Kosten

Aus KLIMASCOUT für Kommunen
Wechseln zu: Navigation, Suche

zurück zu Rahmenbedingungen - Finanzielle Aspekte


Der Klimawandel äußert sich direkt in drei verschiedenen Phänomenen: der langfristigen Veränderung atmosphärischer Mittelwerte,  der zunehmenden Variabilität des Klimas und der Häufung von Wetterextremen. In den vergangenen Jahrzehnten ist dadurch bereits erheblicher, volkswirtschaftlicher Schaden entstanden.

Die Kosten, die durch den Klimawandel entstehen sind unterschiedlicher Natur. Zum einen erwachsen Kosten durch klimawandelbedingte Schäden, zum anderen erfordert auch Anpassung an den Klimawandel Investitionen. Die Entwicklung der finanziellen Schäden durch Klimawirkungen können durch 2 Faktoren maßgeblich beeinflusst werden: Veränderungen von CO2-Ausstoß (Mitigation, verringert die Klimawandelwirkung) und Veränderung des Anpassungsniveaus (Adaptation, verringert die Schadensanfälligkeit).


Kosten durch klimawandelbedingte Schäden

In den entwickelten Ländern gelten 5-10% des Brottoinlandprodukts als unmittelbar klimasensibel. Ein deutlich größerer Teil ist darüber hinaus indirekt von Klimaverhältnissen abhängig. Die Schadensrisiken sind je nach betroffenem Bereich und Art der Klimaveränderung  unterschiedlich.

Bislang sind die größten klimatisch bedingten, finanziellen Schäden von Stürmen, Überschwemmungen und Hitzewellen verursacht worden. Volkswirtschaftlich betrachtet schlagen extreme Windverhältnisse am meisten zu Buche, dicht gefolgt von Hochwasser und Temperaturextremen. Laut der Versicherung Münchener Rück (2006) beläuft sich die klimabedingte Schadensbilanz in Deutschland für die vergangenen zwei Jahrzehnte bereits auf ca. 18 Mrd. Euro. Im Sommer 2003 starben ca. 7000 Menschen aufgrund der lang andauernden Hitze. Zwischen 1980 und 2003 lag der weltweite volkswirtschaftliche Schadenswert durch Naturkatastrophen, nach Schätzungen der Münchner Rück bei 1300 Milliarden US$, ohne dass langfristige wirtschaftlichen Nachwirkungen eines Schadenfalles einberechnet worden wären.

In den letzten Jahrzehnten stiegen die Kosten durch Klimaschäden kontinuierlich an. Die Kosten aus Extremwetterereignissen erhöhten sich seit den 1970er Jahren jährlich um 2% , und Kalkulationen deuten darauf hin, dass die Zunahmen solcher Schäden sich weiterhin steigern wird.

Verschiedenen Berechnungsszenarien zu Folge wird am Ende des 21. Jh. die volkswirtschaftliche Belastung mit 20 -26 Milliarden US$ 100 mal Höher sein, als im Jahre 2005.


Kosten durch Anpassung

Für die globalen Kosten der Anpassung an den bisherigen Klimawandel liegen aktuell keine Zahlen vor, da zum Einen proaktive Anpassung infolge von Hemmnissen noch nicht übergreifend praktiziert werden, zum Anderen werden manche anpassenden Maßnahmen gar nicht als Reaktion auf den Klimawandel initiiert, und sind dementsprechend nicht unmittelbar für eine solche Statistik erfassbar. 

Fest steht, dass rechtzeitige Anpassung in der Bilanz die Kosten des Klimawandels deutlich reduzieren kann. Frühe Anpassung entfaltet hierbei insgesamt eine größere Kostensenkungswirkung als reaktive, kurzfristige Anpassung.

Die Kosten können allerdings mit zunehmendem Klimawandel so hoch werden, dass sich Schäden nicht mehr auf ökonomisch sinnvollem Niveau vermeiden lassen, deshalb ist Anpassung für sich gesehen kein geeignetes Mittel, die finanziellen Schäden auf ein verkraftbares Niveau zu senken. Denn die Kosten für vorsorgende Maßnahmen sind in vielen Fällen deutlich geringer als die im Schadensfall.

In Bezug auf bestehende Anpassungshemmnisse ist festzustellen, dass neben einem Mangel an Bewusstsein für mögliche ökonomische Klimaschäden, auch die relativ hohen Erstkosten für vorbeugende Anpassungsmaßnahmen zu einer Tendenz in Richtung Unteranpassung in allen gesellschaftlichen Bereichen führen.

Vorsorgendes Handeln ist allerdings sinnvoll und nötig: es kann nicht nur gesellschaftliche Schäden verhindern, die Lebensqualität erhöhen oder neue Möglichkeiten schaffen und offenhalten, sondern ist auch aus  finanziellen Gründen sinnvoll.  Nicht selten können Maßnahmen zur Klimaanpassung sogar ohne Zusatzkosten realisiert werden, beispielsweise durch die Wahl geeigneter Bauteile und Materialien. (Klamis Region Frankfurt)

Neben der Auswahl kostengünstiger und effektiver vorsorgender Lösungen empfiehlt der Klimalotse des UBA die folgenden Ansätze, um durch den Klimawandel entstehende Risiken auf ein vertretbares Maß zu begrenzen:


„Frühzeitiges, vorausschauendes Handeln und Integration sind zentrale Schlagworte, wenn es darum geht, die Kosten für Anpassungsvorhaben zu reduzieren. Generell gilt: Die Anpassungskosten sinken potenziell, […]

- wenn Planung und Entwicklung die Anpassung bereits in einer frühen Phase berücksichtigen.

- wenn Anpassungsaspekte bedacht werden, sobald es um die Erneuerung oder Umstrukturierung von Infrastruktur geht.

- wenn Maßnahmen zusammen mit turnusmäßigen Instandhaltungsarbeiten durchgeführt werden.

- wenn reguläre Überprüfungen von Plänen Anpassung mit behandeln.“


Weblinks

Umweltbundesamt: Kosten und Nutzen von Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel - Analyse von 28 Anpassungsmaßnahmen in Deutschland

Meine Werkzeuge
Namensräume
Varianten
Aktionen
Navigation
Werkzeuge