Auswirkungen des Klimawandels

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Extremereignisse wie Starkregen, Hitzewellen, Überschwemmungen und Stürme strapazieren bestehende technische Infrastruktureinrichtungen.<br/>Diese Wirkung reicht von einem erhöhten Verschleiß (z.B. durch höhere thermische und mechanische Belastungen), über Beeinträchtigungen<br/>(z.B. durch Böschungsbrände) bis hin zum vollständigen Verlust (z.B. durch Unterspülung).[[File:02 08 13 Altpl.jpg|thumb|right|316x246px]]
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Noch immer gibt es Skeptiker, die nicht an einen Klimawandel glauben. Doch überall auf der Welt gibt es bereits Anzeichen für ein sich wandelndes Klima. Zum Beispiel der weltweite Rückgang von Gletschern und Eisflächen - im Sommer 2008 waren zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit Nordwest- und Nordostpassage gleichzeitig eisfrei. Die Zunahme von Stürmen wie Hurrikan Katrina 2005 in den USA und oder Dürrekatastrophen in Afrika lassen Tausende Menschen Flüchtlingen werden. Aber was ist mit den Folgen des Klimawandels hierzulande? Auch in Deutschland werden die Auswirkungen sichtbar. Hochwasser und Hitzewellen machen auf den Klimawandel aufmerksam.
  
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Auch wenn das Wetter mal Sonne, mal Regen hervorbringt, galt das Klima in Deutschland bisher als stabil. Allerdings konnten auch hier bereits ein Anstieg der Durchschnittstemperatur, erhöhter Niederschlag in der Winterzeit, eine Abnahme der Schneedecke und häufiger auftretende Extremwetterereignisse festgestellt werden.
  
Die Schäden am Stromnetz im Münsterlande im Winter 2005 durch Vereisung haben gezeigt, welche überraschenden Effekte klimatische Extremereignisse auf Versorgungsleitungen haben können. Es ist damit zu rechnen, dass solche Ereignisse in Zukunft häufiger vorkommen und die Versorgungssicherheit beeinflussen. Die Abwasserentsorgung wird durch den steigenden Abfluss bei Extrem-ereignissen und durch den sinkenden Durchfluss bei sommerlichen Trocken-perioden vor neue Herausforderungen gestellt, die mit den Folgen der demographischen Veränderungen abgeglichen werden müssen. Aber auch die Infrastruktur der Wasserversorgung muss an sich wandelnde Ansprüche angepasst werden. Gleichzeitig ist ihre Verlässlichkeit durch häufigere Extremereignisse gefährdet.
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Zwei führende Wissenschaftler des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung formulieren in ihrem Buch "Der Klimawandel" dazu: „Der Anstieg der Treibhausgase in der Atmosphäre ist eine gemessene Tatsache, die selbst Skeptiker nicht anzweifeln. Auch die Tatsache, dass der Mensch dafür verantwortlich ist, ergibt sich unmittelbar aus Daten – aus den Daten unserer Nutzung der fossilen Energien – und unabhängig davon nochmals aus Isoptopenmessungen. … Die erwärmende Wirkung des CO<sub>2</sub> auf das Klima wiederum ist seit mehr als hundert Jahren akzeptierte Wissenschaft“ (s. Referenzen).
  
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Unter anderem besteht Skepsis gegenüber dem Klimawandel, da keine sichere Prognose über die Zukunft abgegeben werden kann. Viele Faktoren lassen sich nicht vorhersagen. Dazu gehören Demografie, Entwicklung zukünftiger Technologien, das soziale Bewusstsein gegenüber unserer Umwelt und daraus folgend der Umgang mit Ressourcen und die Entwicklung des Klimaschutzes.
  
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Das Max-Planck-Institut für Meteorologie hat basierend auf drei Modellen, in denen die genannten Faktoren unterschiedlich bewertet wurden, Klimaszenarien für das Jahr 2100 erstellt. Dabei soll die Temperatur um 2,5 bis 3,5°&nbsp;C (bezogen auf die Durchschnittstemperatur von 1961 bis 1990) ansteigen. Die Niederschlagsmenge soll insgesamt etwa gleich bleiben, jedoch verschieben sich die Niederschläge saisonal. Das heißt, im Sommer drohen Trockenperioden, Regen geht in Form von Starkregen bei Unwetter nieder, dafür soll es im Winter umso mehr regnen, wobei Schnee zunehmend ausbleibt.
  
