Kassel Hitzetelefon

Aus KLIMASCOUT für Kommunen
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Im Jahr 2010 führten Partner dieses Netzwerkes eine Stadtteilkonferenz durch. Ziel der Veranstaltung: Den Klimawandel in Nordhessen und seine gesundheitlichen Auswirkungen auf die ältere Bevölkerung zu diskutieren und Strategien für eine Vorsorge zu entwickeln. Rund 40 Personen aus Gesundheitswirtschaft, der kommunalen Altenhilfe, dem Wohnungsbau, der öffentlichen Verwaltung, den Kirchen und dem Einzelhandel nahmen an der Konferenz teil. Das Diakonissenmutterhaus Kassel, vertreten durch seine Oberin, brachte hier die Idee eines Hitzetelefons ein. Die Idee des Hitzetelefons war geboren. Mit dem Entwuft wurde eine Arbeitsgruppe beauftragt, die sich aus Vertretern von KLIMZUG-Nordhessen und den beteiligten Organisationen zusammensetzte.
 
Im Jahr 2010 führten Partner dieses Netzwerkes eine Stadtteilkonferenz durch. Ziel der Veranstaltung: Den Klimawandel in Nordhessen und seine gesundheitlichen Auswirkungen auf die ältere Bevölkerung zu diskutieren und Strategien für eine Vorsorge zu entwickeln. Rund 40 Personen aus Gesundheitswirtschaft, der kommunalen Altenhilfe, dem Wohnungsbau, der öffentlichen Verwaltung, den Kirchen und dem Einzelhandel nahmen an der Konferenz teil. Das Diakonissenmutterhaus Kassel, vertreten durch seine Oberin, brachte hier die Idee eines Hitzetelefons ein. Die Idee des Hitzetelefons war geboren. Mit dem Entwuft wurde eine Arbeitsgruppe beauftragt, die sich aus Vertretern von KLIMZUG-Nordhessen und den beteiligten Organisationen zusammensetzte.
  
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Die Arbeitsgruppe entwickelte Arbeitsabläufe, Arbeitshilfen (Dokumentationsbögen), ein Schulungskonzept für die ehrenamtlichen AnruferInnen sowie die dazugehörigen Schulungsmaterialien. Umgesetzt wurde das Hitzetelefon durch den Seniorenbeitrat der Stadt Kassel und dem Diakonissenmutterhaus Kassel.
  
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Das Hitzetelefon startete erstmalig im Sommer 2010. In der Testphase war das Angebot nur auf einen Kasseler Stadtteil mit besonders hoher HItzebelastung begrenzt. Aufgrund der positiven Erfahrungen und der großen öffentlichen Resonanz konnte das Hitzetelefon im Sommer 2011 erstmals stadtweit angeboten werden.
  
 
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Das "Zugangsproblem" ist im Fall der Prävention von Gesundheitsrisiken durch Hitze massiv, zum einen die Zielgruppe der über 65-jährigen Personen gegenüber Präventionsangeboten generell sehr zurückhaltend ist und die eigene Gefährdung gegenüber der Hitzebelastung unterschätzt.
 
Das "Zugangsproblem" ist im Fall der Prävention von Gesundheitsrisiken durch Hitze massiv, zum einen die Zielgruppe der über 65-jährigen Personen gegenüber Präventionsangeboten generell sehr zurückhaltend ist und die eigene Gefährdung gegenüber der Hitzebelastung unterschätzt.
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Version vom 13. Oktober 2016, 13:21 Uhr

Aus Sicht der Gesundheitswissenschaften ist inzwischen zweifelsfrei erwiesen, dass Hitzewellen, Hitzewellen, Hitzetage und Tropennächte  die Gesundheit großer Bevölkerungsgruppen gefährden.

Demografischer Wandel und Klimawandel stellen die Gesellschaft vor großen Herausforderungen. Die Lebenserwartungen der Bevölkerung in Deutschland steigt und damit auch der Anteil der älteren Bevölkerung. Gleichzeitig nimmt die Bevölkerungsdichte ab: Immer mehr Menschen leben in Einzelhaushalten.

Insbesondere die Stadt Kassel ist durch ihre Beckenlage von sommerlicher Erwärmung in besonderem Maß betroffen und es ist zu erwarten, dass der klimawandelbedingte Erwärmungstrend das Kasseler Stadtklima negativ beeinflussen und zu einer Verschärfung der Problematik beitragen wird.

