Anpassungskonzept Stuttgart: Planung

Aus KLIMASCOUT für Kommunen
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Eine frühzeitige Prüfung und Bewertung von Entwürfen ist daher notwendig.
 
Eine frühzeitige Prüfung und Bewertung von Entwürfen ist daher notwendig.
  
Zur optimierung der Planungen sind weitere Vernetzung und bereichsübergreifendes Denken erforderlich.
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Zur Optimierung der Planungen sind weitere Vernetzung und bereichsübergreifendes Denken erforderlich.
  
 
Durch die Schaffung von je einer neuen Stelle beim Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung  und beim Amt für Umweltschutuz können Entwürfe frühzeitig an das Stadtkklima angepasst werden.
 
Durch die Schaffung von je einer neuen Stelle beim Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung  und beim Amt für Umweltschutuz können Entwürfe frühzeitig an das Stadtkklima angepasst werden.
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Je nach Lage im Stadtraum ist ein differenzierter Umgang mit städtebaulichen und stadtbiologischen Qualitätsstandards bei Bauvorhaben erforderlich.
 
Je nach Lage im Stadtraum ist ein differenzierter Umgang mit städtebaulichen und stadtbiologischen Qualitätsstandards bei Bauvorhaben erforderlich.
  
Um auf die unterschiedlichen örtlichen Bedingungen reagieren zu können, soll in den kommenden Jahren differenziertes räumliches Modell erarbeitet werden. Dieses auf die Straßenblocks bezogene Bebauungsdichtekonzept soll stadtweit gültig sein. Es formuliert städtebauliche und stadtökologische Qualitätsziele bzw. Mindeststandards und macht in Vorwegnahme auf die Projektentwicklung und Bauleitplanung grobe Vorgaben für die zu überplanende Fläche. Vor dem Hintergrund stadtklimatischer Erfordernisse soll es für räumlich unterschiedliche Lagen, präzise auf den Ort zugeschnittene Regelungen ermöglichen. (z. B. Maßnahmen für klimatisch relevante Lagen und Flächen mit geringem Grünflächenanteil.
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Um auf die unterschiedlichen örtlichen Bedingungen reagieren zu können, soll in den kommenden Jahren differenziertes räumliches Modell erarbeitet werden. Dieses auf die Straßenblocks bezogene Bebauungsdichtekonzept soll stadtweit gültig sein. Es formuliert städtebauliche und stadtökologische Qualitätsziele bzw. Mindeststandards und macht in Vorwegnahme auf die Projektentwicklung und Bauleitplanung grobe Vorgaben für die zu überplanende Fläche. Vor dem Hintergrund stadtklimatischer Erfordernisse soll es für räumlich unterschiedliche Lagen präzise auf den Ort zugeschnittene Regelungen ermöglichen. (z. B. Maßnahmen für klimatisch relevante Lagen und Flächen mit geringem Grünflächenanteil.
  
 
Auf der Grundlage der Dichtekonzeption sollen Empfehlungen für die Bauleitplanungen und Anpassungssteuerung abgeleitet werden.
 
Auf der Grundlage der Dichtekonzeption sollen Empfehlungen für die Bauleitplanungen und Anpassungssteuerung abgeleitet werden.
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Die in der Landeshauptstatdt Stutgart etablierte Informationsplattform "Nachhaltiges Bauflächenmanagement Stuttgart (NBS)" soll um einen Klimaplanungspass Stuttgart (klippS) als Grundlage für weitere planerischen Entscheidungen erweitert werden.
 
Die in der Landeshauptstatdt Stutgart etablierte Informationsplattform "Nachhaltiges Bauflächenmanagement Stuttgart (NBS)" soll um einen Klimaplanungspass Stuttgart (klippS) als Grundlage für weitere planerischen Entscheidungen erweitert werden.
  
Dieser Pass soll Auskunft über die klimatischen Rahmenbedingungen am jeweiligen Standort geben. Mit Blick auf eine qualifizierte Bebauungsdichte sollen Planungsempfehlungen und Handlungsstrategien für die einzelnen Standtorte im Zusammenhang einer gesamtstädtischen Klimaschutz- und Klimaanpassungsstrategie entwickelt und dokumentiert werden.
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Dieser Pass soll Auskunft über die klimatischen Rahmenbedingungen am jeweiligen Standort geben. Mit Blick auf eine qualifizierte Bebauungsdichte sollen Planungsempfehlungen und Handlungsstrategien für die einzelnen Standorte im Zusammenhang einer gesamtstädtischen Klimaschutz- und Klimaanpassungsstrategie entwickelt und dokumentiert werden.
  
