Klimaanpassungskonzept Worms - Landwirtschaft

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In regelmäßigen Abständen kommt es bei Hochwasser des Rheins zu Überflutungen der tiefen Lagen oder Überschwemmungen durch Druckwasser hinter dem Rheindamm, letztmals im Frühjahr 2013. Betroffen sind in erster Linie die Gemarkungen Worms-Ibersheim und Worms-Rheindürkheim.
 
In regelmäßigen Abständen kommt es bei Hochwasser des Rheins zu Überflutungen der tiefen Lagen oder Überschwemmungen durch Druckwasser hinter dem Rheindamm, letztmals im Frühjahr 2013. Betroffen sind in erster Linie die Gemarkungen Worms-Ibersheim und Worms-Rheindürkheim.
  
In pflegeintensiven Spzialkulturen wie dem Weinbau sind die Folgen der Klimaveränderung, die sich in der Zunahme von heißen und trockenen Witterungen, einer höheren  jährlichen Durchschnittstemperatur sowie unrelgelmäßigen Niederschlägen mit Starkregenereignissen äußern, bereits zum heutigen Zeitpunkt problematisch. Mit dem Trend zu trockenen, warmen Sommern und milden Wintern ist mit einer Zunahme von Schädlingskalamitäten zu rechnen. Entweder durch Schädlinge die in der Region bisher nicht nachgewiesen wurden oder infolge einer Zunahme des Befallsdrucks durch derzeit unauffällige Schadorganismen. Zum Beispiel werden beim Echten Mehltau bei heißem Wetter kürzere Spritzabstände nötig, andere Erreger werden von trockener/ heißer Witterung eher gedämpft. Im Jahr 2014 trat erstmals die Kirschessigfliege im Weinanbaugebiet Worms auf, was teilweise zu Totalverlusten der Traubenernte führte. Die Kirschessigfliege ist eine neuer Erreger der 2008 von Asien über Amerika nach Europa kam und mittlerweile in Gesamtdeutschland verbreitet ist. Andere Krankheiten an Reben wie das durch Pilze verursachte Esca-Syndrom sind zwar seit langem bekannt, erlangten jedoch erst in den letzten Jahrzehnten eine beträchtliche wirtschaftliche Bedeutung. Die Esca-Krankheit wurde ebenfalls in Worms nachgewiesen. Neben der
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In pflegeintensiven Spzialkulturen wie dem Weinbau sind die Folgen der Klimaveränderung, die sich in der Zunahme von heißen und trockenen Witterungen, einer höheren  jährlichen Durchschnittstemperatur sowie unrelgelmäßigen Niederschlägen mit Starkregenereignissen äußern, bereits zum heutigen Zeitpunkt problematisch. Mit dem Trend zu trockenen, warmen Sommern und milden Wintern ist mit einer Zunahme von Schädlingskalamitäten zu rechnen. Entweder durch Schädlinge die in der Region bisher nicht nachgewiesen wurden oder infolge einer Zunahme des Befallsdrucks durch derzeit unauffällige Schadorganismen. Zum Beispiel werden beim Echten Mehltau bei heißem Wetter kürzere Spritzabstände nötig, andere Erreger werden von trockener/ heißer Witterung eher gedämpft. Im Jahr 2014 trat erstmals die Kirschessigfliege im Weinanbaugebiet Worms auf, was teilweise zu Totalverlusten der Traubenernte führte. Die Kirschessigfliege ist eine neuer Erreger der 2008 von Asien über Amerika nach Europa kam und mittlerweile in Gesamtdeutschland verbreitet ist. Andere Krankheiten an Reben wie das durch Pilze verursachte Esca-Syndrom sind zwar seit langem bekannt, erlangten jedoch erst in den letzten Jahrzehnten eine beträchtliche wirtschaftliche Bedeutung. Die Esca-Krankheit wurde ebenfalls in Worms nachgewiesen. Neben der zunehmenden Internationalisierung werden klimatische Veränderungen als mögliche Gründe für die rasche Ausbreitung auch in kühlere Regionen wie Mitteleuropa genannt. Die in den vergangenen Jahren bundesweit beobachtet Zunahme von Schäden durch Drahtwürmern an Kartoffeln und Getreide wird auch für die Anbauflächen in Worms bestätigt.

