Methoden zur Kommunikation von Maßnahmen

Aus KLIMASCOUT für Kommunen
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== Einleitung<br/> ==
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Zentrale Aufgabe der Öffentlichkeitsarbeit ist es u.a. die Bevölkerung über das kommunale Handeln im Bereich der Klimaanpassung zu informieren, Verständnis für die Klimaprobleme und deren Ursachen zu erzeugen sowie Lösungswege und konkrete Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Die Öffentlichkeitsarbeit soll die Wahrnehmung der Bevölkerung sensibilisieren und eine Verhaltensanpassung bewirken. Hierzu ist es wichtig, die Bürger über das strategische Vorgehen im Rahmen der Klimaanpassung zu informieren, Maßnahmen zu erläutern und Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen.
 
Zentrale Aufgabe der Öffentlichkeitsarbeit ist es u.a. die Bevölkerung über das kommunale Handeln im Bereich der Klimaanpassung zu informieren, Verständnis für die Klimaprobleme und deren Ursachen zu erzeugen sowie Lösungswege und konkrete Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Die Öffentlichkeitsarbeit soll die Wahrnehmung der Bevölkerung sensibilisieren und eine Verhaltensanpassung bewirken. Hierzu ist es wichtig, die Bürger über das strategische Vorgehen im Rahmen der Klimaanpassung zu informieren, Maßnahmen zu erläutern und Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen.
  
Nachfolgend eine Übersicht möglicher Kommunikationsinstrumente in Anlehnung an „Klimaschutz für Kommunen -&nbsp; Praxisleitfaden“, S.152:
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Nachfolgend eine Übersicht möglicher Kommunikationsinstrumente aus „Klimaschutz für Kommunen Praxisleitfaden“, S.152:
  
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[[File:Kommunikative Instrumente.jpg|none|1010x1010px|Kommunikative Instrumente.jpg]]
  
  
  
== '''Zielgruppen'''<br/> ==
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== Zielgruppen<br/> ==
  
 
Wichtig bei der Öffentlichkeitsarbeit der Kommunen ist es, die relevanten Zielgruppen abzudecken. Die Kommune muss dabei viele heterogene Zielgruppen erreichen:
 
Wichtig bei der Öffentlichkeitsarbeit der Kommunen ist es, die relevanten Zielgruppen abzudecken. Die Kommune muss dabei viele heterogene Zielgruppen erreichen:
  
*Bürger als Wohnbevölkerung
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*Bürger (Wohnbevölkerung)
*Bürger als Konsumenten
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*Bürger (Konsumenten)
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*Umlandbewohner
 
*Gemeindemitarbeiter/Mitarbeiter öffentlicher Betriebe
 
*Gemeindemitarbeiter/Mitarbeiter öffentlicher Betriebe
*Bestehende Unternehmen (Gastronomie und Hotellerie, Einzelhandel, Dienstleistungsbetriebe, Industrieunternehmen)
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*Existierende Unternehmen
*Führungskräfte
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*Ansiedelungswillige Unternehmen
 
*Ansiedelungswillige Unternehmen
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*Führungskräfte
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*Angestellte
 
*Vereine und Verbände
 
*Vereine und Verbände
 
*Medien
 
*Medien
 
*Touristen
 
*Touristen
*Umlandbewohner
 
 
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Die Bedürfnisse und Wünsche der Zielgruppen müssen ernst genommen und idealerweise in die Aktivitäten und Entscheidungen von Gemeindeseite einbezogen werden. Eine wesentliche Voraussetzung hierfür ist es, sich regelmäßig mit den Zielgruppen auszutauschen und Vertrauen aufzubauen.Hierfür bietet das Internet eine Vielzahl an Möglichkeiten und Kanälen, mit deren Hilfe viele interessierte Bürger (und Unternehmen) kostengünstig und umfassend erreicht und proaktiv angesprochen werden können (z.B. E-Mail Benachrichtigungen, Informationsdienste oder soziale Medien).
 
Die Bedürfnisse und Wünsche der Zielgruppen müssen ernst genommen und idealerweise in die Aktivitäten und Entscheidungen von Gemeindeseite einbezogen werden. Eine wesentliche Voraussetzung hierfür ist es, sich regelmäßig mit den Zielgruppen auszutauschen und Vertrauen aufzubauen.Hierfür bietet das Internet eine Vielzahl an Möglichkeiten und Kanälen, mit deren Hilfe viele interessierte Bürger (und Unternehmen) kostengünstig und umfassend erreicht und proaktiv angesprochen werden können (z.B. E-Mail Benachrichtigungen, Informationsdienste oder soziale Medien).
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== '''Grundregeln der Kommunikationspolitik'''<br/> ==
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== Grundregeln der Kommunikationspolitik<br/> ==
  
Zusammenfassung der Grundregeln für erfolgreiche Kommunikationspolitik von Gemeinden von Martin Zecher, RECHT & FINANZEN FUR GEMEINDEN:
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Zusammenfassung der Grundregeln für erfolgreiche Kommunikationspolitik aus RECHT & FINANZEN FUR GEMEINDEN:
  
