Auswirkungen des Klimawandels - Kältewellen

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Trotz Klimaerwärmung waren die letzten beiden Winter besonders eisig. Gibt es also doch keinen Klimawandel? Auch wenn sich diese Ereignisse erst einmal widersprüchlich anhören, so lassen sich die Folgen leicht erklären. Durch die Klimaerwärmung schmilzt das Eis in der Arktis. Ohne dieses Eis kann das einstrahlende Sonnenlicht nicht reflektiert werden, sondern wird vom Wasser aufgenommen und erwärmt es (ähnlich wie der Unterschied der Temperatur in einem weißen und einem schwarzen Auto). Das Wasser gibt die Wärme im Herbst und Winter wieder an die Luft ab. Bisher war der Luftdruckunterschied in der Arktis für die feuchten und wärmeren Winde im Winter verantwortlich. Durch die Wärme, die nun aber an die Luft abgegeben wird, verändert sich die Luftzirkulation und so kann kalter Wind aus Richtung Osten zu uns geweht werden. Die Wahrscheinlichkeit für eine Kältewelle soll sich verdreifachen. Jedoch hängen viele Faktoren miteinander zusammen, so dass noch nicht klar ist, welcher Winter sehr kalt oder, wie bisher prognostiziert, mild und feucht wird.
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[[File:Kaeltewelle.jpg|frame|right|328x248px]][[File:Kaelte.jpg|border|left|60x60px]]Trotz Klimaerwärmung waren die Winter 2011 und 2012 zeitweise besonders eisig. Der Zusammenhang: Durch die Klimaerwärmung schmilzt das Eis in der Arktis. Ohne dieses Eis kann das einstrahlende Sonnenlicht nicht reflektiert werden, sondern wird vom Wasser aufgenommen und erwärmt es. Das Wasser gibt die Wärme im Herbst und Winter wieder an die Luft ab. Bisher war der Luftdruckunterschied in der Arktis für die feuchten und wärmeren Winde im Winter verantwortlich. Durch die Wärme, die nun aber an die Luft abgegeben wird, verändert sich die Luftzirkulation und so kann kalter Wind aus Richtung Osten zu uns geweht werden. Die Wahrscheinlichkeit für eine Kältewelle soll sich verdreifachen. Da viele Faktoren zusammenwirken kann jedoch noch nicht klar vorausgesagt werden, welcher Winter sehr kalt oder, wie bisher prognostiziert, mild und feucht wird.
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== Praktische Tipps bei einer Kältewelle<br/> ==
 
== Praktische Tipps bei einer Kältewelle<br/> ==
  
Wenn der Körper eine zu lange Zeit kalten Temperaturen ausgesetzt wird, kann dies sogar bis zum Absterben von Körperzellen führen, da Zellen durch Kälte geschädigt werden können. Zuerst lässt die Durchblutung in Händen, Füßen, Nase und Ohren nach, da der Körper vorrangig die lebenswichtigen Organe, die zum Großteil im Bauchraum und Unterleib liegen, vor der Kälte schützt.
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Ist der Körper Kälte ausgesetzt, lässt zuerst die Durchblutung in Händen, Füßen, Nase und Ohren nach, da der Körper vorrangig die lebenswichtigen Organe, die zum Großteil im Bauchraum und Unterleib liegen, vor der Kälte schützt. Dauert eine Aussetzung an kalte Temperaturen zu lange an, kann dies bis zur Schädigung bzw. bis zum Absterben von Körperzellen führen.
  