Version vom 8. März 2018, 14:07 Uhr

Etwa 63 Prozent des Stadtgebietes von Worms werden landwirtschaftlich genutzt. Davon wird auf ca. 50 Prozent der Fläche Weinbau betrieben, davon zehn Prozent nach den Prinzipien des ökologischen Landbaus. Im bundesweiten Vergleich ist Worms die drittgrößte Weinbaugemeinde Deutschlands. Die andere Hälfte der landwirtschaftlichen Fläche wird vor allem für den Zuckerrüben-, Kartoffeln,- und Getreide im überwiegend konventionellen Anbau.

Die Klimaprognosen des Deutschen Wetterdienstes für Worms sagen für die ferne und die nahe Zukunft einen Anstieg der Jahresdurchschnittstemperatur, eine Zunahme der Sommer- und Hitzetage sowie eine Zunahme von Starkregenereignissen voraus. Da Rheinhessen heute schon als eine der wärmsten und niederschlagsärmsten Gebiete Deutschlands gilt, wirkt sich der Klimawandel auf die Landwirtschaft hier besonders aus.So kam es zum Beispiel in den Jahren 1992/ 93 und 2003 infolge von langanhaltender Trockenheit zu teilweise starken Ernteausfällen. Aktuell wurden im Jahr 2015 Ertragseinbußen insbesondere bei Zuckerrüben von bis zu 30 Prozent gegenüber den Vorjahren verzeichnet. Mais, der nur einen geringen Anteil an der Ackerfläche einnimmt, litt im vergangenen Jahr 2015 stark unter Trockenheit. Trockenschäden treten vor allem auf durchlässigen bzw. flacheren Böden mit geringeren Ackerzahlen ohne Beregnungsmöglichkeit auf.

Veränderte Bodenzustände, insbesondere die zunehmende Trockenheit während der Vegetationsperiode wie z. B. im Sommer 2015, erschwert die Bewirtschaftbarkeit vor allem tonreicher Böden. Die ausgetrockneten Böden waren nach der Getreideernte nur eingeschränkt in der Tiefe zu bearbeiten.

Der Strohabbau findet verzögert statt und das Ausfallgetreide läuft erst nach einem stärkeren Regen auf, wodurch es nicht mechanisch bekämpft werden kann, was Qualitätsprobleme der Ernteprodukte verursacht. Hohe Kosten entstehen den Landwirten durch die Anschaffung neuer Maschinen mit höherer Leistung, um die kürzeren Zeitfenster effizienter nutzen zu können. Weitere Kosten enstehen für die Bewässerung, z. B. um dasAuflaufen der Kulturen zu unterstützen, Reben der Junganlagen oder Ertragsanlangen vor Trockenheit zu schützen oder Vorbedingungen für die Ernte, z. B. bei Kartoffeln zu schaffen.

Kritisch für die Landwirtschaft in Worms könnte die Zunahme der Schäden durch Starkregenereignisse sein, die zwar in der Vergangenheit schon auftraten, in ihrer Häufigkeit allerdings zugenommen haben. In den vergangenen 20 Jahren kam es wiederholt zu Abschwemmungen von Boden durch Starkregen, insbesondere in den Jahren 1997 in Wiesoppenheim und 2004. Starke Regenfälle führen in Herrnsheim immer wieder dazu, dass das abfließende Wasser Schlamm aus den Weinbergen in den Ort mitführt. Obwohl das Problem seit 2006 bekannt ist und künftig mit noch häufigeren Starkregenereignissen zu rechnen ist,  gibt es bisher noch keine Lösung, um die Wasserführung zu verbessern.

