Auswirkungen des Klimawandels - Hochwasser
Nicht nur der Klimawandel, auch menschliche Einflüsse auf die Umwelt haben Hochwasser zur Folge. Durch Versiegelung von Flächen oder Begradigung von Flüssen gibt es für das Wasser keine Möglichkeit zu versickern. Nach lang anhaltendem Regen oder bei Starkniederschlägen fließt Wasser oberirdisch in Flüsse und Bäche ab. So kommt es zu Hochwasser.
Als Beispiel für ein Hochwasser mit besonders großen Schäden ist das Elbe/Donau-Hochwasser im Jahr 2002 zu nennen. Insgesamt sollen dabei Schäden im Wert von fast 10 Mrd. Euro verursacht worden sein.
Ein Hochwasser kann nicht verhindert werden. Durch die richtige Vorbereitung können Schäden aber vermieden oder zumindest gemindert werden.
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Praktische Tipps bei Hochwasser
Vor einem Hochwasser
- Im Keller sollten Gegenstände wasserfest gesichert werden. Möbelstücke, die durch Wasser beschädigt werden könnten, sollten fortgeräumt werden.
- Umweltschadstoffe wie Farben, Lacke oder sonstige Chemikalien müssen unbedingt aus dem Gefahrenbereich entfernt werden und dürfen keinesfalls in die Umwelt gelangen. Besondere Aufmerksamkeit sollte auf die Befestigung von Öltanks gerichtet werden. Diese dürfen bei Hochwasser weder auslaufen noch weggeschwemmt werden.
- Jegliche Möglichkeiten für Wasser in Häuser einzudringen sollten abgewehrt werden. Isolieren Sie daher alle Öffnungen für Kabel oder Rohre wasserdicht. Versehen Sie alle Abläufe (z.B. Dusche, WC) mit Rückstauverschlüssen. Verschließen Sie tiefliegende Fenster und Türen druckwasserdicht.
- Befreien Sie Regenrinnen von Schmutz wie Laub und Moos, so können auch größere Regenmengen abgeleitet werden.
- Packen Sie bei Hochwasserwarnung einen Notfallkoffer für den Fall, dass Wohnräume evakuiert werden müssen. Darin enthalten sein sollten notwendige Medikamente, Hygieneartikel, wichtige Dokumente und ein kleiner Vorrat an Nahrungsmitteln und Trinkwasser. Denken Sie beim Packen auch an Kleinkinder und Haustiere.
- Im Falle eines Hochwassers sollte außerdem folgende Dinge vorhanden sein:
- Lichtquellen wie Kerzen oder Taschenlampe, so dass bei Stromausfall Licht zur Verfügung steht.
- Ein batteriebetriebenes Radio, damit Sie über Rundfunk den aktuellen Gefahrenstand erfahren können.
- Eine Heizmöglichkeit, die auch bei Stromausfall betrieben werden kann.
- Sorgen Sie dafür, dass Kleinkinder, kranke und hilfsbedürftige Personen frühzeitig außerhalb des Gefahrenbereiches untergebracht werden und ihre Betreuung sichergestellt ist.
- Bringen Sie Haus- und Nutztiere aus der Gefahrenzone.
- Sichern Sie Ihre Mülltonnen und Wertstoffbehälter gegen Wegschwimmen.
- Entfernen Sie Ihr Auto aus dem Gefährdungsgebiet. Parken sie es möglichst hoch gelegen. Bitte beachten Sie, dass Rettungs- und Fluchtwege dadurch nicht versperrt werden dürfen.
- Je nachdem, wie hoch das Wasser steigt, gibt es verschiedene Arten der Wasserabwehr. Bei geringem Hochwasser eignen sich Sandsäcke, die Sie im Baumarkt erhalten können. Bei häufiger vorkommendem Hochwasser können weitere Barrierensysteme zum Einsatz kommen. Dazu werden sogenannte teilmobile Dammbalkensysteme verwendet. Stabile Stützen werden vor z.B. Einfahrten oder Türen befestigt. Droht ein Hochwasser, werden in diese Stützen Aluminiumbalken gesetzt und abgedichtet. So kann in kurzer Zeit eine Hochwasserschutzwand errichtet werden.
Während eines Hochwassers
- Beim Betreten von überfluteten Kellern besteht größte Lebensgefahr, wenn das Wasser unter Strom steht! Füllt sich bei Regen der Keller mit Wasser, stellen Sie zuerst den Strom ab. Falls möglich, schalten Sie den Strom im Keller separiert ab.
- Falls umweltgefährdende Stoffe wie Farben, Lacke oder Öl ins Wasser gelangt sein sollten, informieren Sie umgehend die Feuerwehr.
- Informieren Sie sich über die aktuelle Gefahrenlage und die Pegelstände.
- Bei akuter Gefahr rufen Sie Polizei (Tel.: 110) oder Krankenwagen (Tel.: 112)
- Auch wenn der Pegel sinkt, das Auto auf keinen Fall starten. Wenn Wasser in die Ansaugöffnung des Motors gelangt, spricht man von Wasserschlag, der wiederum zu einem Kolbenfresser und kapitalen Schäden an Pleueln oder Kurbelwelle führen kann. Der Motor ist dann nicht mehr zu gebrauchen.
Nach einem Hochwasser
- Durch Öl oder Chemikalien kontaminiertes Wasser darf nicht zurück in die Kanalisation gepumpt werden, sondern muss gesondert entsorgt werden.
- Ölheizung austauschen und durch Pelletheizung ersetzen.
Weitere Tipps zum Thema Hochwasser finden Sie auch unter den Betroffenheitsgruppen "Verkehrsteilnehmer" und "Hausbesitzer".
Weiterführende Informationen
- Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung hat eine Hochwasserschutzfibel für Objektschutz und bauliche Vorsorge verfasst.
- Das UBA hat eine umfassende Broschüre "Hochwasser - verstehen, erkennen, handeln!" herausgegeben.
- Der Zivilschutz Österreich hat den Ratgeber SAFETY zum Thema Hochwasser veröffentlicht.
- Ihr persönlicher Haushalts-Krisenplan ist eine Liste des Landes Oberösterreich, die zum Teil vor einer Hochwasserkatastrophe bearbeitet werden kann. Das hilft im Notfall, schneller richtig reagieren zu können. Beinhaltet ist eine Checkliste, damit nichts vergessen wird.
- Internetseiten, die über die aktuelle Wetterlage und die der nächsten Tage informieren, z.B.: www.dwd.de, www.unwetterzentrale.de, www.wetteronline.de oder www.hochwasserzentralen.de/flussgebiete.htm
Referenzen
- http://www.artikelpark.de/umwelt-natur-tiere/wie-entsteht-hochwasser/
- http://www.bmu.de/binnengewaesser/hochwasser/doc/3238.php
- http://www.meteomedia.de/index.php?id=226
- http://www.bbsr.bund.de/nn_22074/BBSR/DE/Bauwesen/GrundlagenSicherheit/Hochwasserschutz/DL__hochwasserschutzfibel2010,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/DL_hochwasserschutzfibel2010.pdf
- http://www.abwatech.de/html/havariemanagement.html
- http://www.heimwerker.de/heimwerker/heimwerker-beratung/sicherheitundeinbruchschutz/hochwasserschutz/massnahmen-gegen-hochwasser.html