Klimaanpassungskonzept Worms - Biologische Vielfalt

Aus KLIMASCOUT für Kommunen
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Die für Rheinland-Pfalz vorliegenden Prognosen zeigen, dass sich der Klimawandel auf die Biodiversität und auf Veränderungen in der Zusammensetzung der Arten auswirkt. Es kann davon ausgegangen werden, dass die bereits erfolgten und zukünfigen Veränderungen des Klimas in Rheinland-Pfalz Folgen für die räumlich-zeitliche Verteilung von Tier- und Pflanzenarten sowie Ökosystemen haben werden. Neben direkten klimatischen Effekten wird eine veränderte Landnutzung einen maßgeblichen Einfluss auf die künftigen Areale und Anpassungsmöglichkeiten haben. Außerdem könnte es zu biologischen Wechselwirkungen (z. B. nicht ausreichend vorhandene Nahrungsangebote  für rückkehrende Zugvögel und dem einsetzendem Bruttermin kommen. Des Weiteren kann es zur Auflösung der Nahrungsketten und symbiotischen Beziehungen zwischen den Arten kommen. Die Verfügbarkeit von geeigneten Habitaten für Tier- und Pflanzenarten könnte sich durch klimabedingte Einflüsse wesentlich verändern. Als Konsequenz dieser Veränderungen ist ein Zuwandern oder Aussterben von Arten zu erwarten. Allerdings wird in der Bilanz für Rheinland-Pfalz, entgegen dem europäischen Trend, eher mit einer Zunahme oder einer gleichbleibenden Artenvielfalt gerechnet. Klimabedingtes Abwandern oder Aussterben einzelner Arten ist bislang nicht beobachtet worden.

In diesem Zusammenhang bedeutet Anpassung an den Klimawandel nicht eine vollständige Neuentwicklung von Maßnahmen für den Naturschutz, sondern vielmehr eine Weiterentwicklung bestehender Schutzkonzepte. Von besondere Bedeutung sind der Erhalt und die Verbesserung von Wanderungsmöglichkeiten von Arten. Ein wichtiges Instrument ist das europäische Schutzgebietsnetz Natura 2000. Es beinhaltet die gemeldeten Schutzgebiete im Rahmen der Flora-Fauna-Habitatrichtlinie und der Vogelschutzlinie. Im Wormser Stadtgebiet wurde das bestehende Naturschutzgebiet (NSG) "Wormser Ried" als Teil des großräumigen Gebiets "Rheinniederung Ludwigshafen-Worms" als FFH-Gebiet gemeldet und bestimmt. Das zweite Wormser ist das NSG "Spieß - An der Spießbrücke". Hinzu kommen drei Landschaftsschutzgebiete (LSG): "Rheinisches Rheingebiet", LSG "Pfrimmaue Hochheim/ Pfifflingheim" und LSG "Eisbachauen".

Weitere begleitende Maßnahmen wie z. B. die Förderung von Naturschutzgroßprojekten in Kulturlandschaften, quantitative Ausbau des Biotopverbundes und Artenschutzprojekte leisten in vielen kleinen Schritten einen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität.

Der Arten und Biotopschutz ist im Stadtgebiet Worms besonders wichtig, da die Stadt zur "Nördlichen Oberrheinniederung" - einem landesweit bedeutsamen Kernraum des Arten- und Biotopschutzes - und zudem am Rhein liegt. Dieser gilt als bedeutende Achse der Biotopvernetzung.

Die Stadt Worms hat mit ihrer Unterzeichnung der Erklärung "Biologische Vielfalt in Kommunen" bekräftigt, den Erhalt der biologischen Vielfalt als Grundlage einer nachhaltigen Stadtentwicklung zu berücksichtigen und entsprechende Anforderungen in die kommunalen Entscheidungsprozesse mit einzubeziehen. Im Stadtgebiet bestehen Schwerpunktgebiete die sich durch eine besondere Arten- und Biotopausstattung auszeichnen, und in ihrer Vielfalt durch gezielte Maßnahmen erhalten und gefördert werden.

Durch die Unteren Naturschutzbehörden wurden die ersten Konzepte erarbeitet, die zum Teil bereits umgesetzt wurden, bzw. sich in der Umsetztung oder Planungsphase befinden.

Insgesamt liegt der Flächenanteil der "geschützten und erhaltenwerten Biotopflächen" im Stadtgebiet nur bei rund vier Prozent. Zudem ist Worms arm an Wald- und Grünflächen (zwei bzw. drei Prozent) und es fehlt Kleinstrukturen (Steuobstwiesen, ungenutze Wiesen etc.)

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