Klimaanpassungskonzept Worms - Stadtplanung

Aus KLIMASCOUT für Kommunen
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Das Stadtgebiet Worms hat eine Gesamtfläche von 109 Km² und ist in 13 Stadtteile gegliedert. Siedlungsschwerpunkt mit der höchsten Bevölkerungsdichte ist die am westlichen Rheinufer gelegene Kernstadt Woms. Einige Stadtteile (z. B. Neuhausen, Hochheim, Pfiffligheim) schließen unmittelbar an den Siedlungskörper von Worms Kernstadt an.

Der Großteil der Stadtteile ist jedoch der Kernstadt vorgelagert und überwiegend dörflich geprägt.


Stadtentwicklung/ Bauleitplanung

Bereits heute ist der Klimawandel in Worms aufgrund der günstigen Voraussetzungen mit starker Wärmebelastung bei geringem Auskühlungsgrad  und nur geriner Durchlüftung sowie der Lage in einem der hochverdichtetsden und zudem stark belasteten Räume des Landes Rheinland-Pfalz bedeutsam. In der Klimafunktionskarte von 1993 ist die Wormser Kernstadt eindeutig als intensiv überwärmt gekennzeichnet. Gleiches gilt für die zentralen Lagen der entfernt liegenden Stadtteile. Charakteristisch für die ehemals als eigenständige Straßendörfer begründeten heutigen Stadtteile sind die dichte Bebauung und ein hoher Versiegelungsgrad. Die Gebäude mit Innenhöfen liegen eng aneinander und meist entlang der Hauptverkehrsstraße. Nebengebäude oder bauliche Anlagen wie Mauer und Zäune liegen in unmittelbarer Nachbarschaft zu Wohngebäuden dicht gefolgt von Nachbargrundstücken. Die prognostizierten Auswirkungen des Klimawandels (Zunahme von Hitzetagen) lassen eine Verstärkung der inder Karte dargestellten Belastung erwarten.

Der Flächennutzungsplan 2030 steht unter dem Planungsgrundsatz "Innenentwicklung und Konversion haben Vorrang vor der Außenentwicklung" Gerade bei der angestrebten Innenentwicklung durch Nachverdichtung dürfen die klimatischen Aspekte nicht außer Acht gelassen werden. Im geltenden Landesentwicklungsplan IV sind daher klimaökologische Ausgleichsflächen und Luftaustauschbahnen dargestellt. Die klimaökologischen Aspekte wurden bei der innerstädtischen Freiraumplanung bislang weniger beachtet. In Folge dessen bestehen in großen Teilbereichen der der städtischen Freiflächen Defizite, da ausgleichend wirkende Vegetation fehlen. (zur Verschattung, Verdunstungskühle).

Defizite, die z. B. durch das Fehlen von privaten Gärten in den verdichteten Innenstadtbereichen von Worms bestehen, können durch öffentliche Grünalagen auf Freiflächen im Innenbereich und am Siedlungsrand oder durch andere Maßnahmen wie Dachbegrünungen ersetzt werden. Im Flächennutzungsplan 2030 wurde die Erhöhung der Grünflächen im Stadtgebiet von sechs auf sieben Prozent festgeschrieben. Kommunale Programme zur Förderung von Dach- und Fassadenbegrünungen an Privathäusern gab es in den vergangenen 15 Jahren in zahlreichen Städten und Gemeinden. Leider sind viele dieser Förderprogramme aufgrund der Finanznot der Kommunen ersatzlos gestrichen worden. Andere Programme bestehen zwar fort, können aber aufgrund fehlender Mittel keine Förderbeiträge ausgeben. In Worms gab es bisher kein solches Programm.

Für das Wohlbefinden des Menschen unter den herschenden Witterrungsbedingungen spielen die Bauungsdichte und damit verbunden der Grad des Wettereinflusses (Exposition) auf Gebäude und den Grad der Versiegelung.

Eine Grün- oder Freifläche kann trotz relativ geringem Kaltluftvermögen in einem ansonsten stark überbauten Umfeld signifikant zur Verminderung der dort auftretenden hohen Belastungen beitragen. Des Weiteren transponieren sie die kalte Luft aus den Entstehungsgebieten in den Siedlungsraum.

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