Auswirkungen des Klimawandels - Unwetter

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[[File:Unwetter.gif|frame|right|387x260px]][[File:Sturm.jpg|border|left|60x60px|Sturm.jpg]]Der Begriff Unwetter umfasst verschiedene Extremwetterereignisse wie Gewitter, Sturm, Hagel, Starkregen und Starkschneefall. Ab wann ein Wetterereignis als extrem gilt, ist von den Unwetterwarndiensten unterschiedlich definiert. Ab bestimmten Warnschwellen werden Unwetterwarnungen vor leichten bis mäßigen,. starken und extremen Unwettern ausgegeben. Zum Teil werden auch nicht das Wetterereignis selbst, sondern die Ausmaße wie die Gefährdung von Menschenleben oder die Höhe der möglichen Schäden als Skalierung gewählt. Auch andere Wetterereignisse können extreme Auswirkungen haben, zählen aber nicht zu Unwetter. Dazu gehören beispielsweise extreme Hitze oder Kälte.
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[[File:Unwetter.gif|frame|right|387x260px]][[File:Sturm.jpg|border|left|60x60px|Sturm.jpg]]Der Begriff Unwetter umfasst verschiedene Extremwetterereignisse wie Gewitter, Sturm, Hagel, Starkregen und Starkschneefall. Ab wann ein Wetterereignis als extrem gilt, ist von den Unwetterwarndiensten unterschiedlich definiert. Ab bestimmten Warnschwellen werden Unwetterwarnungen vor leichten bis mäßigen, starken und extremen Unwettern ausgegeben. Zum Teil wird auch nicht das Wetterereignis selbst, sondern die Ausmaße wie die Gefährdung von Menschenleben oder die Höhe der möglichen Schäden als Skalierung gewählt. Auch andere Wetterereignisse können extreme Auswirkungen haben, zählen aber nicht zu Unwetter. Dazu gehören beispielsweise extreme Hitze oder Kälte.
  
 
Aufgrund des Klimawandels sind auch Veränderungen im Bereich Unwetter prognostiziert. Bisher sind eindeutige Voraussagen schwer zu treffen, da es bislang an Langzeitdaten mangelt. Die bisherigen Datengrundlagen zeigen jedoch eine Tendenz: Winterstürme sollen nicht vermehrt, dafür mit heftigerem Ausmaß vorkommen. Regnen soll es mehr, besonders in den Wintermonaten, wodurch vermehrt Hochwasser entstehen können. Weltweit sollen Unwetterkatastrophen häufiger vorkommen. Beispiele in der Vergangenheit sind Hurrikan Katrina in den USA im Jahr 2005 und Orkantief Kyrill in Europa im Jahr 2007. Stürme solchen Ausmaßes kosten vielen Menschen das Leben und richten Schäden in Milliardenhöhe an.
 
Aufgrund des Klimawandels sind auch Veränderungen im Bereich Unwetter prognostiziert. Bisher sind eindeutige Voraussagen schwer zu treffen, da es bislang an Langzeitdaten mangelt. Die bisherigen Datengrundlagen zeigen jedoch eine Tendenz: Winterstürme sollen nicht vermehrt, dafür mit heftigerem Ausmaß vorkommen. Regnen soll es mehr, besonders in den Wintermonaten, wodurch vermehrt Hochwasser entstehen können. Weltweit sollen Unwetterkatastrophen häufiger vorkommen. Beispiele in der Vergangenheit sind Hurrikan Katrina in den USA im Jahr 2005 und Orkantief Kyrill in Europa im Jahr 2007. Stürme solchen Ausmaßes kosten vielen Menschen das Leben und richten Schäden in Milliardenhöhe an.
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Allerdings ist die weitere Entwicklung bei den tropischen Wirbelstürmen noch sehr umstritten. Einerseits hat sich seit 1995 auf dem Nordatlantik eine Phase mit vielen und vor allem starken Stürmen und Hurrikanen eingestellt, andererseits kann diese nicht eindeutig dem Klimawandel zugeschrieben werden. Denn es gibt auf dem Atlantik einen langjährigen Zyklus, in dem die Hurrikanaktivität stark schwankt. Nach einer schwächeren Phase in den 1970er und 1980er Jahren befinden wir uns derzeit in einer sehr aktiven Zeit. Dass diese durch die Klimaerwärmung noch verstärkt wird, ist wahrscheinlich, aber nicht nachgewiesen.
 
Allerdings ist die weitere Entwicklung bei den tropischen Wirbelstürmen noch sehr umstritten. Einerseits hat sich seit 1995 auf dem Nordatlantik eine Phase mit vielen und vor allem starken Stürmen und Hurrikanen eingestellt, andererseits kann diese nicht eindeutig dem Klimawandel zugeschrieben werden. Denn es gibt auf dem Atlantik einen langjährigen Zyklus, in dem die Hurrikanaktivität stark schwankt. Nach einer schwächeren Phase in den 1970er und 1980er Jahren befinden wir uns derzeit in einer sehr aktiven Zeit. Dass diese durch die Klimaerwärmung noch verstärkt wird, ist wahrscheinlich, aber nicht nachgewiesen.
  
