Frankfurt - Planung

Aus KLIMASCOUT für Kommunen
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== Perspektive<br/> ==
 
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Da die arbeitsmarkt- und einwohnerspezifischen Besonderheiten auch in der nächsten Zukunft die Rahmenbedingungen der Stadtentwicklung bestimmen, wird der Wohnflächenbedarf in der Stadt weiter zunehmen. Zusätzlich wird dieser Trend durch eine Renaissance des städtischen Wohnens befördert. Im Zentrum der Stadtentwicklung steht deshalb die Frage, mit welchen Konzepten die Stadt auf diesen anhaltenden Bevölkerungs- und Wohnflächenzuwachs angesichts der Herausforderungen des Klimawandels reagieren wird und mit welchen Mitteln und Maßnahmen.
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Da die arbeitsmarkt- und einwohnerspezifischen Besonderheiten auch in der Zukunft die Rahmenbedingungen der Stadtentwicklung bestimmen, wird der Wohnflächenbedarf in der Stadt weiter zunehmen. Zusätzlich wird dieser Trend durch eine Renaissance des städtischen Wohnens befördert. Im Zentrum der Stadtentwicklung steht deshalb die Frage, mit welchen Konzepten die Stadt auf diesen anhaltenden Bevölkerungs- und Wohnflächenzuwachs angesichts der Herausforderungen des Klimawandels reagieren wird und mit welchen Mitteln und Maßnahmen.
  
Sicher ist bislang nur, dass sich die Stadt Frankfurt am Main dieser Aufgabe nicht entziehen kann, da dies mittel- bis langfristig zu starken ökonomischen und demografischen Einschnitten führen würde. Außerdem würde es den Druck auf die benachbarten Kommunen lenken, mit den entsprechenden regionalplanerischen und ökologischen Konsequenzen. Deshalb wird zukünftig im Mittelpunkt der Stadtentwicklungspolitik die Frage stehen, wo die im Bestand vorhandene Potentiale (Flächenkonversion, Nachverdichtung) ausreichen oder die Siedlungsflächen zu Lasten der Grün- und Freiflächen zusätzlich ausgeweitet werden müssten. Voraussetzung dass dies auch stadtklimatisch realisiert werden kann.
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Sicher ist bislang nur, dass sich die Stadt Frankfurt am Main dieser Aufgabe nicht entziehen kann, da dies mittel- bis langfristig zu starken ökonomischen und demografischen Einschnitten führen würde. Außerdem würde es den Druck auf die benachbarten Kommunen lenken, mit den entsprechenden regionalplanerischen und ökologischen Konsequenzen. Deshalb wird zukünftig im Mittelpunkt der Stadtentwicklungspolitik die Frage stehen, wo die im Bestand vorhandene Potentiale (Flächenkonversion, Nachverdichtung) ausreichen oder die Siedlungsflächen zu Lasten der Grün- und Freiflächen zusätzlich ausgeweitet werden müssten. Vorausgesetzt, dass dies auch stadtklimatisch realisiert werden kann.
  
 
== Ziele und Maßnahmen zur Anpassung<br/> ==
 
== Ziele und Maßnahmen zur Anpassung<br/> ==
  
Ziele der zukünftigen Stadtentwicklung muss es sein, dass in Anbetracht der prognostizierten stadtklimatischen und wasserhaushaltlichen Veränderungen der Lebensraum Stadt auch zukünftig adäquate Lebensbedingen anbieten kann. Jegliche Anpassungsstrategie muss daher in noch größerem Umfang darauf ausgerichtet sein, die städtischen Überwärmungstendezen soweit wie möglich zu begrenzen und den Flächenverbrauch zu minimieren.
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Ziele der zukünftigen Stadtentwicklung muss es sein, dass in Anbetracht der prognostizierten stadtklimatischen und wasserhaushaltlichen Veränderungen der Lebensraum Stadt auch zukünftig adäquate Lebensbedingen anbieten kann. Jegliche Anpassungsstrategie muss daher in noch größerem Umfang darauf ausgerichtet sein, die städtischen Überwärmungstendenzen soweit wie möglich zu begrenzen und den Flächenverbrauch zu minimieren.
  
