Frankfurt a. M. - Anpassungsstrategie - Wasser

Aus KLIMASCOUT für Kommunen
Wechseln zu: Navigation, Suche

Perspektive

Die zu erwartende Zunahme der Winterniederschläge und die trockeneren Sommer mit extremeren Starkregenereignisse werden Folgen für die Fließgewässer haben.  Sommerliche Niedrigwasser oder Trockenfallen belasten die Gewässerfauna und - flora und verschlechtert die Wasserquallistät. Die intensiver werdenden häufigeren Hochwasserereignisse, insbesondere im Winter, erforden die Entwicklung von Handlungskonzepten und Strategien sowie die Sicherung, Pflege und den Ausbau technischer Einrichtungen (Rückhaltebecken, Deiche, Schutzwände).

Bei den Stillgewässern und Quellen führt die besonders im Sommer zunehmende Erwärmung zu Verschlechterungen der Wasserqualität (geringere Wasserführung und Austausch, geringere Sauerstofflöslichkeit, Zunahme der Nährstoffeinträge) und somit zur weiteren Erhöhung des bereits nicht geringen Pflege- und Unterhaltsaufwandes. Verringerte Quellschüttungen oder ein Versiegen führen in den ableitenden Fließgewässern und nachgelagerten Feuchtgebieten zu Wasserstress.

Bei den Grundwasserständen wird mit größeren Schwankungen im Jahresverlauf gerechnet. Ob eine verminderte Neubildung des Grundwassers, z. B. durch zunehmende Versiegelung oder eine Erhöhung durch die zunehmenden winterlichen Niederschläge zu erwarten sind., ist bislang offen. Die Grundwasserstände werden jedoch durch häufigere baubedingte Entnahmen beeinflusst. Durch Abnahme der sommerlichen Wasserführung vieler Fließgewässer wird das Grundwasser zu Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen genutzt. Auch die zunehmende Erderwärmung hat Einfluss auf das Grundwasser, das weiterhin für die anteilinge Eigengewinnung des Grundwassers de Stadt Frankfurt am Main benötigt wird.

Die Bemessung der öffentlichen Entwässerungsanlagen ist momentan ausreichend. Bei alten Kanälen gibt es noch Reserven, bei neuen Kanalplanungen wird die Versickerung bzw. getrennte Ableitung des Regenwassers geprüft und nach Möglichkeit umgesetzt. Wegen der im Sommer häufigeren extremen Starkregenereignisse ist jedoch mit zunehmenden Kanalnetzüberlastungen zu rechnen. Somit nimmt der Entwässerungskomfort durch häufiger auftretenden Rückstau und Überstau in den Straßen ab. Damit verbunden ist eine Zunahme von: Mischwasserentlastungen in die Fließgewässer zu erwarten. Im Sommer wird im Zusammenhang mit den erwarteten Trockenperioden gegebenenfalls auch ein höherer Betriebsaufwand für die Kanalreinigung anfallen.

Die nötigen Änderungen bei den Abwasserreinigungsanlagen dürften eher gering ausfallen.  Für Hochwasserschutz bezüglich der Abwasserreinigungsanlagen wurde festgestellt, dass ein Schutz bis mindestens zum 100-jährigen Hochwasser gegeben ist.

Bei der Bebauung ist festzustellen, dass die innerstädtischen Bereiche und die Kernbereiche der Stadtteile auf Grund der Bebauungsdichte und der Straßen hoch versiegelt sind. Daher ist die Verdunstung reduziert und die Abnahme der Luftfeuchte kommt es zur verstärkten Aufheizung im Stadtgebiet.

Die Hochbauleitlinien berücksichtigen bereits einige Aspekte zum Klima- und Überflutungsschutz sowie zur Regenwasserbewirtschaftung. Die Versickerungseigenschaften der Böden im Stadtgebiet sind jedoch bereichsweise schlecht (insbesondere nördlich des Mains).

Ziele und Maßnahmen zur Anpassung

Bei den Frankfurter Fließgewässern ist es ein Ziel, das Hochwassermanagement zu optimieren und so die Risiken für Mensch und Umwelt zu minimieren. Als Maßnahmen vorgesehen sind:

Weitere wichtige Ziele sind der Erhalt der sommerlichen Abflüsse in den Bächen und die Verbesserung der Wasserqualität im Sinne der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL). Dies soll insbesondere durch den Vorrang für die Regenwaserversickerung bzw. die gedrosselte Ableitung des Regenwassers in die Gewässer mit notwendigen Vorbehandlung erreicht werden. Die verstärkte Umsetzung der Regenwasserbewirtschaftung (RWB) in Neubaugebieten, aber auch im Bestand, hat übergreifend positive Wirkungen bezüglich der verschiedenen Aspekete des Klimawandels.

Ziel bei den Stillgewässern ist es, mit möglichst minimalen Pflegeaufwand gute Wasserqualitäten sicherzustellen:

Durch Entsiegelung und bauliche Einschränkungen sollen Quellen und Feuchtgebiete in den Einzugsgebieten erhalten und geschützt werden. Den Feuchtgebieten soll möglichst Quell- und Regenwasser zugeführt werden. (Beispiel: Regenwasserbewirtschaftungsmaßnahmen im Baugebiet Riedberg-Süd.)

Beim Grundwasser müssen Quantität und Qualität erhalten werden, um die Trinkwassergewinnung weiter sicherzustellen. Maßnahmen:

Meine Werkzeuge
Namensräume
Varianten
Aktionen
Navigation
Werkzeuge