Sehr schwer abzuschätzen ist die Entwicklung von lokalen Unwettern, also Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen bis hin zu Tornados. Für diese Unwetterart liegen bisher kaum brauchbare Statistiken vor. So werden Tornados in Deutschland erst seit Ende der 1990er Jahre systematisch erfasst. Die kurze Zeitspanne mit verlässlichen Meldungen lässt noch keinen eindeutigen Schluss zu, die Dunkelziffer ist vor allem bei den Tornados noch sehr hoch. Durchaus plausibel wäre mit weiterer Klimaerwärmung eine Verstärkung lokaler Unwetter und auch der Tornados.
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Sehr schwer abzuschätzen ist auch die Entwicklung von lokalen Unwettern, also Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen bis hin zu Tornados. Für diese Unwetterart liegen bisher kaum brauchbare Statistiken vor. So werden Tornados in Deutschland erst seit Ende der 1990er Jahre systematisch erfasst. Die kurze Zeitspanne mit verlässlichen Meldungen lässt noch keinen eindeutigen Schluss zu, die Dunkelziffer ist vor allem bei den Tornados noch sehr hoch. Durchaus plausibel wäre mit weiterer Klimaerwärmung eine Verstärkung lokaler Unwetter und auch der Tornados.
  
  
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*Halten Sie mindestens 50 m Abstand zu Überlandleitungen.
 
*Halten Sie mindestens 50 m Abstand zu Überlandleitungen.
 
*Wenn Ihre elektrischen Geräte keinen Überspannungsschutz besitzen oder Sie sich diesbezüglich unsicher sind, ziehen Sie den Stecker. Auch wenn Ihr Haus einen Blitzableiter besitzt, ist dadurch nicht gewährleistet, dass Ihre Elektrogeräte geschützt sind.
 
*Wenn Ihre elektrischen Geräte keinen Überspannungsschutz besitzen oder Sie sich diesbezüglich unsicher sind, ziehen Sie den Stecker. Auch wenn Ihr Haus einen Blitzableiter besitzt, ist dadurch nicht gewährleistet, dass Ihre Elektrogeräte geschützt sind.
 
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*Überspannungsschutz in drei Stufen. Blitzstrom-Ableiter (Überspannungsschutzeinrichtung Typ 1) im Zählerschrank, Überspannungsableiter (Überspannungsschutzeinrichtung Typ2) ebenfalls im Verteilerschrank, für empfindliche Elektrogeräte (Überspannungsschutzeinrichtung Typ 3) die i. d. R. in die Schuko-Steckdose eingesteckt werden.
 
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=== Sturm<br/> ===
 
=== Sturm<br/> ===
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*Wenn Sie während eines Sturms nicht in einem sicheren Gebäude warten können, suchen Sie sich einen möglichst tief gelegenen Ort, legen Sie sich im Freien z.B. in eine Kuhle. Warten Sie keinesfalls in einer Halle. Auch Autos, Wohnwagen oder Gartenhütten bieten nur unzureichend Schutz.
 
*Wenn Sie während eines Sturms nicht in einem sicheren Gebäude warten können, suchen Sie sich einen möglichst tief gelegenen Ort, legen Sie sich im Freien z.B. in eine Kuhle. Warten Sie keinesfalls in einer Halle. Auch Autos, Wohnwagen oder Gartenhütten bieten nur unzureichend Schutz.
  
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=== Tornados<br/> ===
 
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*Sollten Sie draußen von einem Tornado überrascht werden und nicht in einem Gebäude Schutz suchen können, dann legen Sie sich flach in eine Mulde. Fahrzeuge unbedingt am Straßenrand abstellen und verlassen, sie bieten keinerlei Schutz vor einem Tornado.
 
*Sollten Sie draußen von einem Tornado überrascht werden und nicht in einem Gebäude Schutz suchen können, dann legen Sie sich flach in eine Mulde. Fahrzeuge unbedingt am Straßenrand abstellen und verlassen, sie bieten keinerlei Schutz vor einem Tornado.
  
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=== Hagel<br/> ===
 
=== Hagel<br/> ===

Version vom 16. Juni 2016, 13:41 Uhr

Unwetter.gif
Sturm.jpg
Der Begriff Unwetter umfasst verschiedene Extremwetterereignisse wie Gewitter, Sturm, Hagel, Starkregen und Starkschneefall. Ab wann ein Wetterereignis als extrem gilt, ist von den Unwetterwarndiensten unterschiedlich definiert. Ab bestimmten Warnschwellen werden Unwetterwarnungen vor leichten bis mäßigen, starken und extremen Unwettern ausgegeben. Zum Teil wird auch nicht das Wetterereignis selbst, sondern die Ausmaße wie die Gefährdung von Menschenleben oder die Höhe der möglichen Schäden als Skalierung gewählt. Auch andere Wetterereignisse können extreme Auswirkungen haben, zählen aber nicht zu Unwetter. Dazu gehören beispielsweise extreme Hitze oder Kälte.