Künftig sind bei fder Beachtung der lokalen Klimaverhältnisse (Kalt- und Frischluftsysteme) auch deren regionalen Verknüpfung zu berücksichtigen, da die Einzugsgebiete dieser Luftsysteme zumeist weit über das Frankfurter Stadtgebiet hinausreichen.
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Künftig sind bei der Beachtung der lokalen Klimaverhältnisse (Kalt- und Frischluftsysteme) auch deren regionalen Verknüpfung zu berücksichtigen, da die Einzugsgebiete dieser Luftsysteme zumeist weit über das Frankfurter Stadtgebiet hinausreichen.
  
Auch die Belange des Hochwasser- und Grundwasserschutzes ist zukünftig noch mehr zu beachten, wenn die weitere Entwicklung der Stadt nicht durch zunehmenden Funktionsverlust der städtischen Infrastrukturen (z. B. infolge von Hochwasserschäden oder Grundwasserproblemen)&nbsp; behindert werden soll. Angesichts des zu erwarteten anhaltenden Bevölkerungswachstums sollten die klimaverträgliche Nachverdichtung und die Weiterentwicklung bestehender Siedlungsstrukturen im Stadtgebiet Priorität vor einer weiteren Zersiedelung der Region haben. Dies hätte einen höheren Flächenverbrauch und eine Zunahme des Pendlerverkehrs zur Folge.
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Auch die Belange des Hochwasser- und Grundwasserschutzes sind zukünftig noch mehr zu beachten, wenn die weitere Entwicklung der Stadt nicht durch zunehmenden Funktionsverlust der städtischen Infrastrukturen (z. B. infolge von Hochwasserschäden oder Grundwasserproblemen)&nbsp; behindert werden soll. Angesichts des zu erwarteten anhaltenden Bevölkerungswachstums sollten die klimaverträgliche Nachverdichtung und die Weiterentwicklung bestehender Siedlungsstrukturen im Stadtgebiet Priorität vor einer weiteren Zersiedelung der Region haben. Dies hätte einen höheren Flächenverbrauch und eine Zunahme des Pendlerverkehrs zur Folge.
  
 
Die Dichte neuer Wohnquartiere sollte sich an den Empfehlungen der Regionalplanung orientieren. Energieeffiziente und gut an den ÖPNV angebundene Quartiere müssen das Ziel sein.
 
Die Dichte neuer Wohnquartiere sollte sich an den Empfehlungen der Regionalplanung orientieren. Energieeffiziente und gut an den ÖPNV angebundene Quartiere müssen das Ziel sein.
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Maßnahmen zur Erreichung der Ziele sind u.a.:
 
Maßnahmen zur Erreichung der Ziele sind u.a.:
  
*Prüfung sämtlicher noch nicht abgeschlossener Planungen für Neubaugebiete hinsichtlich der Anpassung an den Klimawandel (z.B. Berücksichtigung sommerlicher Verschattung und winterlicher Verschattungsfreiheit, solare Optimierung) sowie der Optimierung des Klimaschutzes (maximaler Wärmeschutz, Kraft-Wärme-Kopplung)
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*Prüfung sämtlicher noch nicht abgeschlossener Planungen für Neubaugebiete hinsichtlich der Anpassung an den Klimawandel (z. B. Berücksichtigung sommerlicher Verschattung und winterlicher Verschattungsfreiheit, solare Optimierung) sowie der Optimierung des Klimaschutzes (maximaler Wärmeschutz, Kraft-Wärme-Kopplung)
 
*Aufnahme, Abprüfung und hohe Gewichtung von Klimaschutzkriterien in Planverfahren und bei städtebaulichen Wettbewerben
 
*Aufnahme, Abprüfung und hohe Gewichtung von Klimaschutzkriterien in Planverfahren und bei städtebaulichen Wettbewerben
 
*Ausbau von Nah-/Fernwärme- und Kältenetzen auf Basis regenerativer Energien im Neubau und Bestand
 
*Ausbau von Nah-/Fernwärme- und Kältenetzen auf Basis regenerativer Energien im Neubau und Bestand
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== Referenzen<br/> ==
 
