Hamburg - Gründach-Strategie

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Gründach-Strategie

Hamburg hat jetzt eine eigene Gründach-Strategie entwickelt und möchte damit den Bau von begrünten Dächern auf Neubauten und für geeignete Flachdachsanierungen vorantreiben. Bis 2019 stellt die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt dafür 3 Millionen Euro zur Verfügung.

Die Vision ist, Neubauten und geeignete Flachdachsanierungen über 100 m² mit grünen Dächern (Intensiv oder Extensiv) zu versehen. Mindestens 70 % der Neubauten mit Flachdach oder flachgeneigten Dächern und geeigneten Flachdachsanierungen werden begrünt, davon sind 20 % für Bewohner oder Beschäftigte als Freiräume nutzbar. Geignete zur Begrünung sind Dächer bis zu einer Neigung von 20 °. Grüne Dächer werden so gebaut, dass sie eine durchschnittliche Regenrückhaltung von 60 % erzielen.

Ab 2015 werden über die Hamburgsche Investitions- und Förderbank Zuschüsse für freiwillige Maßnahmen der Dachbegrünung ausgezahlt. Zudem wird es zukünftig verstärkt planerische Instrumente im Neubau geben. Die HafenCity Universität wird dieses Projekt wissenschaftlich begleiten.

Gründächer bringen viele Vorteile.Sie verbessern das Stadtklima und verschönern das Stadtbild. Sie können als Freizeit-, Sport-, und Spielflächen genutzt werden und sind mit Photovoltaik oder Solarthermie kombinierbar. Gründächer tragen durch Hitzeabschirmung und Wärmedämmung zur Verbesserung der Energiebilanz von Gebäuden bei und reduzieren den Energieverbrauch. Sie bieten außerdem Lebensraum für Pflanzen und Tiere, halten Niederschläge zurück und entlasten die Siele im innerstädtischen Bereich. So helfen sie sogar, in Neubaugebieten durch kleinere Siele und Rückhaltebecken Kosten zu sparen. Des Weiteren kann mit begrünten Dächern langfristig Geld gespart werden, denn für begrünte Dächer müssen in Hamburg nur 50 % der Niederschlagswassergebühr gezahlt werden. Die Stadt wird mit gutem Beispiel vorangehen und Dächer von öffentlichen Bauten begrünen, so bekommt z. B. die HafenCity Universität ein Gründach.

Gründächer sind kombinierbar mit Photovoltaik/ Solarthermieanlagen und reduzieren Co² Emissionen. Sie bieten Lebensraum für Organismen, erhöhen die Artenvielfalt, binden Staub- und Schadstoffe und verbessern das Stadtklima. durch Verdunstungskühle. Sie wirken als Wärmedämmung und können bereits vorhandene Biotope vernetzen.


Hintergrund

Es gibt hauptsächlich zwei Varianten der Dachbegrünung. Die Extensive und die Intensive Dachbegrünung.

Die Extensive Dachbegrünung wird so aufgebaut und bepflanzt, dass sie sich selbst erhalten und weiter entwickeln kann und keine weitere Bewässerung außer dem Niederschlag benötigt (z. B. Moos-Sedum-Dächer). Auf Grund geringer Schichtdicke eignet sich dieser Typ auch zur nachträglichen Installation, sofern die Gebäudestatik es zulässt. Sie ist kostengünstig, leicht und pflegearm. Es können 40 bis 60 %, des Niederschlagwassers zurückgehalten werden. Die Schichtdicke beträgt 5 bis 15 cm, die Nutzlast der Dachkonstruktion reicht von 60 bis 200 kg/ m². Es werden niedrigwüchsige Pflanzengesellschaften gepflanzt.

Bei der Intensiven Dachbegrünung können auf dem Dach nutz- und begehbare Gartenlandschaften mit Gräsern, Stauden, Bäumen und Sträuchern, Spielflächen, Sitzgelegenheiten oder Teichen angelegt werden, wenn die Dachlast und der Substrataufbau erhöht wird. Die Pflege und Bewässerung der Anlage ist mit der eines Gartens vergleichbar. Es können bis zu 90 % des Niederschlagswassers zurückgehalten werden. Die Vegetationstypen reichen von Rasen bis hin zu Bäumen. Die Schichtdicke des Aufbaus beträgt 15 bis 150 cm. Die Dachlast beträgt zwischen 180 bis 500 kg/ m².

Förderprogramm

Die Maximale Fördersumme beträgt 50.000 € pro Maßnahme. Der Zuschuss beträgt max. 40 bis 60 % der Kosten/ m². Die Intensivbegrünung wird mit bis zu 31,00 € pro m², die Extensivbegrünung mit bis zu 13,50 € pro m² gefördert.

Referenzen

Hrsg.: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, Stresemannstr. 128-130, 10117 Berlin

Weitere Informationen

Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt

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