Extremereignisse wie Hitzewellen, Stürme oder Starkregen/Sturzfluten erhalten wegen ihres plötzlichen Auftretens und ihres hohen Schädigungspotenzials häufig eine stärkere Aufmerksamkeit als die allmählichen Veränderungen. Doch auch durch die so genannten schleichenden Veränderungen können erhebliche Schäden entstehen. Diese Schäden treten vor allem an natürlichen Ressourcen und Gemeingütern auf. Da keine Mechanismen zur Verteilung der Kosten (wie z.B. Versicherungen) bestehen, sind diese Schäden für das Gemeinwesen von besonderer Bedeutung. Die tatsächliche Wirkung und die Wahrnehmung des Schadens liegen bei schleichenden Veränderungen meist weit auseinander. Ihre Bewältigung stellt daher eine besondere Herausforderung für die Planung dar.
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Der Meeresspiegel soll bis 2100 um 1,4&nbsp;m ansteigen und an der Nordseeküste ist mit Sturmfluten zu rechnen. Insbesondere Extremwetterereignisse sollen immer häufiger vorkommen. Hitzewellen gehen mit großer Trockenheit einher. Das gefährdet Ökosysteme und die Landwirtschaft. Durch die hohen Temperaturen steigt die Verdunstungsrate, was zu Starkniederschlägen führt. Der trockene Boden kann die Wassermengen nicht aufnehmen und es kommt zu Hochwasser. Wenn es tatsächlich einen Temperaturanstieg von 3°&nbsp;C geben wird, sollen 80% der Gletscher in den Alpen verschwunden sein. Bei einem Anstieg um 5°&nbsp;C könnten die Alpen eisfrei sein.
  
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Diese Folgen des Klimawandels werden Gesellschaft und Wirtschaft beeinflussen. Sie können die Gesundheit von Menschen, Tieren und Pflanzen beeinträchtigen und neue Anforderungen an unsere Infrastruktur stellen. Was das genau heißt, ist auf der Webseite des Kompetenzzentrums Klimafolgen und Anpassung (KomPass) beschrieben: [http://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimafolgen-anpassung/ www.anpassung.net].
  
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Im vorliegenden Wiki KlimaScout geht es um Anpassung an den Klimawandel. Hierbei heißt es, angemessene Maßnahmen zu ergreifen um negative Folgen zu bewältigen und Risiken zu vermindern. Klimawandel findet statt und die Folgen können von großem Ausmaß sein. Nur in diesem Bewusstsein können wir darauf vorbereitet sein und entsprechende Anpassungsmaßnahmen ergreifen. Dabei sollte jedoch immer bewusst sein, dass der beste Weg sich vor dem Klimawandel zu schützen, der Schutz des Klimas selbst ist.
  
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== Referenzen:<br/> ==
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KomPass - [http://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimafolgen-anpassung/folgen-des-klimawandels Folgen des Klimawandels]
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[http://germanwatch.org/klima/klideu07.pdf http://germanwatch.org/klima/klideu07.pdf]
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S. Rahmstorf / H.J. Schellnhuber: Der Klimawandel. 7., vollständig überarbeitete und aktualisierte Auflage. 2012.

Aktuelle Version vom 21. August 2014, 12:07 Uhr

Global warming.gif

Noch immer gibt es Skeptiker, die nicht an einen Klimawandel glauben. Doch überall auf der Welt gibt es bereits Anzeichen für ein sich wandelndes Klima. Zum Beispiel der weltweite Rückgang von Gletschern und Eisflächen - im Sommer 2008 waren zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit Nordwest- und Nordostpassage gleichzeitig eisfrei. Die Zunahme von Stürmen wie Hurrikan Katrina 2005 in den USA und oder Dürrekatastrophen in Afrika lassen Tausende Menschen Flüchtlingen werden. Aber was ist mit den Folgen des Klimawandels hierzulande? Auch in Deutschland werden die Auswirkungen sichtbar. Hochwasser und Hitzewellen machen auf den Klimawandel aufmerksam.