„1. Aktive Information und Kommunikation<br/>Informieren Sie Ihre Zielgruppen aktiv und treten Sie von sich aus in einen regelmäßigen, konstruktiven Dialog mit diesen! So schaffen Sie die Grundlage für ein positives Miteinander und vermeiden Gerüchtebildung und die Entstehung eines negativen, oft gar irreparablen Images.
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- Etablieren Sie eine aktive Informations- und Kommunikationspolitik
  
2. Transparente, ehrliche Kommunikation<br/>Seien Sie stets offen und ehrlich gegenüber Ihren Zielgruppen! Vermeiden Sie typische Verhaltensmuster wie leugnen, beschönigen oder die Schuld auf andere schieben und so der Verantwortung ausweichen! Hier gilt wie so oft: „Lügen haben kurze Beine!“
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- Seien Sie in Ihre Kommunikation transparent und ehrlich
  
3.&nbsp; Klare, durchdachte Kommunikationsstrategie<br/>Nehmen Sie sich unbedingt Zeit für die Entwicklung einer gut durchdachten, klaren und&nbsp; langfristig anwendbaren Kommunikationsstrategie! Gehen Sie dabei Schritt für Schritt vor (siehe Kapitel 2.2&nbsp; Entwicklung und Implementierung einer Kommunikationsstrategie)!
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- Entwickeln Sie eine stringente Kommunikationspolitik
  
4.&nbsp; Klares Markenbild/Schlüssige Positionierung<br/>Die Gemeinde muss wissen, wofür Sie steht. Die Positionierung muss dabei nicht nur klar und schlüssig sein, sondern auch gut nach außen kommuniziert werden können.
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- Bauen Sie eine starke Marke auf und positionieren Sie sich klar
  
5.&nbsp; Kontinuierliche Zielgruppenkommunikation und Einbeziehen der Zielgruppen in Aktivitäten und Entscheidungen<br/>Erfolgreiche Kommunikation ist keine einmalige, sondern eine langfristige Leistung, die Sie sich in einem kontinuierlichen Prozess erarbeiten müssen. Integrieren Sie Ihre Zielgruppen außerdem unbedingt in Aktivitäten und Entscheidungen, um ein konstruktives, positives Miteinander sicherzustellen!
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- Kommunizieren Sie kontinuierlich und beziehen Sie die Zielgruppe in Ihre Entscheidungsfindung mit ein
  
6.&nbsp; Identifizierung und Kommunikation der Kernthemen<br/>Im Rahmen der Erarbeitung Ihrer Kommunikationsstrategie gilt es auch, die Kernthemen Ihrer Gemeinde zu identifizieren. Mit Themenmanagement können Sie frühzeitig Einfluss auf die öffentliche Diskussion zu nehmen, um Krisen vorzubeugen, relevante Entwicklungen in der Gemeinde aufzuzeigen und damit das Vertrauen der Zielgruppen zu sichern.&nbsp;
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- Betreiben Sie ein präventives Krisenmanagement, um im Notfall das Vertrauen der Bürger zu besitzen
 
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7.&nbsp; (Präventives) Krisenmanagementsystem<br/>Tun Sie alles dafür, um bereits im Vorfeld den Ausbruch einer Krise zu verhindern! Frühwarnsysteme helfen, Krisenpotenziale frühzeitig zu erkennen und krisenrelevanten Entwicklungen gegenzusteuern. Nur wer in Friedenszeiten kontinuierlich Themen kommuniziert, wird auch in der Krisensituation Vertrauen genießen.“
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(Zecher 2011, S.37f)
 
(Zecher 2011, S.37f)
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'''Kommunikationsstrategie im Rahmen des Integrierten Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzepts der Gemeinde Bocholt '''[http://www.bocholt.de/seiten/bocholt/rathaus/umwelt/energie_klimaschutz.cfm PDF]
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Das Motto der Bocholter Kommunikationsstrategie lautet: „Ein Klima für Klimaschutz schaffen.“
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Im Rahmen der Kommunikationsstrategie werden neben Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen, Fachfirmen und Institutionen/Vereine auf drei Ebenen (Stadtweite Image- und Bewusstseinskampagne, stadtteilbezogene Kampagnen und Straßenkampagnen) angesprochen.
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Hierbei genutzte Medien:
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Internet
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Homepage, Newsletter, besondere Beteiligungsaktionen
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Print
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Broschüren, Zeitungsartikel, Fachartikel, Werbeflächen in Bussen
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Persönliche Kontakte
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Konferenzen, Fortbildungsveranstaltungen, Messen, Bürger-Seminare, Stammtische
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TV
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Bocholter Lokalfernsehen
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[1] Deutsches Institut für Urbanistik gGmbH: Klimaschutz in Kommunen Praxisleitfaden. Berlin (2011)
  