 
Die planerischen Grundlagenarbeit hierzu ist bereits größtenteils getan. In einem nächsten Schritt geht es um die Erfassung und Auswertung der klimatischen Basisinformation für alle Flächenpotenziale und die Erarbeitung des Klimaplanungspasses, sowie die Einbringung der entsprechenden Inhalte in die NBS-Datenbank und SIAS.
 
Die planerischen Grundlagenarbeit hierzu ist bereits größtenteils getan. In einem nächsten Schritt geht es um die Erfassung und Auswertung der klimatischen Basisinformation für alle Flächenpotenziale und die Erarbeitung des Klimaplanungspasses, sowie die Einbringung der entsprechenden Inhalte in die NBS-Datenbank und SIAS.
  
 
S. a. G 1: Test und Weiterentwicklung von KippS als "pilot action" im Rahmen des EU-Projektes "UHI".
 
S. a. G 1: Test und Weiterentwicklung von KippS als "pilot action" im Rahmen des EU-Projektes "UHI".

Version vom 13. August 2013, 09:03 Uhr

Klimatische Optimierung von Wettbewerbsentwürfen und Bebauungsplanentwürfen

Der gesetzlich geforderte Vorrang der innerstädtischen Entwicklung muss den Anforderungen einer nachhaltigen Stadtentwicklung entsprechen. Dabei ist auch der Schutz vor weiterer Überwärmung dicht bebauter Gegenden zu berücksichtigen.

Eine frühzeitige Prüfung und Bewertung von Entwürfen ist daher notwendig.

Zur Optimierung der Planungen sind weitere Vernetzung und bereichsübergreifendes Denken erforderlich.

Durch die Schaffung von je einer neuen Stelle beim Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung  und beim Amt für Umweltschutuz können Entwürfe frühzeitig an das Stadtkklima angepasst werden.

Die erforderlichen Maßnahmen sind in verbindliche Festlegungen nach BauGB und BauNVO zu überführen.

Bei der Ausschreibung von Wettbewerben und der Ausarbeitung städtebaulicher Entwürfe ist als Aufgabe das Thema "klimatisch optimierte Stadtplanung; Anpassung an den Klimawandel" aufzunehmen und eine entsprechende computergestützte Bewertung der Entwürfe vorzunehmen.


Räumliche Ausdehnung des Rahmenplans Höhenlagen

Das bestehende Konzept für die Halbhöhenlagen des Kesselrandes der Innenstadt (Rahmenplan Halbhöhenlagen) soll auf Anwendbarkeit für weitere Hanglagen im Stadtgebiet Stuttgart untersucht werden. Infrage kommen beispielsweise die Hanglagen von Neckartal, Feuerbacher Tal, hier u. a. Killesberghänge.

Mit der neuen Konzeption werden u. a. klimaaktive Flächen und Frischluftbahnen von weiteren baulichen Hindernissen freigehalten.

Auch eine Übertragung auf entsprechende Tallagen (Stuttgart West) wird angestrebt, da auch dort Strukturplanungen aus Gründen des Stadtklimas zu einer sachgerechten innerstädtischen Entwicklung beitragen können.

Neben der hohen Bedeutung der Halbhöhenlagen als Wohngebiet, sowie als wichtiges Merkmal des Stuttgarter Stadtbildes, versteht sich der Rahmenplan Höhenlagen als Beitrag zum Klimaschutz. Ebenso zu einer ausgewogenen, nachhaltigen und sachgerechten Entwicklung des innerstädtischen Gebietes. Der Rahmenplan stellt das rechtskräftige Planungsrecht dar, insbesondere aber auch alle planungsrechtlich zugesicherten Grünflächen und sonstigen bedeutsamen Freiflächen, die von der Bebauung freizuhalten sind. Ziel dabei ist es, die Grenzen der Bebaubarkeit festzulegen und die nicht bebauten, grünen Freiflächen in Hanglagen in ihren unterschiedlichen Qualitäten zu erhalten. Insbesondere wird die Bedeutung der Halbhöhenlagen für das Stadtklima hervorgehoben. Dafür wird auf den Klimaatlas und aktuelle Klimauntersuchungen zurückgegriffen.


Stuttgarter Innenentwicklungsmodell (SIM) - Sicherung von Mindeststandards im städtebaulichen Verfahren

Das Stuttgarter Innenentwicklungsmodell (SIM) hat zum Ziel, die Qualitäten der Stadt bei der innerstädtischen Entwicklung zu erhalten. Städtebauliche, grünordnerische (Ausgleich von Eingriffen in Natur und Landschaft), klimawirksame Mindeststandards sowie die Unterschreitung geltender Energiestandards, sind in Wettbewerbsverfahren, städtebaulichen Verträgen oder Bebauungsplänen nachzuweisen.