Auch wenn das Wetter mal Sonne, mal Regen hervorbringt, galt das Klima in Deutschland bisher als stabil. Allerdings konnten auch hier bereits ein Anstieg der Durchschnittstemperatur, erhöhter Niederschlag in der Winterzeit, eine Abnahme der Schneedecke und häufiger auftretende Extremwetterereignisse festgestellt werden.

Zwei führende Wissenschaftler des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung formulieren in ihrem Buch "Der Klimawandel" dazu: „Der Anstieg der Treibhausgase in der Atmosphäre ist eine gemessene Tatsache, die selbst Skeptiker nicht anzweifeln. Auch die Tatsache, dass der Mensch dafür verantwortlich ist, ergibt sich unmittelbar aus Daten – aus den Daten unserer Nutzung der fossilen Energien – und unabhängig davon nochmals aus Isoptopenmessungen. … Die erwärmende Wirkung des CO2 auf das Klima wiederum ist seit mehr als hundert Jahren akzeptierte Wissenschaft“ (s. Referenzen).

Unter anderem besteht Skepsis gegenüber dem Klimawandel, da keine sichere Prognose über die Zukunft abgegeben werden kann. Viele Faktoren lassen sich nicht vorhersagen. Dazu gehören Demografie, Entwicklung zukünftiger Technologien, das soziale Bewusstsein gegenüber unserer Umwelt und daraus folgend der Umgang mit Ressourcen und die Entwicklung des Klimaschutzes.

Das Max-Planck-Institut für Meteorologie hat basierend auf drei Modellen, in denen die genannten Faktoren unterschiedlich bewertet wurden, Klimaszenarien für das Jahr 2100 erstellt. Dabei soll die Temperatur um 2,5 bis 3,5° C (bezogen auf die Durchschnittstemperatur von 1961 bis 1990) ansteigen. Die Niederschlagsmenge soll insgesamt etwa gleich bleiben, jedoch verschieben sich die Niederschläge saisonal. Das heißt, im Sommer drohen Trockenperioden, Regen geht in Form von Starkregen bei Unwetter nieder, dafür soll es im Winter umso mehr regnen, wobei Schnee zunehmend ausbleibt.

Der Meeresspiegel soll bis 2100 um 1,4 m ansteigen und an der Nordseeküste ist mit Sturmfluten zu rechnen. Insbesondere Extremwetterereignisse sollen immer häufiger vorkommen. Hitzewellen gehen mit großer Trockenheit einher. Das gefährdet Ökosysteme und die Landwirtschaft. Durch die hohen Temperaturen steigt die Verdunstungsrate, was zu Starkniederschlägen führt. Der trockene Boden kann die Wassermengen nicht aufnehmen und es kommt zu Hochwasser. Wenn es tatsächlich einen Temperaturanstieg von 3° C geben wird, sollen 80% der Gletscher in den Alpen verschwunden sein. Bei einem Anstieg um 5° C könnten die Alpen eisfrei sein.

Diese Folgen des Klimawandels werden Gesellschaft und Wirtschaft beeinflussen. Sie können die Gesundheit von Menschen, Tieren und Pflanzen beeinträchtigen und neue Anforderungen an unsere Infrastruktur stellen. Was das genau heißt, ist auf der Webseite des Kompetenzzentrums Klimafolgen und Anpassung (KomPass) beschrieben: www.anpassung.net.

Im vorliegenden Wiki KlimaScout geht es um Anpassung an den Klimawandel. Hierbei heißt es, angemessene Maßnahmen zu ergreifen um negative Folgen zu bewältigen und Risiken zu vermindern. Klimawandel findet statt und die Folgen können von großem Ausmaß sein. Nur in diesem Bewusstsein können wir darauf vorbereitet sein und entsprechende Anpassungsmaßnahmen ergreifen. Dabei sollte jedoch immer bewusst sein, dass der beste Weg sich vor dem Klimawandel zu schützen, der Schutz des Klimas selbst ist.


Referenzen:

KomPass - Folgen des Klimawandels

http://germanwatch.org/klima/klideu07.pdf

S. Rahmstorf / H.J. Schellnhuber: Der Klimawandel. 7., vollständig überarbeitete und aktualisierte Auflage. 2012.

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