[1] [http://www.gemeindebund.at/rcms/upload/RFG/RFG1-2011-StrategischeKommunikationspolitikalsErfolgsfaktorfrGemeindenPDF3MB.pdf?PHPSESSID=a3ce71d382 http://www.gemeindebund.at/rcms/upload/RFG/RFG1-2011-StrategischeKommunikationspolitikalsErfolgsfaktorfrGemeindenPDF3MB.pdf?PHPSESSID=a3ce71d382]
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[2] Zecher, Martin: Strategische Kommunikationspolitik als Erfolgsfaktor für Gemeinden. Wien (2011), [http://www.gemeindebund.at/rcms/upload/RFG/RFG1-2011-StrategischeKommunikationspolitikalsErfolgsfaktorfrGemeindenPDF3MB.pdf?PHPSESSID=a3ce71d382 PDF] [3MB]
 
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[2] [http://buerger-freunde.de/category/kommunen http://buerger-freunde.de/category/kommunen]
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[3] [http://buerger-freunde.de/category/kommunen http://buerger-freunde.de/category/kommunen] (abgerufen am 26.09.2012)
  
<span style="text-decoration: underline"></span>[3] Deutsches Institut für Urbanistik gGmbH: Klimaschutz in Kommunen Praxisleitfaden. Berlin (2011)
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[4] Stadt Bocholt: [http://www.bocholt.de/seiten/bocholt/rathaus/umwelt/energie_klimaschutz.cfm http://www.bocholt.de/seiten/bocholt/rathaus/umwelt/energie_klimaschutz.cfm] (abgerufen am 12.06.2012)
 
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Aktuelle Version vom 12. Februar 2013, 16:21 Uhr

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Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Zentrale Aufgabe der Öffentlichkeitsarbeit ist es u.a. die Bevölkerung über das kommunale Handeln im Bereich der Klimaanpassung zu informieren, Verständnis für die Klimaprobleme und deren Ursachen zu erzeugen sowie Lösungswege und konkrete Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Die Öffentlichkeitsarbeit soll die Wahrnehmung der Bevölkerung sensibilisieren und eine Verhaltensanpassung bewirken. Hierzu ist es wichtig, die Bürger über das strategische Vorgehen im Rahmen der Klimaanpassung zu informieren, Maßnahmen zu erläutern und Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

Nachfolgend eine Übersicht möglicher Kommunikationsinstrumente aus „Klimaschutz für Kommunen Praxisleitfaden“, S.152:

Kommunikative Instrumente.jpg


Zielgruppen

Wichtig bei der Öffentlichkeitsarbeit der Kommunen ist es, die relevanten Zielgruppen abzudecken. Die Kommune muss dabei viele heterogene Zielgruppen erreichen:

Die Bedürfnisse und Wünsche der Zielgruppen müssen ernst genommen und idealerweise in die Aktivitäten und Entscheidungen von Gemeindeseite einbezogen werden. Eine wesentliche Voraussetzung hierfür ist es, sich regelmäßig mit den Zielgruppen auszutauschen und Vertrauen aufzubauen.Hierfür bietet das Internet eine Vielzahl an Möglichkeiten und Kanälen, mit deren Hilfe viele interessierte Bürger (und Unternehmen) kostengünstig und umfassend erreicht und proaktiv angesprochen werden können (z.B. E-Mail Benachrichtigungen, Informationsdienste oder soziale Medien).


Grundregeln der Kommunikationspolitik

Zusammenfassung der Grundregeln für erfolgreiche Kommunikationspolitik aus RECHT & FINANZEN FUR GEMEINDEN:

- Etablieren Sie eine aktive Informations- und Kommunikationspolitik

- Seien Sie in Ihre Kommunikation transparent und ehrlich

- Entwickeln Sie eine stringente Kommunikationspolitik

- Bauen Sie eine starke Marke auf und positionieren Sie sich klar

- Kommunizieren Sie kontinuierlich und beziehen Sie die Zielgruppe in Ihre Entscheidungsfindung mit ein

- Betreiben Sie ein präventives Krisenmanagement, um im Notfall das Vertrauen der Bürger zu besitzen

(Zecher 2011, S.37f)


Beispiel

Kommunikationsstrategie im Rahmen des Integrierten Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzepts der Gemeinde Bocholt PDF

Das Motto der Bocholter Kommunikationsstrategie lautet: „Ein Klima für Klimaschutz schaffen.“

Im Rahmen der Kommunikationsstrategie werden neben Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen, Fachfirmen und Institutionen/Vereine auf drei Ebenen (Stadtweite Image- und Bewusstseinskampagne, stadtteilbezogene Kampagnen und Straßenkampagnen) angesprochen.

Hierbei genutzte Medien:

Internet

Homepage, Newsletter, besondere Beteiligungsaktionen

Print

Broschüren, Zeitungsartikel, Fachartikel, Werbeflächen in Bussen

Persönliche Kontakte

Konferenzen, Fortbildungsveranstaltungen, Messen, Bürger-Seminare, Stammtische

TV

Bocholter Lokalfernsehen


Referenzen

[1] Deutsches Institut für Urbanistik gGmbH: Klimaschutz in Kommunen Praxisleitfaden. Berlin (2011)

[2] Zecher, Martin: Strategische Kommunikationspolitik als Erfolgsfaktor für Gemeinden. Wien (2011), PDF [3MB]

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