Hannover - Anpassungsstrategie - Stadtplanung und Bauen

Aus KLIMASCOUT für Kommunen
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Wesentlich für eine klimaangepasste Stadtplanung sind auch die Berücksichtigung der sich mit dem Klima verändernden Bedürfnissen und Lebensrhythmen der Bevölkerung sowie die aktive Einbeziehung der Bewohner in die Entwicklung und Umsetzung klimaangepasster Verhaltensweisen.
 
Wesentlich für eine klimaangepasste Stadtplanung sind auch die Berücksichtigung der sich mit dem Klima verändernden Bedürfnissen und Lebensrhythmen der Bevölkerung sowie die aktive Einbeziehung der Bewohner in die Entwicklung und Umsetzung klimaangepasster Verhaltensweisen.
  
Generell gilt, dass etliche gerade der sehr konkreten Maßnahmen nicht flächendeckend sondern nur punktuell, am richtigen Ort, eingesetzt werden sollten, da sie dann bereits optimal wirksam werden und/ oder flächendeckend einfach zu teuer bzw. unpraktikabel sind.
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Generell gilt, dass etliche gerade der sehr konkreten Maßnahmen nicht flächendeckend sondern nur punktuell - am richtigen Ort -  eingesetzt werden sollten, da sie dann bereits optimal wirksam werden und/ oder flächendeckend einfach zu teuer bzw. unpraktikabel sind.
  
 
=== Maßnahmen für Gebäude<br/> ===
 
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'''Klimatisierung'''
 
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Auch bei zunehmenden Temperaturen sollte sowohl in Privat- als auch Büro- und öffentlichen Gebäuden auf eine klassische Klimatisierung mit aktiver Kühlung möglichst verzichtet werden, da diese mit einer zusätzlichen Aufheizung der Stadt und mit einem erheblichen ergetischen und damit klimaschädlichen Mehraufwand als unerwünschte Nebenwirkungen verbunden ist.  
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Auch bei zunehmenden Temperaturen sollte sowohl in Privat- als auch Büro- und öffentlichen Gebäuden auf eine klassische Klimatisierung mit aktiver Kühlung möglichst verzichtet werden, da diese mit einer zusätzlichen Aufheizung der Stadt und mit einem erheblichen ergetischen und damit klimaschädlichen Mehraufwand als unerwünschte Nebenwirkungen verbunden ist.
  
 
Stattdessen sollten zuächst passive Maßnahmen wie besserer Wärmeschutz durch die Gebäudehülle und vor allem die Vermeidung und Reduzierung von inneren Wärmequellen (künstliche Beleuchtung - Tageslichnutzung, technische Geräte, Standby...) beachtet werden. Dies kann wirkungsvoll ergänzt werden durch eine optimierte Nachtauskühlung (möglichst freie Lüftung in der Nadht) und eine außen liegende&nbsp; zeitweise Verschattung.
 
Stattdessen sollten zuächst passive Maßnahmen wie besserer Wärmeschutz durch die Gebäudehülle und vor allem die Vermeidung und Reduzierung von inneren Wärmequellen (künstliche Beleuchtung - Tageslichnutzung, technische Geräte, Standby...) beachtet werden. Dies kann wirkungsvoll ergänzt werden durch eine optimierte Nachtauskühlung (möglichst freie Lüftung in der Nadht) und eine außen liegende&nbsp; zeitweise Verschattung.

Version vom 18. Dezember 2014, 12:38 Uhr

Aktion 6: Klimaangepasste Stadtplanung und Bauen

Ziel nachhaltiger Stadtplanung ist die dauerhaftet Sicherung einer guten Lebensqualität für die Einwohner in allen Teilen der Stadt. Hierzu gehören gesundes Wohnen und Arbeiten, die Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs sowie gute Erreichbarkeit aller notwendigen Ressourcen, Freizeit- und Naherholungsmöglichkeiten und eine möglichst große Sicherheit vor Naturkatastrohen und Unwetterereignissen.

