Klimaanpassungskonzept Worms - Wasser

Aus KLIMASCOUT für Kommunen
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Handlungsfeld Wasserhaushalt, Wasserwirtschaft, Hochwasserschutz

Der Wasserhaushalt umfasst das Grundwasser, das Oberflächenwasser und die Küstengewässer (in Worms nicht zutreffend). Mit der Änderung der klimatischne Verhältnisse u. a. Niederschläge und Temperatur, verändert sich in der Folge auch der Wasserhaushalt und damit der Rahmen für die Wasserbewirtschaftung.

Die Wasserwirtschaft behandelt die Gewässerbewirtschaftung  oberirdisch und unterirdisch, die Trinkwassergewinnung und -verteilung, die Brauchwassergewinnung und das Betriebswasser für Industrie, Kraftwerke und Landwirtschaft.

Grundwasser

Die Neubildung von Grundwasser wird bestimmt durch den Niederschlag, den oberirdischen Abfluss und die Verdunstung. Diese Fakoren ändern sich mit den klimatischen Rahmenbedingungen. In Worms hängt die Grundwaserneubildung auch von dem von Westen aus dem Pfälzer Wald zufliesenden Grundwasserstrom ab. Die für Worms prognostizierten höheren Temperaturen dürften zu einer höheren Verdunstung führen, weniger Wasser versickert und es gelangt weniger ins Grundwasser. Zwar werden die Niederschläge zunehmnen, dennoch gehört die Gegend weiterhin zu den niederschlagsärmsten in Deutschland. Ob die erwarteten höheren Regenmengen die erhöhte Verdunstung ausgleichen wird, kann nicht abschließend beurteilt werden. Deutschlandweit geht der Trend zu höheren Niederschlägen in den Wintermonaten. In Worms waren dagegen in den vergangenen 30 Jahren die Sommer deutlich niederschlagsreicher als die Winter. Sollten die zusätzlichen Niederschlägen auf bereits wassergesätigten Boden treffen, können sie nicht versickern. Im Sommer werden die Böden wegen der höheren Temperaturen stärker austrocknen. Die hohen Wassermengen bei Starkregenereignissen könnten dann von den trockenen Böden nicht aufgenommen werden und würden oberirdisch abfließen. Eine Grundwasserneubildung findet in Worms in den Sommermonaten nicht statt. Das heißt Niederschläge erreichen den Aquifer (Grundwasserleiter) nicht. (LUBW 1999)

In Worms beträgt die Grundwasserneubildung laut Abteilung 3.05 Umwelt und Landwirtschaft der Stadtverwaltung Worms  durchschnittlich 60 mm/ Jahr. Das bedeutet, dass von den 530 mm Jahresniederschlag als langjähriger Mittelwert für Worms nur 60 mm bis zum Grundwasser vordringen und den Aquifer auffüllen. Die Quote gilt als gering. In trockenen Jahren tendiert sie gegen Null.

Es könnte zukünfig schwieriger werden, Grundwasserneubildung und Grundwasserentnahme im Gleichgewicht zu halten. Die Gefährdung des Grundwassers durch den Klimawandel wird derzeit als "gering" eingeschätzt. Im Rahmen der Akteursbeteiligung vertraten jedoch mehrere Fachleute die Ansicht, dass zwar in den tieferen Grundwasserschichten, aus denen Unternehmen ihr Wasser entnehmen, nicht mit Problemen zu rechnen ist, in den oberen Schichten aber bereits heute Schwankungen des Grundwasserspiegels zu verzeichnen sind. Zwischen den im Zeitraum 1956 bis 2015 gemessenen Höchststand und dem Tiefststand des Grundwassers leigen circa 2,5 Meter (Internetquelle: Grundwasser in Worms). Wenn in Trockenzeiten der Wasserbedarf anstiege, z. B. durch die Beregnung in der Landwirtschaft, könnte das Dargebot im oberen Grundwasserleiter zu gering sein.

Im Hessischen Ried - also außerhalb des Einflusses von Worms - wird das Grundwasser mit aufbereitetem Wasser aus dem Rhein durch Infiltration angereichert.

Nach längerem Regenperioden im Spätherbst und Winter wurden hohe Grundwasserstände mit Grundwasseraustritt auf den Ackerflächen der Seegrabenniederungen und teilweise auch im Wormser Süden beobachtet. Hingegen führen Starkregenereignisse zu oberflächigen Vernässungen, die aufgrund der Bodenbeschaffenheit (sehr tonige, bis zehn Meter mächtige Ton-/ Lehmböden) nur sehr langsam versickern bzw. im Sommer verdunsten.

Oberflächengewässer

Menge, Art und jahreszeitliche Vereilung der Niederschläge bestimmen das Abflussgeschehen in den Bächen, Flüssen und Seen. Ändern sich diese Bedingungen mit dem Klimawandel, so wird sich da zukünftig in der Wasserverfügbarkeit und im Hochwassergeschehen abbilden. Rückblickend bis in die 1950er Jahre sind für Deutschland bisher keine Veränderungen der Wasserverfügbarkeit zu erkennen. Wasserkraftnutzung, Trinkwassergewinnung, Nutzung für die Schifffahrt, Entnahme für Kühlzwecke oder die Bewässerung in der Landwirtschaft sind auf die Abflüsse in den Sommer- und Wintermonaten abgestimmt.

Die Abteilung 3.05 der Stadtverwaltung Worms nennt zwar Probleme für die Rheinschifffahrt und für Fähren, dennoch sind eindeutige Trends bisher nicht erkennbar. Auch nicht für die jahreszeitliche Verteilung des Abflusses.

(Fluss-) Hochwasser als Folge längerer Niederschlagsereignisse

Stärker im öffentlichen Bewusstsein sind Hochwasserereignisse. Die Stadt Worms liegt an der linken Stromseite des Rheins und hat mit diesem in den Stadtteilen: Herrnsheim,Rheindürkheim und Ilbersheim einen ca. 20 km langen Uferbereich. Es besteht ein Alarm- und Einsatzplan "Hochwasser", der im Gefahrenfall eine effektive Gefahrenabwehr zum Schutz von Mensch, Sachwerten und Umwelt sicherstellen soll. Der Alarmplan ist nicht für unvorhersehbare, örtlich sehr begrenzte Ereignisse, wie sie zum Beispiel nach einem Starkregenereignis auftreten können, erstellt worden, sondern soll ein sich ankündigendes Gefahrenereignis abdecken, bei dem das betroffene Gebiet in der Regel bereits vorher bekannt ist. Der Gefährdungsgrad wird durch den Pegelstand angezeigt, der Richtpegel ist der Rheinpegel Worms.

Die am Rhein liegenden Stadtteile sind entsprechend dem Alarmplan durch umfangreiches Deich-, Schieber- und Pumpensystem gegen auftretende Rheinhochwasser gesichert. Die Baumaßnahmen am Rhein - Deichsanierungen, Deichrückverlegungen - erfolgte in den Jahren 1999 bis 2016. Der letzte Abschnitt "Pfrimmmündung" befindet sich

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