Fischerei - Auswirkungen des Klimawandels

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Hochsee- und Küstenfischerei
Auch wenn die Fischereiflotte nur wenige hundert Schiffe umfasst, hat die Fischwirtschaft mit ihren vor- und nachgelagerten Betrieben in den strukturschwachen Küstenregionen dennoch wirtschaftliche Bedeutung. Fast 90% der nachgefragten Fische werden importiert. Sowohl Seefischerei als auch Binnenfischerei (Aquakultur, Seen- und Flussfischerei) decken zusammen nur ca. 10% des Verbrauchs.

Mit dem Klimawandel geht eine Erwärmung des Wassers insbesondere in den Sommermonaten einher. Warmes Wasser dehnt sich aus, der Meerespiegel steigt an, Strömungssysteme könnten sich verändern. Durch den höheren CO2-Eintrag wird das Meerwasser saurer mit negativen Folgen für den Kalkgehalt der Schalen vieler Meeresbewohner.
Höhere Meerestemperaturen scheinen den Kabeljau nach Norden zu vertreiben. Auswirkungen auf Krabben- und Miesmuschelbestände sind noch unklar. Weniger eisige Winter erlauben die Einwanderung von neuen Arten wie Streifenbarbe und Sardellen. Im Wattenmeer breitet sich die Pazifische Auster aus. Der Klimawandel kann demnach auch Vorteile für die Fischerei haben. Problematisch könnte die Erwärmung des Meerwassers werden, wenn sich die Phytoplanktonblüte zeitlich nach vorne verlagert und sich die davon lebende Fauna nicht schnell genug anpassen kann.

Binnenfischerei
Im Bereich der Aquakultur muss bei höheren Wassertemperaturen oder bei verringertem Wasserzufluss in Forellenteichen mit technischen Maßnahmen wie z.B. Belüftungsanlagen gegengesteuert werden. Die Produktionsbedingungen in Karpfenteichen könnten dagegen besser werden. Die Infrastruktur von beiden ist bei lokalem Extremhochwasser gefährdet.

Flussfischerei / Seenfischerei / Angeln
Bei hohen Wassertemperaturen können durch den entstehenden Sauerstoffmangel Fische sterben. In Phasen mit niedrigem Wasserstand kann die Befischbarkeit eingeschränkt und das Wachstum von Jungfischen in den verlandeten Bereichen gefährdet werden. Aalbestände könnten von der durch den Klimawandel veränderten nordatlantischen Oszillation beeinflusst werden. Karpfenfischregionen dürften zunehmen, die Verbreitung von Salmoniden (Lachse, Äsche, Forellen) abnehmen. In kleinen Gewässern könnte wegen der höheren Temperaturen vermehrt Fischsterben vorkommen.

Mögliche Auswirkungen des Klimawandels

Beispiele für mögliche Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel

Referenzen

[1]  Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU, Hrsg.): Dem Klimawandel begegnen / Die deutsche Anpassungsstrategie, 2009, Berlin

[2]  Franck, Enke und Peithmann, Ortwin (2010): Regionalplanung und Klimaanpassung in Niedersachsen, E-Paper Nr. 9 der Akademie für Raumforschung und Landesplanung, Hannover

[3]  Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz, Regierungskommission Klimaschutz (Hrsg., 2012): Empfehlung für eine niedersächsische Strategie zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels

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