Das Hitzetelefon Sonnenschirm hat eine einfache und wirkungsvolle Lösung gefunden: Telefonisch informieren Schwestern des Diakonissenkrankenhauses und Mitglieder Seniorenbeirates ältere Menschen über Hitzegefahren. Im Rahmen des KLIMZUG-Nordhessen - dem Klimaanpassungsnetzwerk für die Region Nordhessen - entwickelten das Gesundheitsamt Region Kassel und das Diakonissenmutterhaus 2010 das Hitzetelefon Sonnenschirm als Pilotprojekt. Mittlerweile ist es als Serviceangebot fest verankert. In der Zeit vom 15. Juni bis 31. August werden die älteren Mitbürger kostenlos über alle Hitzewarnungen der Sufe 2 des Deutschen Wetterdienstes für die Stadt Kassel informiert.

Es dürfen zwar keine individuellen Gesundheitsberatungen durchgeführt werden, doch achten die Ehrenamtlichen während des Telefonats darauf, ob ihr Gesprächpartner Hinweise auf eine gesundheitliche Beeinträchtigung zeigt.

Die schriftliche Anmeldung von Bürgerinnen und Bürgern nimmt das Kurhessische Diakonissenmutterhaus Kassel entgegen. Während eines telefonischen Erstgesprächs bieten die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes den NutzerInnen eine individuelle Risikoeinschätzung an. Stellt sich dabei heraus, dass ein erhötes Hitzerisiko besteht, werden den Betroffenen weitergehende Unterstützungsleistungen vorgeschlagen.

Dazu gehören eine individuelle Gesundheitsberatung per Telefon oder im eigenen Haushalt sowie eine ausführliche Risikoberatung während eines Hausbesuchs.


Planung und Umsetzung

Zuerst musste herausgefunden werden, in welchen stark hitzebelasteten Gebieten besonders viele ältere Menschen leben. Vor allem dort ist präventives Handeln erforderlich. In Kooperation mit KLIMZUG-Nordhessen wurden dafür kleinräumige Kima- und demografische Daten mit der baulichen Substanz der Wohngebiete verglichen. Resultat waren die Risikogebiete der Stadt Kassel. In diesen Gebieten sollten exemplarisch Maßnahmen zur Anpassung an Hitzeextreme entwickelt und erprobt werden. Dazu wurde auf Stadtteilebene das Netzwerk Hitzeprävention gegründet, in dem ausgewählte Akteure interdisziplinär und sektorübergreifend zusammenarbeiten.

Im Jahr 2010 führten Partner dieses Netzwerkes eine Stadtteilkonferenz durch. Ziel der Veranstaltung: Den Klimawandel in Nordhessen und seine gesundheitlichen Auswirkungen auf die ältere Bevölkerung zu diskutieren und Strategien für eine Vorsorge zu entwickeln. Rund 40 Personen aus Gesundheitswirtschaft, der kommunalen Altenhilfe, dem Wohnungsbau, der öffentlichen Verwaltung, den Kirchen und dem Einzelhandel nahmen an der Konferenz teil. Das Diakonissenmutterhaus Kassel, vertreten durch seine Oberin, brachte hier die Idee eines Hitzetelefons ein. Die Idee des Hitzetelefons war geboren. Mit dem Entwuft wurde eine Arbeitsgruppe beauftragt, die sich aus Vertretern von KLIMZUG-Nordhessen und den beteiligten Organisationen zusammensetzte.

Die Arbeitsgruppe entwickelte Arbeitsabläufe, Arbeitshilfen (Dokumentationsbögen), ein Schulungskonzept für die ehrenamtlichen AnruferInnen sowie die dazugehörigen Schulungsmaterialien. Umgesetzt wurde das Hitzetelefon durch den Seniorenbeitrat der Stadt Kassel und dem Diakonissenmutterhaus Kassel.

Das Hitzetelefon startete erstmalig im Sommer 2010. In der Testphase war das Angebot nur auf einen Kasseler Stadtteil mit besonders hoher HItzebelastung begrenzt. Aufgrund der positiven Erfahrungen und der großen öffentlichen Resonanz konnte das Hitzetelefon im Sommer 2011 erstmals stadtweit angeboten werden.

Ziele

Ziel des Umsetzungsvorhabens "Prävention hitzebedingter Gesundheitsgefahren" ist die Wissensvermittlung gesundheitswissenschatlicher Erkenntnisse an ältere Menschen und Anleitung zum Hitzeschutz.

Vorraussetzung ist allerdings, das es gelingt, Zugang zu den gefährdeten Personen zu bekommen um sie 

Das "Zugangsproblem" ist im Fall der Prävention von Gesundheitsrisiken durch Hitze massiv, zum einen die Zielgruppe der über 65-jährigen Personen gegenüber Präventionsangeboten generell sehr zurückhaltend ist und die eigene Gefährdung gegenüber der Hitzebelastung unterschätzt.



Maßnahmen

Ziel ist es, konkrete Maßnahmen zu entwickeln, die zumindest zum Teil schon kurzfristig umgesetzt werden können.

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