Aufgrund des Klimawandels sind auch Veränderungen im Bereich Unwetter prognostiziert. Bisher sind eindeutige Voraussagen schwer zu treffen, da es bislang an Langzeitdaten mangelt. Die bisherigen Datengrundlagen zeigen jedoch eine Tendenz: Winterstürme sollen nicht vermehrt, dafür mit heftigerem Ausmaß vorkommen. Regnen soll es mehr, besonders in den Wintermonaten, wodurch vermehrt Hochwasser entstehen können. Weltweit sollen Unwetterkatastrophen häufiger vorkommen. Beispiele in der Vergangenheit sind Hurrikan Katrina in den USA im Jahr 2005 und Orkantief Kyrill in Europa im Jahr 2007. Stürme solchen Ausmaßes kosten vielen Menschen das Leben und richten Schäden in Milliardenhöhe an.

Allerdings ist die weitere Entwicklung bei den tropischen Wirbelstürmen noch sehr umstritten. Einerseits hat sich seit 1995 auf dem Nordatlantik eine Phase mit vielen und vor allem starken Stürmen und Hurrikanen eingestellt, andererseits kann diese nicht eindeutig dem Klimawandel zugeschrieben werden. Denn es gibt auf dem Atlantik einen langjährigen Zyklus, in dem die Hurrikanaktivität stark schwankt. Nach einer schwächeren Phase in den 1970er und 1980er Jahren befinden wir uns derzeit in einer sehr aktiven Zeit. Dass diese durch die Klimaerwärmung noch verstärkt wird, ist wahrscheinlich, aber nicht nachgewiesen.

Sehr schwer abzuschätzen ist auch die Entwicklung von lokalen Unwettern, also Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen bis hin zu Tornados. Für diese Unwetterart liegen bisher kaum brauchbare Statistiken vor. So werden Tornados in Deutschland erst seit Ende der 1990er Jahre systematisch erfasst. Die kurze Zeitspanne mit verlässlichen Meldungen lässt noch keinen eindeutigen Schluss zu, die Dunkelziffer ist vor allem bei den Tornados noch sehr hoch. Durchaus plausibel wäre mit weiterer Klimaerwärmung eine Verstärkung lokaler Unwetter und auch der Tornados.


Inhaltsverzeichnis

Praktische Tipps bei Unwetter

Zunächst einige Tipps, die für alle Unwetterarten gelten:


Gewitter

Sturm


Tornados


Hagel


Starkregen


Weitere Tipps zum Thema Unwetter finden Sie auch unter den Betroffenheitsgruppen "Verkehrsteilnehmer", "Hausbesitzer", "Kleingärtner" und "Kleintierbesitzer".


Weiterführende Informationen

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat einen Flyer zum Thema Unwetter – Vorsorge und Selbsthilfe, pdf - und eine Broschüre  - Für den Notfall vorgesorgt, pdf - veröffentlicht.


Referenzen

  1. http://www.bbk.bund.de/DE/Service/VorsorgefuerdenNotfall/vorsorgefuerdennotfall_node.html
  2. http://www.bbk.bund.de/SharedDocs/Downloads/BBK/DE/Publikationen/Broschueren_Flyer/Brosch_FdN.html
  3. http://www.bbk.bund.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/BBK/DE/2011/09031100_Stromausfall_was_tun.html
  4. http://www.bbk.bund.de/DE/Service/Publikationen/publikationen_node.html
  5. http://www.bbk.bund.de/SharedDocs/Downloads/BBK/DE/Publikationen/Praxis_Bevoelkerungsschutz/Band_5_Praxis_BS_Klimawandel_Herausforderung_f_BS.html
  6. http://www.feuerwehr-lemgo.de/index.php?id=C0_3700_1
  7. http://www.ff-schoenkirchen.de/index.php?option=com_content&view=article&id=29&Itemid=34
  8. http://www.stromtip.de/rubrik2/20031/Blitzschlag-soll-man-bei-Gewitter-den-Stecker-ziehen.html
  9. http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/panorama/chronik/43687_Klimawandel-macht-Unwetter-alltaeglich.html
  10. http://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/Wetterextreme_und_Klimawandel
  11. http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2012-03/extremwetter-kongress
  12. http://www.geo.uni-frankfurt.de/iau/klima/PDF_Dateien/Sw_Muenster_2006.pdf
  13. http://www.naturgewalten.de/
  14. http://www.tornadoliste.de/tornadofaq.htm
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