Die zu erwarteten klimatischen Veränderungen erfordern für die Planung sowie den Bau von Gebäuden und die Gestaltung von Freiräumen ein Überdenken der herkömmlichen Praxis und teilweise die Intergration neuer, an die veränderten Verhältnisse angepasster bauliche Standards.

Insbersondere das räumliche Ineinandergreifen von Freiflächen und bebautem Bereich, also die Stadtstruktur in ihrer Gesamtheit kann negative Auswirkungen des Klimawandels abpuffern. Wie stark Veränderungen an den vorhandenen Strukturen erforderlich sind um den Wohnstandtort Hannover lebenswert zu erhalten, muss bei allen Neuplanungen sowie den Überplanungen des Bestandes sorgfälltigt eprüft werden.

Wesentlich für eine klimaangepasste Stadtplanung sind auch die Berücksichtigung der sich mit dem Klima verändernden Bedürfnissen und Lebensrhythmen der Bevölkerung sowie die aktive Einbeziehung der Bewohner in die Entwicklung und Umsetzung klimaangepasster Verhaltensweisen.

Generell gilt, dass etliche gerade der sehr konkreten Maßnahmen nicht flächendeckend sondern nur punktuell - am richtigen Ort -  eingesetzt werden sollten, da sie dann bereits optimal wirksam werden und/ oder flächendeckend einfach zu teuer bzw. unpraktikabel sind.

Maßnahmen für Gebäude

Bei Maßnahmen zur Klimaanpassung für Gebäude ist zwischen Bestandsgebäuden und Neubau zu unterscheiden. Eine zukunftssichere Planung kann für den Neubau Materialien und Konstruktionen einzubeziehen, die geeignet sind, klimatische Veränderungen für den Menschen möglichst verträglich aufzufangen. Für die Auswahl der Maßnahmen kann auch auf die Erfahrungen aus anderen Breitengraden, deren Klima unserem zukünftig ähnlich ist, zurückgegriffen werden.

Der größte Teil der Stadt besteht jedoch aus bereits vorhandenen, älteren Gebäuden. Diese können in den meisten Fällen entsprechend verbessert werden, wenn sie , z. B. im Rahmen von geplanten Renovierungen, einer umfassenden Sanierung und Modernisierung unter Klimagesichtspunkten unterzogen werden. Einige Maßnahmnen, die z. B. die Gebäudestellung und -ausrichtung betreffen, sind nicht mehr nachzurüsten.

Aus Gründen der Nachhaltigkeit ist der Erhalt des Bestandes anzustreben, in Einzelfällen kann jedoch die Kosten-Nutzen-Relation auch einen Abriss und Neubau an gleicher Stelle erforderlich machen.

Sonnenschutz

Bei der Planung von Gebäuden ist zukünftig stärker auf genügend Schatten im und am Gebäude zu achten. So kann einer Aufheizung de Innenräume entgegengesteuert und die Aufnahmequalität optimiert werden. Die Sonneneinstrahlung kann durch intergrierte bauliche Schattenspender (Arkaden, Sonnensegel, Pergolen, Laubengänge) sowie bauliche Anlagen an Fasaden und Fensterflächen minimiert werden. Hierfür ist eine Südausrichtung der Hauptfensterflächen von Gebäuden gegenüber der Ost/ West-Ausrichtung von Vorteil, da die senkrechter stehende Süd-Sonne einen geringeren Verschattungsaufwand erfordert.

