Bauwesen - Auswirkungen des Klimawandels
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*Leistungsfähige Entwässerung von Bauwerken | *Leistungsfähige Entwässerung von Bauwerken | ||
*Verwendung von Materialien bei der energetischer Sanierung, die den zu erwartenden Naturgefahren wie Hagelschlag Widerstand leisten | *Verwendung von Materialien bei der energetischer Sanierung, die den zu erwartenden Naturgefahren wie Hagelschlag Widerstand leisten | ||
− | *Vorsehen von Schutzmaßnahmen für Wohngebäude wie z.B. Rückstauventile, Rückstauklappen, Hebeanlagen, Dachverstärkung, Tauchpumpen und Notstromgeneratoren | + | *Vorsehen von Schutzmaßnahmen für Wohngebäude wie z.B. Rückstauventile, Rückstauklappen, Hebeanlagen, Dachverstärkung, Tauchpumpen und Notstromgeneratoren |
*Anpassen der Bauverordnungen und anderer Normen an extreme Wetterereignisse | *Anpassen der Bauverordnungen und anderer Normen an extreme Wetterereignisse | ||
*Schützen von Öffnungen gegen Starkregen und Oberflächenwasser | *Schützen von Öffnungen gegen Starkregen und Oberflächenwasser | ||
*Festlegung von Wärmeschutzmindestanforderungen für z.B. Kindergärten und Schulen | *Festlegung von Wärmeschutzmindestanforderungen für z.B. Kindergärten und Schulen | ||
− | *Förderung der Forschung in den Bereichen Nachhaltigkeit und energetische Gebäudeoptimierung und Verbesserung der Übertragbarkeit der Ergebnisse in die Praxis | + | *Förderung der Forschung in den Bereichen Nachhaltigkeit und energetische Gebäudeoptimierung und Verbesserung der Übertragbarkeit der Ergebnisse in die Praxis |
*Raumweises Heizen / Kühlen / Lüften | *Raumweises Heizen / Kühlen / Lüften | ||
Version vom 26. September 2012, 10:20 Uhr
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Hitzeperioden, Starkregenereignisse oder Stürme können Gebäude und Infrastruktur gefährden. Zukünftig werden extreme Wetterereignisse bei der Auswahl der Baustoffe eine größere Rolle spielen, dies gilt sowohl für Neubauten als auch für Sanierungen im Bestand. Möglicherweise müssen Vorgaben wie z.B. DIN-Normen an die veränderten Verhältnisse angepasst werden, insbesondere vor dem Hintergrund, dass Gebäude für bis zu 100 Jahre bestehen können.
Für Wohnbauten könnte dies bedeuten, dass z.B. in der Erwartung milderer Winter Heizungen kleiner ausgelegt werden können. Mit der Annahme, dass die Sommer wärmer werden, sollten Dämmung und Verschattungselemente vorgesehen werden, um Wohnräume, insbesondere im Dachgeschoss, vor Überhitzung zu schützen. Auch die Ausrichtung der Gebäude müsste unter klimatischen Gesichtspunkten optimiert werden. Auf Klimaanlagen sollte wegen des hohen Energieverbrauchs verzichtet werden. Sinnvoll sind kontrollierte Lüftungssysteme, wie sie in energetisch sanierten Gebäuden und in Passivhäusern Verwendung finden.
Beispiele für mögliche Wirkungen des Klimawandels
- Hitzebelastungen durch höhere Temperaturen, insbesondere auch in den Nächten
- Höhere Temperaturspitzen, auch nachts
- Schlechteres Innenraumklima durch höhere Feuchte
- Höhere Windgeschwindigkeit mit stärkeren Windböen
- Örtliche Überschwemmungen nach Starkniederschlägen mit negativen Folgen für die Infrastruktur wie z.B. die Kanalisation
- durch starke Schwankungen des Grundwasserspiegels sind Schäden an der Bausubstanz möglich
- Korrosion von Bauteilen in der Mischwasserkanalisation in Trockenphasen
Beispiele für mögliche Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel
- Optimierung der Ausrichtung von Gebäuden
- Schutz von Innenräumen vor Überhitzung durch Wärmeschutzmaßnahmen, z. B. durch Verschattungen, insbesondere wenn besonders gefährdete Personen dort leben
- Verbesserung der Gebäudedämmung (Hochleistungsdämmstoffe)
- Verwendung von Phase change materials / Latentwärmespeicher
- Verwendung neuartiger wärme- bzw. kältespeichender Baustoffe / Fassadenelemente "Solarwand" / Prismenscheiben
- Steuerung des Raumklimas durch Mikroelektronik
- Verwendung von Sonnenschutzglas
- Nutzung von Flächensystemen an Wand / Decke / Fußboden zum Heizen und Kühlen, z.B. in Verbindung mit Erdwärmespeichern
- Integration von Solarthermie- und Photovoltaikanlagen in die Gebäudehülle
- Kombinierte Nutzung von Erdwärmesonden und Wärmepumpen
- Klima- und ressourcenschonendes Vorgehen beim Bau
- Verwendung nachwachsender und / oder energieeffizienter Baustoffe
- Nachhaltige Wassernutzung durch Einbau innovativer Sanitärsysteme, z.B. durch die Trennung von Abwasser und Regenwasser
- Gute Wärmedämmung technischer Anlagen
- Anpassung von Baukonstruktionen an Witterungsextreme, z.B. hochwasserangepasst Bauen
- Anpassen von Dachkonstruktionen an höhere Sturmbelastungen
- Einsatz höher belastbarer Materialien
- Leistungsfähige Entwässerung von Bauwerken
- Verwendung von Materialien bei der energetischer Sanierung, die den zu erwartenden Naturgefahren wie Hagelschlag Widerstand leisten
- Vorsehen von Schutzmaßnahmen für Wohngebäude wie z.B. Rückstauventile, Rückstauklappen, Hebeanlagen, Dachverstärkung, Tauchpumpen und Notstromgeneratoren
- Anpassen der Bauverordnungen und anderer Normen an extreme Wetterereignisse
- Schützen von Öffnungen gegen Starkregen und Oberflächenwasser
- Festlegung von Wärmeschutzmindestanforderungen für z.B. Kindergärten und Schulen
- Förderung der Forschung in den Bereichen Nachhaltigkeit und energetische Gebäudeoptimierung und Verbesserung der Übertragbarkeit der Ergebnisse in die Praxis
- Raumweises Heizen / Kühlen / Lüften
Hitze
- Gebäude kühlen
- Gebäude besser isolieren
- Beschattung der Gebäude verbessern
- Gebäudedesign und Ausrichtung für Hitzeperioden optimieren, Albedo (Reflexionsvermögen) von überhitzungsgefährdeten Gebäuden erhöhen
- „kühle“ Baumaterialien verwenden
- Hausdächer verschatten, z.B. durch Solaranlagen
Referenzen
[1] Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU, Hrsg.): Dem Klimawandel begegnen / Die deutsche Anpassungsstrategie, 2009, Berlin
[2] Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel / Hintergrundpapier, o.O. u.J.
[3] Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (Hrsg., 2010): Konferenzbericht / Klimawandel, Extremwetterereignisse und Gesundheit / Climate Change, Extreme Weather Events and Public Health, Bonn
[4] Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V., GDV (Hrsg., 2011): Herausforderung Klimawandel, Antworten und Forderungen der deutschen Versicherer, Berlin
Download hier: http://www.gdv.de/wp-content/uploads/2011/11/GDV-Klimabroschuere_2011.pdf