*Ziehen Sie sich daher angemessen an. Dabei hat sich das „Zwiebelprinzip“ gut bewährt. Ziehen Sie mehrere Schichten übereinander an. Zwischen diesen Schichten kann sich so ein wärmendes Luftpolster bilden. Außerdem können Sie so schnell eine Schicht mehr oder weniger tragen und sich an Veränderungen der Temperatur anpassen. Denken Sie auch an Schal und Mütze, da ein großer Teil des Wärmeverlusts über den Kopf stattfindet. Dicke Handschuhe sollte Ihre Hände vor der Kälte schützen.
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*Ziehen Sie sich daher angemessen an. Dabei hat sich das „Zwiebelprinzip“ gut bewährt. Ziehen Sie mehrere Schichten übereinander an. Zwischen diesen Schichten kann sich ein wärmendes Luftpolster bilden. Außerdem können Sie so schnell eine Schicht mehr oder weniger tragen und sich an Veränderungen der Temperatur anpassen. Denken Sie auch an Schal und Mütze, da ein großer Teil des Wärmeverlusts über den Kopf stattfindet. Dicke Handschuhe sollten Ihre Hände vor der Kälte schützen.
*Bei kalten Temperaturen sollten Sie dicke Socken und gefütterte Schuhe tragen. Achten Sie unbedingt auf trockene Füße, da nasse Socken den Füßen noch schneller die Wärme entziehen. Auch sollten die Schuhe nicht zu eng sitzen, da sich die Zehen sonst nicht bewegen können, wodurch die Durchblutung ins Stocken kommt und die Füße auskühlen. Falls Ihre Schuhe nicht gefüttert sein sollten, so können Sie Einlegesohlen aus Lammfell oder Thermomaterialien in Ihre Schuhe legen.
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*Bei kalten Temperaturen sollten Sie dicke Socken und gefütterte Schuhe tragen. Achten Sie unbedingt auf trockene Füße, da nasse Socken den Füßen noch schneller die Wärme entziehen. Auch sollten die Schuhe nicht zu eng sitzen, da sich die Zehen sonst nicht bewegen können, wodurch die Durchblutung ins Stocken kommt und die Füße auskühlen. Falls Ihre Schuhe nicht gefüttert sind, können Sie Einlegesohlen aus Lammfell oder Thermomaterialien ergänzen.
 
*Auch Ihre Gesichtshaut sollte vor der Kälte geschützt werden, indem Sie sie eincremen. Auch hier gilt das „Zwiebelprinzip“. Tragen Sie zwei oder mehr Schichten verschiedener Cremes auf.
 
*Auch Ihre Gesichtshaut sollte vor der Kälte geschützt werden, indem Sie sie eincremen. Auch hier gilt das „Zwiebelprinzip“. Tragen Sie zwei oder mehr Schichten verschiedener Cremes auf.
*Entfernen Sie vor einem längeren Aufenthalt im Freien Piercings und Ohrringe, da diese festfrieren können
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*Entfernen Sie vor einem längeren Aufenthalt im Freien Piercings und Ohrringe, da diese festfrieren können.
*Wenn Sie von draußen herein ins Warme kommen, können Sie Ihre Hände mit warmem Wasser aufwärmen. Doch fangen Sie dabei nicht zu heiß an, sondern steigern die Temperatur nur langsam. Wenn bereits Erfrierungen in Form von Blasenbildung zu erkennen sind, sollten sie einen Arzt aufsuchen.
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*Wenn Sie von draußen ins Warme kommen, können Sie Ihre Hände mit warmem Wasser aufwärmen. Fangen Sie dabei nicht zu heiß an, sondern steigern die Temperatur&nbsp; langsam. Wenn bereits Erfrierungen in Form von Blasenbildung zu erkennen sind, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
*Auch mithilfe der Ernährung können Sie etwas gegen das Frieren tun. Nehmen Sie warme Getränke wie Tee oder Kakao oder eine heiße Suppe zu sich, diese wärmen von Innen. Gewürze wie Chili oder Ingwer heizen ebenfalls ein. Eine abwechslungsreiche Ernährung mit ausreichend Vitaminen sollte im Winter nicht zu kurz kommen, da Sie so Ihr Immunsystem vor drohenden Erkältungen schützen können.
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*Auch Ernährung kann gegen Kälte helfen. Nehmen Sie warme Getränke wie Tee oder Kakao oder eine heiße Suppe zu sich, diese wärmen von Innen. Gewürze wie Chili oder Ingwer wärmen ebenfalls. Mit einer abwechslungsreichen Ernährung im Winter mit ausreichend Vitaminen können Sie Ihr Immunsystem vor drohenden Erkältungen schützen.
*Viel Trinken hilft den Kreislauf in Schwung zu halten und die Schleimhäute anzufeuchten, die durch warme Heizungsluft schnell austrocknen kann. Außerdem schwitzt man unter der dicken Winterkleidung oft und muss so seinen Wasserhaushalt ausgleichen. Auf Alkohol sollten sie dabei jedoch verzichten. Anfangs scheint ein Gläschen Alkohol zu wärmen, jedoch sinkt durch Alkohol das Empfinden für Temperaturen und man unterschätzt schnell die Kälte. Zusätzlich weitet Alkohol die Gefäße, dadurch sinkt der Blutdruck und zuviel Wärme wird nach draußen abgegeben.
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*Viel trinken hält den Kreislauf in Schwung und feuchtet die Schleimhäute an, die durch warme Heizungsluft schnell austrocknen können. Führt dicke Winterkleidung zur Wasserverlust durch Schwitzen, gleichen Sie mit Trinken auch Ihren Wasserhaushalt aus. Auf Alkohol sollten Sie dabei jedoch verzichten. Scheint Alkohol zunächst zu wärmen, sinkt durch Alkohol jedoch das Empfinden für Temperaturen und Kälte wird schnell unterschätzt. Zudem weitet Alkohol die Gefäße, wodurch der Blutdruck sinkt und zuviel Wärme&nbsp; nach draußen abgegeben wird.
*Kontaktlinsen können durch die trockene Raumluft austrocknen. Befeuchteten Sie sie zwischen durch oder wechseln Sie mal wieder zur Brille.
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*Kontaktlinsen können durch die trockene Raumluft austrocknen. Befeuchteten Sie sie zwischendurch oder wechseln Sie zur Brille.
 
