Klimaanpassungskonzept - Worms - Bevölkerungsschutz

Aus KLIMASCOUT für Kommunen
Wechseln zu: Navigation, Suche

Mit der erwarteten Zunahme von Häufigkeit und Intensität extremer Wetterlagen entstehen dadurch auch für den Bevölkerungsschutz neue Herausforderungen. Diese betreffen sowohl die Katastrophenvorsorge als auch das Katastrophenmanagement.

Zu den Kernaufgaben des Bevölkerungsschutzes gehört die Bewältigung von Starkregen, Stürmen, Hochwasserereignissen und Hitzeperioden.

Gesundheit und Sachwerte der Bürgerinnen und Bürger müssen geschützt und die Verfügbarkeit von "kritischer Infrastruktur" sichergestellt werden. Dazu gehört die Aufrechterhaltung von: Energieversorgung, Wasserversorgung, von Transport und Verkehr, Telekommunikation und Informationstechnik

Eine der wichtigsten im Bevölkerungsschutz tätigen Organisationen in Worms ist das Technische Hilfswerk (THW). Ein Blick in dessen Einsatzberichte zeigt, das es seine personelle und materiellen  Ressourcen auf Extremwetterereignisse und deren Folgen ausgerichtet hat.

Von 26 dokumentierten witterungsbedingten Einsätzen standen ca. zwei Drittel im Zusammenhang mit starken Regenfällen oder Hochwasser. Auch Stürme hinterliesen ihre Spuren in Worms, die in ca. einem Drittel der Fälle Ursache für die Allamierung des THW waren.

Wesentliche Aufgabe war die Leistung von technischer Hilfe in Folge von extremen Wetterereignissen. Die Einsatzkräfte mussten zum Beispiel Sandsäcke befüllen, transportieren und verbauen, provisorische Dämme errichten oder Notstromagregate bereitstellen. Nach heftigen Stürmen mussten Bäume gefällt oder Astbruch entfernt werden.

Das THW wird nur nach Anforderung tätig. Anforderungen gingen in fast allen Fällen von der Feuerwehr Worms ein, gelegentlich auch von anderen THW-Ortsverbänden. Ein Trend zur dauerhaft erhöhten Belastung  der Einsatzkräfte ist nicht zu verzeichnen. Es scheinen eher einzelne Extremereignisse die Einsätze zu prägen, etwa das Rhein-Hochwasser 2013 oder starke Regenfälle im Zeitraum von Ende Juli bis zur zweiten Augusthälfte 2004. Länger andauernde Einsätze wären für das überwiegend ehrenamtlich aufgebaute THW eine größeres Problem. (Beruf und Familie) Das THW sorgt dafür, dass die Helfterinnen und Helfer flexibel auf eine Alamierung reagieren könnnen und erstattet den Arbeitgebern den Ausfall der Arbeitskraft. Dem Arbeitgeber werden überwiesene Löhne und Gehälter sowie Sozialbeiträge und Beiträge zur Betriebsrente auf Antrag erstattet.

Im so genannten "Wormser Modell" haben sich alle Hilfs-, Rettungs-, und Versorgungsdienste zum Arbeitskreis "Aufklärung, Prävention und Sicherheit" zusammengeschlossen. Daran beteiligt sind:

Ergänzend wirkt das Kreisverbindungskommando Worms der Bundeswehr beim Katastrophenschutz der Stadt Worms.

Es wurden effektive Kommunikationsstrukturen aufgebaut. Feuerwehr, THW und die Hilfsorganisationen des Rettungsdienstes haben im Bereich Katastrophenschutz ihre Material- Fuhrparkausstattung so aufeinander abgestimmt, dass zum Beispiel ein kompatibles Abrollcontainer-System (u. a. für Rüstmaterial, Sanitätsstationen, Materialcontainer usw.) den Einsatz bei allen drei Organisationen ermöglicht. Die Schnelleinsatzgruppe "Versorgung" wird gemeinsam mit dem Technischen Hilfsdienst gewährleistet.

Durch die Beteiligung des Energieversorgers EWR AG, können im Schadensfall über ausgearbeitete Kommunikationswege Versorgungen von Strom, Gas, Wasser sofort hergestellt bzw. bei Bedarf auch unterbrochen werden.

Auch beim "Wormser Model"  mit den zusammengeschlossenen Organisationen mit ehrenamtlicher Struktur ist bei zunehmenden wetterbedingten Einsatzbelastungen die damit verbundenen Personalprobleme zu erwarten. Nicht ausreichende Ressourcen im Bereich der beteiligten Organisationen können bein Eintreten von Extremwetterereignissen starke potentielle Auswirkungen haben.

Information zum Verhalten der Bevölkerung im Katastrophenfall

Verhaltensinformationen sind ein wichtiger Aspekt des Bevölkerungsschutzes und umfassen alle Maßnahmen der Bevölkerung, der Behörden und von Betrieben zur Vermeidung, Vorsorge und Selbsthilfe zur Bewältigung von Ereignissen. Bei witterungsbedingten Extremereignissen kann es länger dauern, bis Rettungskräfte vor Ort in ausreichender Zahl eintreffen. Auch kann das Einsatzgebiet sehr groß sein, sodass nicht alle Hilfsbedürftigen schnell ereicht werden können. Bei schweren Unwettern, Sturzfluten oder größeren Überschwemmungen sollten sich bis zum Eintreffen der Rettungsdienste Bürgerinnen und Bürger zunächst selbst helfen können. Möglichst viele Personen sollten daher die Gefahren kennen, und über das richtige Verhalten in Notsituationen informiert sein.

Für das Stadtgebiet stehen für fast flurgenaue Informationen zu Hochwassergefahren bereit, sodass sich Bürgerinnen und Bürger über bestehende Gefahren informieren können.Teil der persönlichen Vorsorge ist das Beschaffen von Informationen für das richtige Verhalten Notsituationen oder die Entwicklung wichtiger Fähigkeiten wie z. B. Erste-Hilfe-Maßnahmen. Solche Kurse werden in Worms u. a. von den Rettungsdiensten angeboten.

Auch  auf Seiten der Behörden werden Infomaterialien (Broschüren) anbeboten. Zum Beispiel über das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BKK) Dzu kommt das Informationsangebot für die Öffentlichkeit nach § 11 Störfall-Verordnung verschiedener Wormser Industriebetriebe wird derzeit eine Zusammenschau für die Bevölkerung erstellt.

Damit können sich auch Wormser Bürgerinnen und Bürger über grundlegende Verhaltensregeln in Notfallsituationen informieren.

Meine Werkzeuge
Namensräume
Varianten
Aktionen
Navigation
Werkzeuge