Landwirtschaft - Auswirkungen des Klimawandels

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[4]  Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg (Hrsg., 2012): Klimawandel in Baden-Württemberg, Fakten - Folgen - Perspektiven, Stuttgart
 
[4]  Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg (Hrsg., 2012): Klimawandel in Baden-Württemberg, Fakten - Folgen - Perspektiven, Stuttgart
  
[5]&nbsp; Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz, Regierungskommission Klimaschutz (2012, Hrsg.): Empfehlung für eine niedersächsische Strategie zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels<br/>
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[5]&nbsp; Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz, Regierungskommission Klimaschutz (2012, Hrsg.): Empfehlung für eine niedersächsische Strategie zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels
  
 
== Weblinks<br/> ==
 
== Weblinks<br/> ==
  
 
Gesundheitscheck der gemeinsamen europäischen Agrarpolitik: [http://ec.europa.eu/agriculture/healthcheck/index_de.htm http://ec.europa.eu/agriculture/healthcheck/index_de.htm]
 
Gesundheitscheck der gemeinsamen europäischen Agrarpolitik: [http://ec.europa.eu/agriculture/healthcheck/index_de.htm http://ec.europa.eu/agriculture/healthcheck/index_de.htm]
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Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz, Regierungskommission Klimaschutz (2012, Hrsg.): [http://www.umwelt.niedersachsen.de/download/69393 Empfehlung für eine niedersächsische Strategie zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels]<br/>

Version vom 10. August 2012, 14:22 Uhr

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Inhaltsverzeichnis

Übersicht

Der Klimawandel mit steigenden Temperaturen und einer Verlagerung eines Teils der Niederschläge vom Sommer- in das Winterhalbjahr birgt für die Landwirtschaft sowohl Chancen als auch Risiken. Der Anbau neuer Kulturen wie Sojabohnen oder Sonnenblumen könnte möglich werden, Gemüsesorten wie Paprika, Auberginen oder Artischocken könnten im Freiland angebaut werden. Andere Pflanzen wie z.B. Zuckerrüben werden voraussichtlich Anbauflächen verlieren. Wetterextreme wie Hagel und Starkregen könnten zu mehr Ernteeinbußen führen.

Der Maisanbau dürfte vom Klimawandel profitieren, denn die Anbauflächen könnten sich weiter nach Norden und in höhere Lagen ausdehnen, ein Umstieg vom Silomaisanbau zum Körnermaisanbau sich lohnen. In Gebieten mit wenig Niederschlag könnte Wasser der limitierende Anbaufaktor werden.

Weizen dürfte bei höheren Temperaturen einen größeren Wasserbedarf haben. Mit steigendem CO2-Gehalt in der Luft steigt der Ertrag durch die höhere Photosyntheseleistung etwas an, dafür sinkt aber die Qualität. Beim Weizen zum Backen bestimmen jedoch hohe Eiweißgehalte den Preis, weniger die Ertragsmenge. Außerdem ist die Wasserversorgung wichtiger als der Düngungseffekt durch den höheren CO2-Gehalt. Bei Winterweizen ist mit niedrigeren Erträgen zu rechnen.

Bei Sonderkulturen ist bei höheren Temperaturen mit einem größerem Schädlingsbefall zu rechnen. Bei Äpfeln z.B. ist ein stärkeres Auftreten einer 2. Generation des Apfelwicklers zu erwarten. Wenn das Klima feuchter wird, ist ein vermehrter Pilzbefall mit z. B. Apfelschorf wahrscheinlich.

Im Weinbau könnte der Anbau von spätreifenden Rebsorten möglich werden. Wo heute Müller-Thurgau wächst, könnte schon bald Merlot gedeihen. Im feuchteren Klima könnte aber auch der Pilzdruck steigen, was Mehrkosten durch Pflanzenschutzmaßnahmen zur Folge hat. Durch weniger Frosttage dürften die durch Frost verursachten Ernteverluste sinken.

Die Landwirtschaft muss sich im Bereich der Pflanzenzüchtung, im Sortenspektrum, bei den Fruchtfolgen (Chance, diese mit nachwachsenden Rohstoffen aufzulockern und die biologische Vielfalt zu erhöhen), den Aussatterminen, der Düngung, der Bodenbearbeitung und im Pflanzenschutz an den Klimawandel anpassen. Auch Beregnung bzw. Bewässerung der Kulturen müssen optimiert werden und könnten in Trockenperioden mit anderen Nutzungsansprüchen kollidieren. Biobauern könnten bei höherem Befallsdruck durch Krankheiten und Schädlinge vom veränderten Klima besonders betroffen sein, denn sie dürfen keine chemischen Pflanzenschutzmittel einsetzen.

Auch in der Tierhaltung sind Anpassungsmaßnahmen erforderlich. Wenn es heiß ist, geben Kühe weniger Milch. Bereits bei 20 bis 25 Grad Celsius lässt ihre Milchleistung nach. Neue durch Vektoren übertragene Krankheiten könnten sich ausbreiten. Ein Beispiel ist die vor einigen Jahren erstmals in Deutschland aufgetretene Blauzungenkrankheit, eine Viruskrankheit bei Wiederkäuern.

Beispiele für mögliche Wirkungen des Klimawandels

Beispiele für mögliche Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel

Referenzen

[1]  Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU, Hrsg.): Dem Klimawandel begegnen / Die deutsche Anpassungsstrategie, 2009, Berlin

[2]  Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel / Hintergrundpapier, o.O. u.J.

[3]  Franck, Enke und Peithmann, Ortwin (2010): Regionalplanung und Klimaanpassung in Niedersachsen, E-Paper Nr. 9 der Akademie für Raumforschung und Landesplanung, Hannover

[4]  Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg (Hrsg., 2012): Klimawandel in Baden-Württemberg, Fakten - Folgen - Perspektiven, Stuttgart

[5]  Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz, Regierungskommission Klimaschutz (2012, Hrsg.): Empfehlung für eine niedersächsische Strategie zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels

Weblinks

Gesundheitscheck der gemeinsamen europäischen Agrarpolitik: http://ec.europa.eu/agriculture/healthcheck/index_de.htm

Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz, Regierungskommission Klimaschutz (2012, Hrsg.): Empfehlung für eine niedersächsische Strategie zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels

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