*Andere Bevölkerungsgruppen zeigen es: Wetteranpassung ist möglich. Menschen aus höheren Breitengraden empfinden Kälte weniger stark als wir. Trainieren auch Sie Ihr Immunsystem indem Sie Ihren Körper mit Kälte konfrontieren. Dazu können Sie die Sauna besuchen oder Sie brausen Ihre Beine unter der Dusche kurz kalt ab. Nach dem Abtrocknen weiten sich die Gefäße wieder und es entsteht ein angenehmes Wärmegefühl.
 
*Andere Bevölkerungsgruppen zeigen es: Wetteranpassung ist möglich. Menschen aus höheren Breitengraden empfinden Kälte weniger stark als wir. Trainieren auch Sie Ihr Immunsystem indem Sie Ihren Körper mit Kälte konfrontieren. Dazu können Sie die Sauna besuchen oder Sie brausen Ihre Beine unter der Dusche kurz kalt ab. Nach dem Abtrocknen weiten sich die Gefäße wieder und es entsteht ein angenehmes Wärmegefühl.
*Massagen fördern die Durchblutung, weil so Verspannungen gelöst werden. Gegenseitige Massagen, insbesondere mit Massageölen, die einen Anteil ätherischer Öle enthalten, sind sehr förderlich. Den gleichen Effekt hat ein Massagehandschuh für die Dusche.
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*Massagen fördern die Durchblutung, weil so Verspannungen gelöst werden. Massagen, insbesondere mit Massageölen, die einen Anteil ätherischer Öle enthalten, sind sehr förderlich. Den gleichen Effekt hat ein Massagehandschuh für die Dusche.
*Sport und Bewegung tun auch bei kalten Temperaturen gut. Joggen sollten Sie bei zu eisigen Temperaturen jedoch lieber sein lassen, dafür z.B. spazieren oder ins beheizte Schwimmbad gehen. Aber Achtung, nach dem Schwimmen gut abtrocknen, Haare fönen und warm einpacken, auch wenn es erst mal warm erscheint.
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*Sport und Bewegung tun auch bei kalten Temperaturen gut. Joggen sollten Sie bei zu eisigen Temperaturen jedoch unterlassen und stattdessen z.B. spazieren oder ins beheizte Schwimmbad gehen. Aber Achtung, nach dem Schwimmen gut abtrocknen, Haare fönen und warm einpacken, auch wenn es erst einmal warm erscheint.
*Zu Hause ist es doch am Schönsten: Daheim können Sie sich warm einmummeln in Decken. Mit einer Wärmflasche oder einem Körnersäckchen lassen sich Füße und Rücken wärmen.
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*Zu Hause ist es doch am Schönsten: Daheim können Sie sich in Decken warm einpacken. Mit einer Wärmflasche oder einem Körnersäckchen lassen sich Füße und Rücken wärmen.
 