== Referenzen<br/> ==
  
Stadt Frankfurt am Main, Koordinierungsgruppe Klimawandel (KGK), Dezernat für Umwelt und Gesundheit, (hrsg.: 2014) Frankfurter Anpassungsstrategie an den Klimawandel [http://energiemanagement.stadt-frankfurt.de/Service/Dokumente/Anpassungsstrategie-Klimawandel.pdf pdf]
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Stadt Frankfurt am Main, Koordinierungsgruppe Klimawandel (KGK), Dezernat für Umwelt und Gesundheit, (Hrsg.: 2014) Frankfurter Anpassungsstrategie an den Klimawandel [http://energiemanagement.stadt-frankfurt.de/Service/Dokumente/Anpassungsstrategie-Klimawandel.pdf pdf]

Aktuelle Version vom 28. Juli 2016, 12:47 Uhr

Perspektive

Da die arbeitsmarkt- und einwohnerspezifischen Besonderheiten auch in der Zukunft die Rahmenbedingungen der Stadtentwicklung bestimmen, wird der Wohnflächenbedarf in der Stadt weiter zunehmen. Zusätzlich wird dieser Trend durch eine Renaissance des städtischen Wohnens befördert. Im Zentrum der Stadtentwicklung steht deshalb die Frage, mit welchen Konzepten die Stadt auf diesen anhaltenden Bevölkerungs- und Wohnflächenzuwachs angesichts der Herausforderungen des Klimawandels reagieren wird und mit welchen Mitteln und Maßnahmen.

Sicher ist bislang nur, dass sich die Stadt Frankfurt am Main dieser Aufgabe nicht entziehen kann, da dies mittel- bis langfristig zu starken ökonomischen und demografischen Einschnitten führen würde. Außerdem würde es den Druck auf die benachbarten Kommunen lenken, mit den entsprechenden regionalplanerischen und ökologischen Konsequenzen. Deshalb wird zukünftig im Mittelpunkt der Stadtentwicklungspolitik die Frage stehen, wo die im Bestand vorhandene Potentiale (Flächenkonversion, Nachverdichtung) ausreichen oder die Siedlungsflächen zu Lasten der Grün- und Freiflächen zusätzlich ausgeweitet werden müssten. Vorausgesetzt, dass dies auch stadtklimatisch realisiert werden kann.

Ziele und Maßnahmen zur Anpassung

Ziele der zukünftigen Stadtentwicklung muss es sein, dass in Anbetracht der prognostizierten stadtklimatischen und wasserhaushaltlichen Veränderungen der Lebensraum Stadt auch zukünftig adäquate Lebensbedingen anbieten kann. Jegliche Anpassungsstrategie muss daher in noch größerem Umfang darauf ausgerichtet sein, die städtischen Überwärmungstendenzen soweit wie möglich zu begrenzen und den Flächenverbrauch zu minimieren.

Künftig sind bei der Beachtung der lokalen Klimaverhältnisse (Kalt- und Frischluftsysteme) auch deren regionalen Verknüpfung zu berücksichtigen, da die Einzugsgebiete dieser Luftsysteme zumeist weit über das Frankfurter Stadtgebiet hinausreichen.

Auch die Belange des Hochwasser- und Grundwasserschutzes sind zukünftig noch mehr zu beachten, wenn die weitere Entwicklung der Stadt nicht durch zunehmenden Funktionsverlust der städtischen Infrastrukturen (z. B. infolge von Hochwasserschäden oder Grundwasserproblemen)  behindert werden soll. Angesichts des zu erwarteten anhaltenden Bevölkerungswachstums sollten die klimaverträgliche Nachverdichtung und die Weiterentwicklung bestehender Siedlungsstrukturen im Stadtgebiet Priorität vor einer weiteren Zersiedelung der Region haben. Dies hätte einen höheren Flächenverbrauch und eine Zunahme des Pendlerverkehrs zur Folge.

Die Dichte neuer Wohnquartiere sollte sich an den Empfehlungen der Regionalplanung orientieren. Energieeffiziente und gut an den ÖPNV angebundene Quartiere müssen das Ziel sein.


Maßnahmen zur Erreichung der Ziele sind u.a.:


Referenzen

Stadt Frankfurt am Main, Koordinierungsgruppe Klimawandel (KGK), Dezernat für Umwelt und Gesundheit, (Hrsg.: 2014) Frankfurter Anpassungsstrategie an den Klimawandel pdf

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