Frankfurt - Anpassungsstrategie - Bauen
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Perspektive
Auf der baulichen Ebene werden die Aspekte der Klimaanpassung (z. B. Sonnenschutz/ Verschattung, Hochwasserschutz/ Sturm an Bedeutung gewinnen. Dies gilt für den Wohnungsneubau, aber in noch viel größerem Maße für den Wohnungsbestand sowie bei Büro- und Gewerbenutzungen. Andernfalls ist bei hohen sommerlichen Temperaturen mit einem verstärkten Engergieverbrauch für die Gebäudeklimatisierung zu rechnen, bei gleichzeitig eingeschränkter Energieerzeugung infolge von Kühlungsproblemen in den Kraftwerken.
Auch heftige Unwetter mit erhöhten Windlasten und Spontanhochwasserereignissen werden verstärkt auftreten und sind in ihren Auswirkungen zu berücksichtigen.
Bei der Gebäudeplanung werden die Berücksichtigung wichtiger Kalt- und/ oder Frischluftleitbahnen sowie deren Entstehungsgebiete in ihrer Bedeutung zunehmen.
Liegen Gebäude in den bereits bekannten und zukünftig zu erwartenenden Überschwemmungsbereichen, ist in zunehmenden Maße mit substantiellen Schäden und/ oder funktionellem Verlust (Nutzungseinschränkungen) zu rechnen.
Ziele und Maßnahmen zur Anpassung
Ziel soll eine trotz des Klimawandels gleichbleibende oder verbesserte Aufenthaltsqualität in Gebäuden und im Stadtraum bei gleichzeitiger Vermeidung unötiger Energieverschwendung für Heizung und Kühlung sein.
Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele sind u. a.:
- Berücksichtigung stadtklimatischer Gesichtspunkte bei der Gestaltung von Gebäuden und Freiflächen (z. B. Freihalten von Kaltluftschneisen, Oberflächenentsiegelung, höhere Reflektionsgrade
- Berücksichtigung von Unwettereinwirkungen (spontan erhöhte Windlasten / Hochwasser)
- Neubau in der Regel in moderner, energetisch optimierter Bauweise und mit energiesparender Gebäudetechnik, z. B. Passivhausbauweise oder Plus-Energie-Haus
- Ausbau der energetischen Sanierung (inkl. z.B. Erneuerung der Heizung, Optimierung der Nutzung, Dämmung der Außenhaut, Austausch von Fenstern); Ziel: i. d. R. Passivhausstandard
- Verbesserung des sommerlichen Wärmeschutzes (Optimierung des Fensterflächenanteils, hochwertiger Sonnenschutz, aktivierbare Speichermassen, nächtliches Durchlüften)
- Berücksichtigung von Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) und regenerativen Energiequellen (z. B. Solarenergie, Biomasse) bei der Planung.
- Türen und Fenster sind unter Berrücksichtigung der Barrierefreiheit mindestens 20 cm über der Rückstauebene anzubringen oder vor Überflutung entsprechend zu schützen. Niederschläge sind nicht in den Kanal einzuleiten sondern, soweit möglich, auf dem Grundstück zu versickern.
Referenzen
Stadt Frankfurt am Main, Koordinierungsgruppe Klimawandel (KGK), Dezernat für Umwelt und Gesundheit, (Hrsg.: 2014) Frankfurter Anpassungsstrategie an den Klimawandel pdf
Weitere Informationen
Klimawandel und Umweltschutz beim Bauenpdf