie Wintersportarten nutzbar sind, lassen sich die Angebote des Nordic Parc bei verschiedenen klimatischen Bedingungen nutzen. Das touristische Angebot ist robust gegenüber zukünftigen Klimaveränderungen. Zudem lassen sich viele Angebote, etwa die Wanderwege, relativ kostengünstig modifizieren.

Durch die Kombination von EU-Fördermitteln, Stiftungsgeldern und privaten Mitteln war das Vorhaben für die Region außerdem finanziell tragbar. Aufgrund der Anforderungen des Förderprogramms LEADER zu Vernetzung  und Kooperation konnte die Zusammenarbeit über die Gemeindegrenzen hinweg stark verbessert werden. Das Projekt zielt auf nachhaltige Strukturen für Natur und Gesellschaft ab. Langfristig müssten dafür jedoch energieintensive Beschneiungsanlagen aufgegeben werden und auch im Winter neue attraktive Tourismusangebote geschaffen werden. Durch das breitere  Angebot und die zunehmende Attraktivität sind auch private Unternehmen auf die Region Fichtelgebirge aufmerksam geworden.  Ein weiters Beispiel ist die Wiederinbetriebnahme einer Unterkunkft mit Gastwirtschaft und Fahrradverleih. Auch wurde im Fichtelgebirge Deutschlands ersterZiplinepark eröffnet. Per Seilrolle gleiten die Besucher dort in hohem Tempo den Berg hinab.

Zur Planung und Umsetzung

Elf Gemeinden haben sich im nordöstlichen Teil des Landkreis Bayreuth im Verein Wohlfühlregion Fichtelgebirge zusammengeschlossen. Seit 2006 haben sie gemeinsam an einem regionalen Entwicklungskonzept gearbeitet. Die Konzeptentwicklung wird aus Mitteln der Europäischen Strukturfonds finanziert, z. B. der Programme zur Stärkung des ländlichen Raums LEADER+ und ELER. Das Konzept setzt auf regional angepasste Maßnahmen, um die Lebens- Aufenthaltsqualität für Tagesgäste, Urlauber und Bewohner der Mittelgebirgsregion zu verbessern. Hierbei werden vor allem die Herausforderungen des Klimawandels für den den Tourismus aufgegriffen. Die Bürgerinnen und Bürger aus der Region waren nicht nur Ideengeber für die Maßnahmen, sie halfen auch in den verschiedenen Arbeitskreisen, etwa bei der Stärke-Schwächen-Analyse der Region.

Referenzen

Umweltbundesamt, 06844 Dessau-Roßlau, CliMA Kompetenzzentrum für Klimaschutz und Klimaanpassung, Universität Kassel, Hrsg.: Dezember 2013, "Handbuch der guten Praxis der Anpassung an den Klimwandel" pdf

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