Grundsätzlich muss der sommerliche Wärmeschutz bei der zukünftigen Gebäude-/ Fenstergestaltung stärker berücksichtigt werden. Darüber hinaus können schattenspendende Laubbäume vor den Gebäuden im Sommer Schatten spenden und im Winter durch ihre Transparenz für Lichteinfall sorgen. Dabei ist besonders auf Sturmfestigkeit der Bäume in Gebäudenähe zu achten und auf deren Anfälligkeit gegenüber veränderten Witterungsbedingungen der Zukunft. Bei der Wahl des Pflanzortes und der jeweiligen Baumart kommt es darauf an, den Verschattungsbedarf mit der wachsenden Notwendigkeit der Sonnenenergienutzung in Einklang zu bringen. Denn für die heute schon möglichen und zukünftig zu erwartenden energieeffizienten Bauweise haben sowohl die aktive als auch die passive Nutzung der Solarenergie eine besondere Bedeutung. Eine Orientierung dafür geben die Anforderungen an die Passivhausbauweise.

Baumaterial/ Dämmung

Eine energetisch optimierte Bauweise ist neben ihrem Beitrag zum Klimaschutz und zur Nachhaltigkeit auch geeignet, trotz Klimawandel angenehmes Innenraumklima zu erzeugen. Die Verwendung von Materialien, die Energie speichern, kann eine Amplitudendämpfung über den Tagesverlauf bewirken. Für eine gute Wärme-/ Kältedämmung sind daher massive Materialien an der Innenschicht von Gebäuden sinnvoll. An der Außenseite kann die Verwendung von leichten Dämmmaterialien ausreichen.

Großflächige Glasarchitektur sollte nur bei energetisch optimierten Lösungen Planungsziel sein.

Der Bestand an Gebäuden muss schrittweise einer energetischen Sanierung unterzogen werden. Die Höhe des Sanierungsbedarfs ist in Abhängigkeit der Entstehungszeit der Quartiere und Gebäude sehr unterschiedlich. Während gerade ältere Gebäude der Gründerzeit oder der 30er Jahre des vorherigen Jahrhunderts häufig bereits über gute Bedingungen (z. B. Außenwanddicke, verwendete Materialien) verfügen und nur an bestimmten Schwachpunkten (z. B. Fenster, Dachdämmung) optimiert werden müssen, sind die Gebäude aus den 50er und 60er Jahren häufig einer viel umfassenderen  Sanierung zu unterziehen. Auch die energetisch unzureichenden Glasfasaden in Bürogebäuden der 80er und 90er Jahre erfordern erhöhte Aufwendungen um aktuelle Standards und ein gutes Innenraumklima zu ereichen.

Bei der energetischen Sanierung von Bestandsgebäuden ist es wichtig, stadtplanerische Aspekte und Denkmahlschutz frühzeitig zu intergrieren.

Die zu erwartenden häufigeren Extremwetterereignisse sollten zu besonderer Achtsamkeit im Bezug auf die Windsicherheit von Fenstern und Dächern mahnen. Hagelresistente Materialien sind in gefährdeten Lagen zu bevorzugen.

Klimatisierung

Auch bei zunehmenden Temperaturen sollte sowohl in Privat- als auch Büro- und öffentlichen Gebäuden auf eine klassische Klimatisierung mit aktiver Kühlung möglichst verzichtet werden, da diese mit einer zusätzlichen Aufheizung der Stadt und mit einem erheblichen ergetischen und damit klimaschädlichen Mehraufwand als unerwünschte Nebenwirkungen verbunden ist.

Stattdessen sollten zuächst passive Maßnahmen wie besserer Wärmeschutz durch die Gebäudehülle und vor allem die Vermeidung und Reduzierung von inneren Wärmequellen (künstliche Beleuchtung - Tageslichnutzung, technische Geräte, Standby...) beachtet werden. Dies kann wirkungsvoll ergänzt werden durch eine optimierte Nachtauskühlung (möglichst freie Lüftung in der Nadht) und eine außen liegende  zeitweise Verschattung.












Referenzen

Fachbereich Umwelt und Stadtgrün der Landeshauptstadt Hannover, Hrsg.; 2014, Anpassungsstrategie zum Klimawandel - Informationen zu den Folgen des Klimawandels für die Stadt Hannover und die daraus resultierenden notwendigen Anpassungsmaßnahmen pdf

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