Klimaanpassungskonzept Worms - Industrie und Wirtschaft

Aus KLIMASCOUT für Kommunen
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Die Stadt Worms ist ein Mittelzentrum mit Teilfunktionen eines Oberzentrums inmitten der Metropolregionen Rhein-Main und Rhein-Neckar. Das Wormser Rheinufer ist seit dem 19. Jahrhundert geprägt durch das industrielle Wachstum. Vor allem die Wormser Lederindustrie verhalf der Stadt in den Jahren 1834 bis 1963 zu enormen wirtschaftlichem Aufschwung. Bis zum zweiten Weltkrieg blieb dieser Wirtschaftszweig dominierend, mit einer wirtschaftlichen Blütezeit um 1933. In der Nachkriegszeit, verlor die Lederindustrie in Worms vor allem durch die Konkurenz der Kunstoffindustrie zunehmend an Bedeutung und kam vollständig zum Erliegen. Insbesondere seit Mitte der 60er Jahre weist die wirtschaftliche Entwicklung meist die wirtschaftliche Entwicklung meist stetig nach oben. Die sehr gute Anbindung  über Straße, Schiene und Wasser ist dabei ein wichtiger Standortfaktor für die Industrie. Seit Anfang der neunziger Jahre entwickelte sich die Stadt zu einer bedeutenden Wirtschaftsregion mit weltweit tätigen Unternehmen.

Dominierende Wirtschaftszweige heute die chemische und kunststoffverarbeitende Industrie, die Möbelherstellung, Metallverarbeitung, Maschinenbau und Elekrotechnik. Bedeutend sind nach wie vor auch Weinbau und Handel. Im Norden des großen Industriegebiets Worms-Nord, das sich bandförmig entlang der B9 am Ufer des Rheins erstreckt, sind vor allem Logistikunternehmen ansässig.

Bei den Beschäftigten nach Wirtschaftsbereichen ist allgemein ein Trend vom produzierenden Gewerbe zu Diestleistungen erkennbar; So sank die Zahl der Beschäftigten im Verarbeitenden Gewerbe zwischen 1990 und 2012 um 58 Prozent (-6.713 Beschäftigte.)

Dem gegenüber stiegt die Beschäftigung in den Bereichen Verkehr und Lagerwirtschaft, Information und Kommunikation um 39 Prozent (+3.150) und im Gesundheitswesen um 81 Prozent (+1.828)  an. Dennoch liegen die meisten Arbeitsplätze weiterhin im Verarbeitenden Gewerbe mit Schwerpunkt in der Automobilzuliefererbranche, gefolgt von Handel, privaten Dienstleistungen wie Zeitarbeit sowie vom Gesundheitswesen.

Was die Wirkungen des Klimawandels für die wirtschaftliche Entwicklung von Städten und Regionen bedeutet, ist schwierig zu ermitteln und hat bisher zu keinem einheitlichen Ergebnis geführt. Meist werden bei ökonomischen Bewertungen von Klimafolgen nur direkte Kosten erfasst, etwa Veränderungen des Heizbedarfs, Zusatzkosten für Deiche bei Meerespiegelanstieg bzw. voraussichtliche Folgen leichter Änderungen der Umgebungstemperatur auf das Wachstum von Getreide. Nicht berücksichtigt werden indirekte Kosten z. B. infolge von Veränderungen an Ökosystemen, oder gar Wechselwirkungen mehrerer Stressfaktoren, die zum Beispiel zu umweltbedingten Wanderungsbewegungen führen können. Einig ist sich die Forschung, das positive Effekte - wenn überhaupt - nur bei moderater Erderwärmung eintreten und die wirtschaftlichen Kosten umso höher sein werden, je stärker die Erderwärmung ausfällt.

Für einzelne Sektoren der Wirtschaft sind die ökonomischen Folgen, die der Klimawandel für sie bedeuten kann, bereits recht gut erforscht. So gilt es bspw. als sicher, dass die Energiewirtschaft einer der Sektoren ist, die von den Auswirkungen des Klimawandels am stärksten betroffen sein wird. In der Landwirtschaft sind im Einzelnen durchaus positive Wirkungen des Klimawandels zu erwarten. Wenige bis gar keine Untersuchungsergebnise liegen zur produzierenden Industrie vor. Nicht zuletzt muss sich die Versicherungswirtschaft auf höhere und häufigere Schäden einstellen.

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