*Trockene Luft zur Winterzeit ist oft ein Problem für die Gesundheit, da Schleimhäute austrocknen. Befestigen Sie einen Luftbefeuchter an Ihrer Heizung und schaffen so ein angenehmes Klima in Ihren Wohnräumen.
 
*Trockene Luft zur Winterzeit ist oft ein Problem für die Gesundheit, da Schleimhäute austrocknen. Befestigen Sie einen Luftbefeuchter an Ihrer Heizung und schaffen so ein angenehmes Klima in Ihren Wohnräumen.
 
*Wenn Ihnen auf der Straße Obdachlose auffallen, die sich trotz klirrender Kälte draußen aufhalten, rufen Sie einen Obdachlosen-Notdienst. Diese gibt es fast in jeder Stadt, erkundigen Sie sich nach einer Notfallnummer. Sollte es in Ihrer Stadt keinen Ansprechpartner geben, informieren Sie die örtliche Polizei.
 
*Wenn Ihnen auf der Straße Obdachlose auffallen, die sich trotz klirrender Kälte draußen aufhalten, rufen Sie einen Obdachlosen-Notdienst. Diese gibt es fast in jeder Stadt, erkundigen Sie sich nach einer Notfallnummer. Sollte es in Ihrer Stadt keinen Ansprechpartner geben, informieren Sie die örtliche Polizei.

Aktuelle Version vom 1. Oktober 2012, 11:11 Uhr

Kaeltewelle.jpg
Kaelte.jpg
Trotz Klimaerwärmung waren die Winter 2011 und 2012 zeitweise besonders eisig. Der Zusammenhang: Durch die Klimaerwärmung schmilzt das Eis in der Arktis. Ohne dieses Eis kann das einstrahlende Sonnenlicht nicht reflektiert werden, sondern wird vom Wasser aufgenommen und erwärmt es. Das Wasser gibt die Wärme im Herbst und Winter wieder an die Luft ab. Bisher war der Luftdruckunterschied in der Arktis für die feuchten und wärmeren Winde im Winter verantwortlich. Durch die Wärme, die nun aber an die Luft abgegeben wird, verändert sich die Luftzirkulation und so kann kalter Wind aus Richtung Osten zu uns geweht werden. Die Wahrscheinlichkeit für eine Kältewelle soll sich verdreifachen. Da viele Faktoren zusammenwirken kann jedoch noch nicht klar vorausgesagt werden, welcher Winter sehr kalt oder, wie bisher prognostiziert, mild und feucht wird.


Praktische Tipps bei einer Kältewelle

Ist der Körper Kälte ausgesetzt, lässt zuerst die Durchblutung in Händen, Füßen, Nase und Ohren nach, da der Körper vorrangig die lebenswichtigen Organe, die zum Großteil im Bauchraum und Unterleib liegen, vor der Kälte schützt. Dauert eine Aussetzung an kalte Temperaturen zu lange an, kann dies bis zur Schädigung bzw. bis zum Absterben von Körperzellen führen.

 

Referenzen

  1. http://www.nzz.ch/nachrichten/hintergrund/wissenschaft/kalte_winter_im_warmen_klima_1.14860211.html
  2. http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2012-02/klimawandel-kaelte/seite-2
  3. http://www.fr-online.de/klimawandel/winter-kaelte-je-waermer-die-welt--desto-kaelter-die-winter,1473244,11569538.html
  4. http://www.fr-online.de/gesundheit,3242120,11463110.html
  5. http://www.fitforfun.de/beauty-wellness/gesundheit/nie-wieder-frieren-endspurt-8-heisse-tipps-gegen-kaelte-und-frieren_aid_8939.html
  6. http://lifestyle.t-online.de/tipps-gegen-kaelte-zehn-tipps-gegen-die-kaelte/id_21227376/index
  7. http://www.rp-online.de/gesundheit/news/zehn-tipps-gegen-sibirische-kaelte-1.569346
  8. http://www.bild.de/ratgeber/gesund-fit/fies/so-ueberleben-sie-die-winter-kaelte-11267902.bild.html
  9. http://www.onmeda.de/symptome/frieren.html
  10. http://lifestyle.t-online.de/nie-wieder-frieren-die-besten-tipps-fuer-frostbeulen/id_21242046/tid_embedded/sid_21242046/si_1/index
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