Ebenfalls im nördlichenTeil von Worms, im Stadtteil Abenheim, kam es im Jahr 2006 zu einer Schlammlawine, die sich bis in den Ort hinein erstreckte. Die vorhandenen Bodenarten im Worms sind sandiger Lehm und Lehm, entlang der Gewässer zum Teil schwerer Lehm. Werden Böden mit einme hohen Lehmanteil zusätzlich verdichtet, nehmen sie wenig Wasser auf, wodurch die Erosionsgefahr steigt. Verstärkt wird die Wirkung des Starkregens, wenn der Boden nicht bedeckt ist, z. B. Weinberg-Junganlagen  oder bei Zuckerrüben.

Zum Schutz des Bodens vor Erosion müssen gemäß EU-Vorgaben die Cross-Compliance-Vorschriften angepasst und umgesetzt werden. Gemäß dieser Vorgabe müssen alle landwirtschaftlichen Flächen in Wasser- und Winderosionsgefährdungsklassen (CC-Stufen) eingeteilt werden. In Worms sind einige Flächen als erosionsgefährdet (CC Wasser 1) bzw. stark erosionsgefährdet (CC-Waser 2) eingestuft. Für derartige Flächen schreibt Cross-Compliance erosionsvorbeugende Bodenbearbeitung vor, z. B. Pflügen quer zum Hang, Zwischenfrüchte, Pfluglose Bodenbearbeitung. Die Umsetztung liegt in der Verantwortung der Winzer und Landwirte und kann von der Stadt kaum beeinflusst werden.

In regelmäßigen Abständen kommt es bei Hochwasser des Rheins zu Überflutungen der tiefen Lagen oder Überschwemmungen durch Druckwasser hinter dem Rheindamm, letztmals im Frühjahr 2013. Betroffen sind in erster Linie die Gemarkungen Worms-Ibersheim und Worms-Rheindürkheim.

In pflegeintensiven Spzialkulturen wie dem Weinbau sind die Folgen der Klimaveränderung, die sich in der Zunahme von heißen und trockenen Witterungen, einer höheren  jährlichen Durchschnittstemperatur sowie unrelgelmäßigen Niederschlägen mit Starkregenereignissen äußern, bereits zum heutigen Zeitpunkt problematisch. Mit dem Trend zu trockenen, warmen Sommern und milden Wintern ist mit einer Zunahme von Schädlingskalamitäten zu rechnen. Entweder durch Schädlinge die in der Region bisher nicht nachgewiesen wurden oder infolge einer Zunahme des Befallsdrucks durch derzeit unauffällige Schadorganismen. Zum Beispiel werden beim Echten Mehltau bei heißem Wetter kürzere Spritzabstände nötig, andere Erreger werden von trockener/ heißer Witterung eher gedämpft. Im Jahr 2014 trat erstmals die Kirschessigfliege im Weinanbaugebiet Worms auf, was teilweise zu Totalverlusten der Traubenernte führte. Die Kirschessigfliege ist eine neuer Erreger der 2008 von Asien über Amerika nach Europa kam und mittlerweile in Gesamtdeutschland verbreitet ist. Andere Krankheiten an Reben wie das durch Pilze verursachte Esca-Syndrom sind zwar seit langem bekannt, erlangten jedoch erst in den letzten Jahrzehnten eine beträchtliche wirtschaftliche Bedeutung. Die Esca-Krankheit wurde ebenfalls in Worms nachgewiesen. Neben der zunehmenden Internationalisierung werden klimatische Veränderungen als mögliche Gründe für die rasche Ausbreitung auch in kühlere Regionen wie Mitteleuropa genannt. Die in den vergangenen Jahren bundesweit beobachtet Zunahme von Schäden durch Drahtwürmern an Kartoffeln und Getreide wird auch für die Anbauflächen in Worms bestätigt.

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