Auswirkungen des Klimawandels - Unwetter

Version vom 4. Juni 2012, 08:36 Uhr

Der Begriff Unwetter umfasst mehre Extremwetterereignisse, wie Gewitter, Sturm, Hagel und Starkregen. Ab wann ein Wetterereignis als extrem gilt, ist schwer zu definieren. Daher wird von vielen Unwetterwarndiensten nicht das Wetterereignis selbst, sondern die Ausmaße, wie die Gefährdung von Menschenleben oder die Höhe der möglichen Schäden als Skalierung gewählt. Auch andere Wetterereignisse können extreme Auswirkungen haben, zählen aber nicht zu Unwetter. Dazu gehören beispielsweise extreme Hitze oder Kälte.

Aufgrund des Klimawandels soll es auch Veränderungen im Bereich Unwetter geben. Bisher sind eindeutige Prognosen schwer zu treffen, da es noch an Langzeitdaten mangelt. Die bisherigen Datengrundlagen zeigen jedoch eine Tendenz. Stürme werden nicht vermehrt, dafür mit heftigerem Ausmaß vorkommen. Regnen soll es mehr, besonders in den Wintermonaten. Dadurch können vermehrt Hochwasser entstehen. Weltweit sollen Unwetterkatastrophen häufiger vorkommen. Vor allem Hurrikan Katrina in den USA im Jahr 2005 und Orkantief Kyrill in Europa im Jahr 2007 kommen dabei wieder in Erinnerung. Stürme mit solchen Ausmaßen kosten viele Menschen das Leben und richten Schäden in Milliardenhöhe an.

Praktische Tipps bei Unwetter

Zuerst einige Tipps, die für alle Unwetterarten gelten:

• Der beste Schutz vor Unwetter ist wohl, gar nicht erst in ein Unwetter zu geraten. Hören Sie daher auf Unwetterwarnungen und bleiben Sie gegebenenfalls zu Hause oder in einem sicheren Gebäude.
• Wie auch bei der Gefahr eines Hochwassers sollten bestimmte Dinge vorrätig sein. Dazu gehören Kerzen, ein Radio, ausreichend Nahrungsmittel (vorwiegend Konservendosen), außerdem eine Heiz- und Kochmöglichkeit, die auch im Falle eines Stromausfalls funktioniert.
• Halten Sie Türen und Fenster geschlossen, so dass kein Durchzug entsteht und Türen oder Fenster heftig zuschlagen und zu Bruch gehen können. Bei geschlossenen Fenstern kann auch kein Regenwasser in die Wohnräume eindringen. Kellerfenster und Dachluken nicht vergessen!
• Meiden Sie während eines Unwetters Wälder und Alleen. Herunterkrachende Äste können gefährlich werden. Auch kurz nach einem Unwetter können lose Äste noch eine Gefahr darstellen.

Gewitter

• Bei einem Gewitter schlagen Blitze in hoch gelegene Punkte, wie Bäume oder Antennen ein, halten Sie sich daher von solchen Punkten fern, suchen Sie am besten Schutz in sicheren Gebäuden.
• Falls Sie keinen Schutz finden sollten, dann setzen Sie sich in die Hocke und machen sich möglichst klein.
• Autos bieten einen sicheren Schutz, doch berühren Sie keine metallischen Teile im Auto.
• Halten Sie mindestens 50 m Abstand zu Überlandleitung.
• Wenn Ihre elektrischen Geräte keinen Überspannungsschutz besitzen oder Sie sich deswegen unsicher sind, ziehen Sie den Stecker. Auch wenn Ihr Haus einen Blitzableiter besitzt, ist dadurch nicht gewährleistet, dass Ihre Elektrogeräte geschützt sind.

Sturm

• Bei einem Sturm herrschen starke Windgeschwindigkeiten. Durch Wind können sich Gegenstände lösen und durch die Luft fliegen, Befestigen Sie daher Balkonkästen, Mülleimer oder sonstige Gegenstände, die bei Sturm umherfliegen könnten. Geben Sie im Freien auch Acht auf lose Dachziegel.
• Wenn Sie während eines Sturms nicht in einem sicheren Gebäude warten können, suchen Sie sich einen möglichst tief gelegenen Ort, legen Sie sich im freien z.B. in eine Kuhle. Warten Sie keinesfalls in einer Halle. Auch Autos, Wohnwagen oder Gartenhütten bieten nur unzureichend Schutz.

Hagel

• Hagelkörner können einen Durchmesser von mehreren Zentimetern erreichen. Die eisigen Geschosse werden dadurch zur echten Gefahr. Stellen Sie sich unter.
• Wenn kein Unterschlupf in der Nähe zu finden ist, schützen Sie ihr Gesicht und Ihren Kopf vor dem Hagel.

Starkregen

• Im Falle eines Starkregens sind die gleichen Schutzmaßnahmen wie bei einem Hochwasser zu beachten.

Weitere Tipps zum Thema Unwetter finden Sie auch

Weiterführende Informationen

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat einen Flyer zum Thema Unwetter – Vorsorge und Selbsthilfe, pdf - und eine Broschüre  - Für den Notfall vorgesorgt, pdf - veröffentlicht.

Referenzen

1. http://www.bbk.bund.de/DE/Service/VorsorgefuerdenNotfall/vorsorgefuerdennotfall_node.html
2. http://www.bbk.bund.de/SharedDocs/Downloads/BBK/DE/Publikationen/Broschueren_Flyer/Brosch_FdN.html
3. http://www.bbk.bund.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/BBK/DE/2011/09031100_Stromausfall_was_tun.html
4. http://www.bbk.bund.de/DE/Service/Publikationen/publikationen_node.html
5. http://www.bbk.bund.de/SharedDocs/Downloads/BBK/DE/Publikationen/Praxis_Bevoelkerungsschutz/Band_5_Praxis_BS_Klimawandel_Herausforderung_f_BS.html
6. http://www.feuerwehr-lemgo.de/index.php?id=C0_3700_1
7. http://www.ff-schoenkirchen.de/index.php?option=com_content&view=article&id=29&Itemid=34
8. http://www.stromtip.de/rubrik2/20031/Blitzschlag-soll-man-bei-Gewitter-den-Stecker-ziehen.html
9. http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/panorama/chronik/43687_Klimawandel-macht-Unwetter-alltaeglich.html
10. http://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/Wetterextreme_und_Klimawandel
11. http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2012-03/extremwetter-kongress
12. http://www.geo.uni-frankfurt.de/iau/klima/PDF_Dateien/Sw_Muenster_2006.pdf