Immer wenn ein städtebauliches Vorhaben als SIM-Verfahren behandelt wird, müssen folgende energetisch und klimarelevanten Planungsgrundsätze beachtet werden.

Gebäude und Dächer sollen klimawirksam optimiert und der Einsatz regenerativer Energien (z. B. im Sinne des Erneuerbare Wärme-Gesetz BW) vorrangebracht werden.

Auch die Planungsgrundsätze für Grünflächen und Ausgleichsflächen zum SIM enthalten klimawirksame Maßnahmen. So sollen Freiflächen bereitgestellt und qualifiziert (z. B. klimatisch sinnvoll entsiegelt) werden.

Es wird ein Beitrag zur Straßenraumgestaltung und zu gemeinschaftlichen Freianlagen in Vierteln bei hoher städtebaulicher Dichte geleistet.

Gebäude und Dächer sollen begrünt werden.


Dichtekonzeption zur Sicherung städtebaulicher und stadtökologischer Qualitäten

Je nach Lage im Stadtraum ist ein differenzierter Umgang mit städtebaulichen und stadtbiologischen Qualitätsstandards bei Bauvorhaben erforderlich.

Um auf die unterschiedlichen örtlichen Bedingungen reagieren zu können, soll in den kommenden Jahren differenziertes räumliches Modell erarbeitet werden. Dieses auf die Straßenblocks bezogene Bebauungsdichtekonzept soll stadtweit gültig sein. Es formuliert städtebauliche und stadtökologische Qualitätsziele bzw. Mindeststandards und macht in Vorwegnahme auf die Projektentwicklung und Bauleitplanung grobe Vorgaben für die zu überplanende Fläche. Vor dem Hintergrund stadtklimatischer Erfordernisse soll es für räumlich unterschiedliche Lagen präzise auf den Ort zugeschnittene Regelungen ermöglichen. (z. B. Maßnahmen für klimatisch relevante Lagen und Flächen mit geringem Grünflächenanteil.

Auf der Grundlage der Dichtekonzeption sollen Empfehlungen für die Bauleitplanungen und Anpassungssteuerung abgeleitet werden.

Ein Abgleich mit dem in Arbeit befindlichen Instrument KLIPPS (Klimaplanungspass Stuttgart) das die klimatische Feinsteuerung für NBS (Nachhaltiges Baumanagement Stuttgart) Bauflächenpotenziale untersucht, wird vorgenommen.


Bestimmung und Priorisierung von Schwerpunkträumen zum klimagerechten Stadtumbau

Auf Grund der bestehenden Untersuchungen (Klimaatlas, Landschaftsplan, Flächennutzungsplan, Stadtentwicklungskonzept etc.) sowie der aktuellen Vulnerabilitätsstudie, die im Rahmen des Projektes "Raumentwickungsstrategien zum Klimawandel in der Region Stuttgart" erstellt wurde, sollen auch unter Beachtung anderer Erfordernisse und Ziele der Stadterneuerung entsprechende Schwerpunkträume zum Stadtumbau dargelegt werden. Die Fortschreibung und der Abgleich mit dem geplanten Dichtekonzept (P2.2) erfolgt sobald dieses erarbeitet wurde.

Am Beispiel des Projektes "Neckarpark" könnte die Anwendbarkeit der KLIMAKS-Maßnahmenvorschläge evaluiert werden.


Qualifizierung NBS - Klimaplanungspass Stuttgart (KlippS)

Die in der Landeshauptstatdt Stutgart etablierte Informationsplattform "Nachhaltiges Bauflächenmanagement Stuttgart (NBS)" soll um einen Klimaplanungspass Stuttgart (klippS) als Grundlage für weitere planerischen Entscheidungen erweitert werden.

Dieser Pass soll Auskunft über die klimatischen Rahmenbedingungen am jeweiligen Standort geben. Mit Blick auf eine qualifizierte Bebauungsdichte sollen Planungsempfehlungen und Handlungsstrategien für die einzelnen Standorte im Zusammenhang einer gesamtstädtischen Klimaschutz- und Klimaanpassungsstrategie entwickelt und dokumentiert werden.

Die planerischen Grundlagenarbeit hierzu ist bereits größtenteils getan. In einem nächsten Schritt geht es um die Erfassung und Auswertung der klimatischen Basisinformation für alle Flächenpotenziale und die Erarbeitung des Klimaplanungspasses, sowie die Einbringung der entsprechenden Inhalte in die NBS-Datenbank und SIAS.

S. a. G 1: Test und Weiterentwicklung von KippS als "pilot action" im Rahmen des EU-Projektes "UHI".

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